Gold bei der Messe für Ab Hof Direktvermarkter
Waldneukirchen: Goldmedaille für Speckbirnschnaps
„Papa, mach´ ma an Schnaps mit Speckbirnen“, schlug der 20jährige Simon Geistberger vor, weil die letztjährige Ernte so gut war. Ganz überzeugt war Vater Johannes Geistberger nicht, denn Speckbirnen sind die klassische Mostbirne und als Schnaps in unserer Gegend eher unbekannt. Er ließ sich aber überzeugen und gemeinsam setzten sie rund 500 Liter Maische an. Familie Geistberger vom Nebenerwerbsbauernhof „Söllner in Katzenmarkt“ sind erfahren in den vielfältigen Möglichkeiten der Obstverarbeitung, denn ihnen ist der Erhalt der typischen Streuobstwiesen in unserer Kulturlandschaft sehr wichtig . „Wir stellen Säfte, Marmeladen, Chutneys, Liköre und Schnäpse her“, erzählt Michaela, die mit großer Liebe, Gefühl für Aromen und beseelt von Innovationsgeist am Küchenherd kocht, würzt und abfüllt. Im Gegensatz zur früheren bäuerlichen Schnapserzeugung gilt für Familie Geistberger Sauberkeit und fast wissenschaftliche Beobachtung als oberstes Prinzip. Dazu kommt, dass Obst, Maische, Gärung und Schnapsbrennen nach den Regeln und Erfahrungen der Schnapsforschung durchgeführt werden. Der Erfolg zeigte sich bei der „Ab Hof Spezialmesse für bäuerliche Direktvermarkter in Wieselburg“. Um nicht nur von Freunden Lob für die Schnäpse zu bekommen, wollten die Geistbergers einfach wissen, wo man im Vergleich zu anderen Erzeugern steht. Deshalb reichten Simon und Michaela Geistberger eine Probe vom Speckbirnenschnaps bei der Wieselburger Messe in der Kategorie „reinsortiger Birnenbrand“ ein.
„Fruchtig, würzig, rund und ausgewogen“, so lautete das Urteil der Schnapsbewerter für „das goldene Stamperl 2019“. Für die Waldneukirchner Schnapsbrenner bedeutete das die Goldmedaille für den Speckbirnschnaps und gleichzeitig auch den Landessieg in Oberösterreich. Nun zieren zwei Etiketten in Medaillenform die Schnapsflasche. Natürlich war die Freude sehr groß, denn bei der Wieselburger Messe der Direktvermarkter wurden mehr als 1600 Edelbrände eingereicht. Für die Geistbergers ein Beweis für den richtigen Weg: Papa Johannes pflanzte daraufhin zwanzig junge Obstbäume.
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