Gemeinsames Luchs-Ziel
Schulterschluss der Grünen OÖ, NÖ und Steiermark

Im TDZ Ennstal: Schönleitner, Krismer, Buchmayr, Hirz (v. l.). | Foto: Grüne NÖ
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„Seit mittlerweile fünf Jahren fehlt bei uns ein nachweisbarer Luchsnachwuchs. Ohne Jungtiere kann die Luchspopulation nicht aufgebaut werden und damit ist die Ansiedlung für den Luchs massiv gefährdet. Der Luchs kennt keine Grenzen. Vor diesem Hintergrund müssen wir auf breiter Basis und Bundesländer-übergreifend tätig werden“, betonen die Grünen OÖ, NÖ und Stmk in einer gemeinsamen Pressekonferenz im Besucherzentrum des Nationalparks Kalkalpen in Reichraming vergangene Woche.

REICHRAMING. Grundsätzlich findet eine Wiederansiedlung des Luchs große Zustimmung in der Bevölkerung. Luchse sind in der freien Wildbahn kaum zu Gesicht zu bekommen und für Menschen ungefährlich. „Die Zeit drängt und wir haben jetzt die einmalige Chance mit dem Nationalpark Kalkalpen in ÖO gemeinsam mit dem Nationalpark Gesäuse in Stmk und dem Wildnisgebiet Dürrenstein in NÖ ein ökologisch vernetztes Gebiet im Alpenraum zu schaffen, das dem Luchs einen sehr gut geeigneten Lebensraum bietet. Wir werden in unseren drei Bundesländern entsprechende rechtliche Verankerungen für konkreten Artenschutz bundesländerübergreifend zum Überleben des Luchs einfordern.
Genauso wie die anderen „Big-Five“-Arten: Biber, Fischotter, Wolf und Seeadler braucht den Luchs den genetischen Austausch, Lebensraum und umfassende Wildtierkorridore zum Überleben. Daher kann nur ein gemeinsames und modernes Luchs-Management das Überleben dieser Wildtiere in Österreich gewährleisten. Und hier sind nun unsere drei Landesregierungen rasch gefordert, verbindliche länderübergreifende Maßnahmen für den Luchs umzusetzen. Drei Bundesländer - ein gemeinsames Ziel: Dem Luchs in Österreich eine Zukunft geben und vor einem zweiten Aussterben zu bewahren“, schließen Krismer, Buchmayr, Schönleitner und Hirz ab.

Gemeinsame Maßnahmen

„Die Zeit drängt. Deshalb haben wir Grüne OÖ bereits diesen Juni im Oö. Landtag eine Initiative gestartet, um die zentralen Maßnahmen auf den Weg zu bringen. Und wir setzen diesen Herbst weitere Initiativen. Konkret:

  • Gemeinsames Luchs-Management und Einbringung neuer Luchse in die Dreiländer-Luchsregion Nationalpark Kalkalpen in OÖ, Nationalpark Gesäuse in der Steiermark und das Wildnisgebiet Dürrenstein in Niederösterreich
  • Verbesserung der Verbindungsmöglichkeiten zwischen der Region Böhmerwald und dem alpinen Bereich durch die Sicherung und Verbesserung von Wildtierkorridoren und Biotopverbunden sowie deren stärkere Verankerung in der aktuellen Oö. Raumordnungsgesetznovelle.
  • Öffentlichkeitsarbeit zur weiteren Akzeptanzsteigerung des Luchses in der Bevölkerung und in der Jägerschaft. Der OÖ Landesjagdverband hat in den vergangenen Jahren die Luchs-Wiederansiedelung unterstützt.

„bundesländerübergreifendes Grünes Vorgehen“

Diese Maßnahmen wären essentiell um das Luchsprojekt abzusichern. Umso unverständlicher ist die Blockade durch die schwarz-blaue Landeskoalition. „ÖVP und FPÖ haben unseren entsprechenden Antrag im letzten Oö. Landtagsausschuss vor der Sommerpause kurzerhand abgelehnt. Es ist offensichtlich, dass man in den schwarz-blauen Reihen gar kein Interesse am Luchs-Wiederansiedlungsprojekt im Nationalpark hat. Umso wichtiger ist jetzt ein entschlossenes, gemeinsames bundesländerübergreifendes Grünes Vorgehen“, betont Hirz.

Dreiländer-Luchsregion

Diese unterstreicht die Grüne Naturschutzsprecherin Landtagsabgeordnete Maria Buchmayr: „In OÖ werden wir dazu im kommenden Unterausschuss des Oö. Landtages zur gerade laufenden Novelle des Oö. Raumordnungsgesetzes die stärkere rechtliche Verankerung des Schutzes von Wildtierkorridoren einfordern. Diesen Herbst ist die entscheidende Phase der Behandlung dieser Novelle im Oö. Landtag. Wir fordern Schwarz-Blau auf, einen verbindlichen Schutz von Wildtierkorridoren in der Raumordnungsnovelle zu unterstützen. Gerade dies wäre immens wichtig, um die Weitwandermöglichkeiten und damit den notwendigen genetischen Austausch von Tieren zu verbessern“.
Buchmayr verweist auf die vom Land OÖ 2012 erstellte Studie „Wildtierkorridore in Oberösterreich“. Weiteres werden wir im Landtag weitere Initiativen für ein gemeinsames Luchs-Management und die Einbringung neuer Luchse in die Dreiländer-Luchsregion setzen.

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