Rotes Kreuz Steyr Stadt hilft Ukraine
"Professionell sein & menschlich bleiben"

Wolfgang Stöckl (Mitte) mit Kollegen des finnischen Roten Kreuzes in einer Verteilstation in der Stadt Uschhorod. | Foto: Ville Palonen, Finnisches RK
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  • Wolfgang Stöckl (Mitte) mit Kollegen des finnischen Roten Kreuzes in einer Verteilstation in der Stadt Uschhorod.
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Theresia Schneeweiß und Wolfgang Stöckl vom Roten Kreuz Steyr-Stadt im Einsatz für die Ukraine-Hilfe.

STEYR. Allgemeinmedizinerin Schneeweiß war im Katastrophenhilfsdienst als Ärztin an der ungarisch-ukrainischen Grenze in Zahony. Am Bahnhof wurde eine Klinik für die Erstversorgung der Flüchtlinge aufgebaut, die für die medizinische Versorgung der Menschen, die aus der Ukraine kamen zuständig war", sagt Schneeweiß. Kinder mit Bauchschmerzen, grippale Infekte und die medikamentöse Versorgung von Menschen, denen die notwendigen Medikamente ausgegangen waren, zählten zu den Hauptaufgaben. Aber auch psychologische Versorgung und Betreuung der Geflüchteten waren Teil der Aufgaben - „Damit die Leute nach der Flucht einmal runterkommen". 95 Prozent waren es Frauen mit Kindern, die an der Grenze ankamen, der Rest war weit über 60 Jahre alt. „Die Leute waren froh und dankbar. Aber man hat schon auch die Traumatisierung gespürt. Viele Frauen wussten nicht, was mit der Familie war. Es gab auch öfter Anrufe, wo die Frauen erfuhren, dass ihr Mann gestorben war".

Langjährige Erfahrung

In der Stadt Uschhorod in der westlichen Ukraine unterstützte Wolfgang Stöckl die dortigen Hilfseinheiten. Stöckl ist beim Roten Kreuz Steyr-Stadt Katastrophen-Hilfsdienst-Referent und ist seit über 30 Jahren bei Auslandseinsätzen mit dem KHD dabei. „Wir haben die Verteilung von Hilfsgütern aufgebaut , Hygiene- und Essenspakete organisiert und diese an das ukrainische Rote Kreuz übergeben." Die Situation dort für die Unterstützer beschreibt er als nicht gefährlich. „Manchmal gab es zwei bis drei mal Fliegeralarm. Man brachte sich in Sicherheit und wartete auf Entwarnung." Das Leben sei im Westen eher normal. Auch die Geflüchteten seien guter Dinge. „Viele ältere Menschen gehen nur bis zur Grenze um dort in Sicherheit zu sein, wollen ihr Land aber nicht verlassen".

Teddybus aus England

Angst während ihres Einsatzes hatten beide nicht, manchmal allerdings ein ungutes Gefühl. „ Wenn einem Menschen Fotos zeigen von zerschossenen Autos oder Bombenteile vor einer Schule, war das für mich sehr surreal. Da läuft es einem schon kalt den Rücken runter", erinnert sich Schneeweiß. „Das Gefährlichste bei solchen Einsätzen sind Verkehrsunfälle. Und man muss professionell agieren, aber dennoch menschlich bleiben", sagt Stöckl.
Und das schönste Erlebnis? „Als ein Engländer mit einem Reisebus voller Kuscheltiere kam und diese dort an die geflüchteten Kinder verteilte. Manche Kuscheltiere waren mit kleinen Botschaften versehen. Es war schön zu sehen, wie die Kinder sich gefreut haben", so Schneeweiß.
Für Stöckl war es schön, wenn nach langer Wartezeit etwas dann doch noch funktionierte. „Manche Sachen dauern dort lange und sind kompliziert. Und auf einmal funktioniert es doch, da freut man sich natürlich."

Tradition fortführen

Mit Geldspenden an das Rote Kreuz kann weiterhin geholfen werden. „Vor Ort können Dinge gekauft werden, die wirklich gebraucht werden. Das Geld und somit die Hilfe kommt dort wirklich an. Es wird natürlich alles belegt, was gekauft wurde", so Stöckl. Wichtig ist den Beiden, dass man nicht vergisst, dass der Konflikt in der Ukraine weitergeht. „Man gewöhnt sich schnell daran. Aber es sind Leute wie wir betroffen und das jeden Tag", so Schneeweiß.
„Ich bin sehr stolz auf unsere Freiwilligen, die sich schon jahrelang immer wieder bei Auslandseinsätzen engagieren und freue mich, dass auch viele junge Leute diese Tradition fortführen", sagt Urban Schneeweiß, Bezirksstellenleiter des Roten Kreuzes Steyr-Stadt.

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