Borstige Attraktion für Wanderer im Hintergebirge

Mangalitza Schweine auf der Ebenforst Alm

Die Ebenforstalm mitten im Nationalpark Kalkalpen ist ein Ort, an dem sich die Uhren scheinbar ein bisserl langsamer drehen - wo Wanderer Ruhe und Erholung finden. Inmitten dieses Idylls, das von der Weidegenossenschaft Großraming als Sommerweide für insgesamt 40 Stück Vieh gepachtet worden ist, haben seit drei Jahren zwei Mangalitza Sauen Einzug gehalten. Mitgebracht hat die Schweine, die man im Normalfall auf einer Alm eher nicht vermuten würde, Halter Erich Eder, der die Alm mit Lebensgefährtin Sieglinde bewirtschaftet.  Der "Almprofi", der auf 35 Almsommer zurückblickt, verbringt  7 Monate im Jahr auf der Ebenforst Alm, 1 Monat  ist er auf seiner Alm im Lungau, im Winter lebt er seit 4 Jahren in Wien.

"Die Idee Mangalitza Schweine zur Speckerzeugung zu halten, kam eigentlich von meiner Schwiegertochter" erzählt Eder, der ursprünglich aus der Stadt Salzburg kommt. Eine Schlachtung ist aber mittlerweile tabu . "Berta und Martha sind zu lieben Haustieren geworden, die wahrscheinlich einmal an Altersschwäche sterben werden!" Auch ihre Ferkel werden an Freunde verschenkt. Derzeit gibt es 3 Ferkel im Alter von knapp 2 Wochen. Der nächste Wurf steht in wenigen Tagen an. Pro Wurf sind beim Mangalitza Schwein oder „Ungarischen Wollschwein“, das übrigens eine der ältesten europäischen Schweinerassen ist, bis zu 6 Ferkel zu erwarten. Durch den Hohen Fettanteil wird ihr Fleisch gern zur Herstellung von Speck und Schmalz verwendet. 

Für Wanderer und Radfahrer, die auf der Ebenforstalm auch ein Quartier für die Nacht finden, sind die beiden Schweinefamilien längst zu einer kleinen Attraktion geworden. Wenn man ihnen zusieht, wie sie in ihrem Freigehege herumtollen, Helfer Peter zuhört, wie er die Kühe lockt und bei Almköstlichkeiten den Ausblick auf Almstein und Trämpl genießt, fühlt man sich in eine völlig neue - oder nein - eigentlich ganz alte Welt versetzt, in der Stress und Zeitdruck wie durch Zauberhand in den Hintergrund treten.