Kein „Kreuz“ mit dem Kreuz
Regelmäßige Bewegung ist das Um und Auf für einen gesunden Rücken
Kreuzschmerzen gehören, neben grippalen Infekten, zu den häufigsten Gründen für einen Arztbesuch.
STEYR. Etwa achtzig Prozent aller Menschen in den entwickelten Ländern leiden mindestens ein Mal im Leben unter Kreuzschmerzen. Arbeitsausfälle und hohe Kosten im Gesundheitssystem sind die Folge.
„Die überwiegenden Fälle aller Kreuzschmerzen sind gutartiger Natur und bilden sich meist nach einigen Tagen, manchmal auch Wochen, von selbst zurück“, sagt Primar Franz Lettner, Leiter des Instituts für Physikalische Medizin am Landeskrankenhaus Steyr.
Die Ursachen dieser „unspezifischen“ Kreuzschmerzen sind vielfältig und komplex. „Sie benötigen aber wegen ihres unkomplizierten Verlaufs meist keine weitere Abklärung“, erklärt Lettner.
In selteneren Fällen liegt ein „spezifischer“ Rückenschmerz vor, der auf eine zugrunde liegende Erkrankung, etwa Bandscheibenvorfälle, Entzündungen oder osteoporotische Brüche, hinweist.
Bei speziellen Warnsymptomen, wie Fieber, Gefühlsstörungen, Muskelschwächen, nach einem Unfall bzw. Sturz oder bei Gewichtsverlust sollte man den Arzt dringlich aufsuchen.
Bei Dauerschmerzen unbedingt zum Hausarzt
Ebenso bei starken Schmerzen bzw. wenn der Schmerz über mehrere Wochen anhält. „Ältere Patienten sollten sich bei anhaltenden Rückenschmerzen auf jeden Fall an den Hausarzt wenden“, rät Lettner.
Die viel häufigeren, gutartigen Rückenschmerzen bilden sich meist von selbst zurück und können in den allermeisten Fällen durch kurzfristige Gabe von Schmerzmedikamenten und physikalische Therapien gelindert werden. „Bettruhe sollte nach Möglichkeit vermieden werden“, sagt Lettner. Gerade die physikalische Therapie verfügt über viele, gut verträgliche und nebenwirkungsarme Therapiemöglichkeiten in der akuten Schmerzphase sowie in der Vorbeugung.
Die beste Vorbeugung besteht darin, sich regelmäßig zu bewegen oder sportlich zu betätigen und mittels Physiotherapie bzw. Wirbelsäulen-Gymnastik Übungen zur Stärkung der Rumpfmuskulatur bzw. der wirbelsäulen-stabilisierenden Muskulatur zu erlernen.
Entscheidend sei, so Primar Franz Lettner, regelmäßig und ganzjährig zu trainieren. „Erfolg haben nur jene Patienten, die ihre Übungen konsequent und ausdauernd über das ganze Jahr fortführen“, betont er.
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