Kitz gerettet
"Ist kein Haustier"

Artgerecht: Jägerin Katharina Granig möchte dem jungen Rehbock ein artgerechtes Leben ermöglichen. | Foto: Privat
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Die Familie Granig aus Garsten kümmert sich um einen jungen Rehbock namens Ferdinand.
GARSTEN. "Wir wurden von unserem Jagdausübungsberechtigten informiert, dass eine Geiß, die ein Junges hat, zusammengefahren wurde. Man geht dann das Junge suchen, weil es sonst nicht überlebt", sagt Jägerin Katharina Granig. Drei Tage wurde gesucht. "Als wir schon dachten, wir finden das Junge nicht, hat uns ein Bauer angerufen, dass im Wald ein Kitz schreit. Wir sind hin und haben es geborgen." Granig schätzt, dass das männliche Kitz rund zwei Wochen alt ist. "Es ist das erste Rehkitz, dass wir aufziehen. Da ergeben sich natürlich sehr viele Fragen. Wir haben uns bei erfahrenen Jägern und Landwirten erkundigt. Einer hat uns gleich mit Ziegenmilch versorgt."
Derzeit lebt Ferdinand, so wurde der Kleine genannt, noch im Wohnzimmer. Später soll er in den Garten übersiedeln. Auch Jagdhund Willy kümmert sich um Ferdinand. Wer jetzt glaubt, ein Reh aufzuziehen sei einfach, der irrt. "Das ist nichts, was man nebenbei macht. Alle zwei bis drei Stunden, auch in der Nacht, wird es von uns gefüttert."

Kein Haustier

Granig schätzt, dass sie den jungen Bock drei bis vier Monate behalten werden: "Dann schauen wir weiter." Ein natürliches Rehleben wird der Kleine nie haben. "Ich kann ihm nicht das lernen, was ihm seine Mutter lernt. Er wird nie mehr scheu sein. Wir müssen schauen, wie er das schönste Leben haben kann. Ferdinand wird auch von uns in der Familie als Wildtier gesehen. Damit er eines Tages ein halbwegs eigenständiges Leben führen kann, ist es unsere Pflicht, den Menschenkontakt auf das Notwendigste zu beschränken und ihm auf keinen Fall den Status eines Haustiers aufs Auge zu drücken."

Keine Tiere mitnehmen

Granig warnt davor, ein junges Reh oder einen jungen Hasen, die im Wald allein sind, anzugreifen oder sogar mitzunehmen. "Es ist vom Jagdgesetz her sogar verboten, Tiere aus der Natur zu entfernen, also mitzunehmen. Sollte man bei einem Spaziergang ein Wildtier finden, beispielsweise ein Kitz oder einen jungen Hasen, so darf man sich des Anblicks erfreuen, es aber auf gar keinen Fall angreifen oder gar mitnehmen. Diese Tiere haben in der Regel alle eine fürsorgliche Mama, die ihr Tierkind bestens verpflegt und umsorgt - besser, als wir Menschen es je können." Rehe und auch Hasen legen ihre Jungen ab, kommen aber immer zu ihrem Nachwuchs zurück. Sind Menschen in der Nähe, bleibt die Mutter fern. Greift man ein junges Wildtier an, kann es sterben, weil die Mutter dann nicht mehr zurückkommt und es versorgt. "Rehe erkennen ihre Jungen am Eigengeruch."
Glaubt man, beim Spaziergang ein verlassenes Reh gefunden zu haben, muss man es der Jägerschaft melden. "Der Jäger beobachtet es aus der Ferne und kann die Situation einschätzen."

Artgerecht: Jägerin Katharina Granig möchte dem jungen Rehbock ein artgerechtes Leben ermöglichen. | Foto: Privat
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