Vom Aussterben bedroht:
Seltener Rotmilan in Adlwang entdeckt

Waldbesitzer Leopold Höllhuber zeigt auf die hohe Fichte, auf der sich ein Horst des seltenen Rotmilans befindet.
4Bilder
  • Waldbesitzer Leopold Höllhuber zeigt auf die hohe Fichte, auf der sich ein Horst des seltenen Rotmilans befindet.
  • hochgeladen von Katharina Ulbrich

Eine kleine Sensation ist der Horst eines Rotmilans mit drei Jungen im Waldgebiet in Adlwang. Der Vogelexperte Hans Uhl aus Schlierbach, tätig für BirdLife Österreich, entdeckte vor kurzem den riesigen Greifvogel, der bereits von einigen Landwirten bei der Feldarbeit im Flug beobachtet wurde. Waldbesitzer Leopold Höllhuber ist erfreut über den seltenen Vogel, der hoch oben in einer 35 Meter hohen Fichte seinen auffälligen Horst gebaut hat. Darin befinden sich auch Plastikteile, weil es dem Rotmilan gefällt, dass er „menschliche“ Reste, wie Plastik, Papier oder Lumpen als „Schmuck“ einbauen kann. „Die Vogelexperten haben mich gebeten, dass ich die Fichte nicht fällen soll, außer er wird vom Borkenkäfer angegriffen“, erzählt Leopold Höllhuber. Rotmilane bleiben ihrem Horst treu, sofern sie nicht gestört werden. Die größte Gefahr geht von illegalen Verfolgern und Neugierigen aus, aber auch vom nicht informierten Waldbesitzer, der in der Brutzeit den Baum fällt. Deshalb wurde der Adlwanger Landwirt Höllhuber genau mit den Umständen vertraut gemacht. Die jungen Vögel wurden „gesendert“, was ein Spezialist durch den Aufstieg auf die hohe Fichte professionell erledigte. Dadurch kann der Standort und die Flugbewegung der Rotmilane in Adlwang über Satellit beobachtet werden. „Diese Rotmilane stammen aus der Gegend von Bern in der Schweiz“, erzählt der Waldbesitzer, der von den angereisten Ornithologen aus dem Nationalpark Donauauen und aus Ungarn genauestens informiert wurde. Im dichten Wald ist er schwer zu sehen, doch seine Exkremente, weiße Patzen von Vogelkot, finden sich auf den Buchen und Hollerstauden rund um seinen Horst.
Der Rotmilan gehört in die Familie der Habichtartigen und hat eine auffallend große Spannweite von 150 bis 180 Zentimeter. Er ist größer als ein Mäusebussard, hat ein rostrot gefärbtes Federkleid und einen gegabelten Schwanz, weshalb er auch „Gabelweihe“ genannt wird. „In Oberösterreich gibt es 30 bis 40 Brutpaare, in ganz Österreich 150 Paare“, erklärt Ornithologe Hans Uhl. Die Rückkehr der Rotmilane nach Österreich ist seit 2016 bemerkbar, was vermutlich auf die Klimaerwärmung und das Nahrungsangebot Feldmaus zurückgeht. Lange Zeit galt der Rotmilan als vom Aussterben bedroht.
Für die Nahrungssuche braucht er halboffene Landschaften, Wiesen und Ackerlandschaften. Seine Nahrung ist vielfältig, neben Kleinsäugern wie Mäusen frisst er auch Aas, Kleintiere wie Regenwürmer und Abfälle.

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Steyr & Steyr-Land auf MeinBezirk.at/Steyr&Steyr-Land

Neuigkeiten aus Steyr & Steyr-Land als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Steyr & Steyr-Land auf Facebook: MeinBezirk.at/Steyr&Steyr-Land - BezirksRundSchau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Steyr & Steyr-Land und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.