200 Anfragen im Wigwam pro Jahr
Steyrer Kinderschutzzentrum ist um eine Außenstelle im Bezirk Kirchdorf bemüht.
STEYR. Um sich ein Bild von der Kinderschutzarbeit in Steyr zu machen, besuchte Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Ackerl gemeinsam mit Landtagspräsidentin Gerda Weichsler-Hauer und SP-Bezirksgeschäftsführer Martin Hornhuber das Kinderschutzzentrum Wigwam.
Nach der Besichtigung der barrierefreien Räumlichkeiten gab Geschäftsführerin Sonja Farkas einen Einblick in die aktuelle Situation des Wigwam. Jährlich gibt es etwa 200 Anfragen von Menschen, die um das Wohl eines Kindes besorgt sind.
„Im Jahr 2011 wurden mehr als 600 Stunden Psychotherapie, über 550 Stunden Elternberatung, knapp 270 Stunden Helferberatung und gut 270 Stunden Prozessbegleitung geleistet“, berichtet Farkas.
Als besonders unzufriedenstellend wurde die Versorgungssituation der von sexueller, körperlicher und seelischer Gewalt und Vernachlässigung betroffenen Kinder aus dem Bezirk Kirchdorf geschildert.
Trotz offizieller Zuständigkeit und großem Engagement kann das Wigwam auf diese Distanz nur bedingt qualitätsvollen Kinderschutz leisten.
„Die Wege sind zu weit. Das ist den Familien in solch belastenden Situationen nicht zumutbar“ sagt Farkas und weist auf die Notwendigkeit der Installation einer Außenstelle hin. „Sensibilität und Bewusstsein dafür sind seitens der Politik vorhanden“, sagt Farkas. Eine Lösung sei aus finanziellen Gründen vorerst aber nicht in Sicht.
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