Red Bull 400

Gindlhumer
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Dürfen zu Recht als die härtesten 400 Meter der Welt bezeichnet werden. Beim Red Bull 400 wird auf der größten Naturschanze der Welt ein Lauf veranstaltet der vom Auslauf bis ganz nach oben auf den letzten sogenannten Zitterbalken des Anlaufes führt. Anlauflänge 144 m Anlaufneigung 35° Höhenunterschied 197m Schanzentischhöhe 4m Aufsprungneigung 35°- 38° und wie schon gesagt insgesamt 400Meter sind die technischen Daten dieses Laufes. Dank Sports Experts, wo ich über Facebook einen Startplatz gewonnen habe, durfte ich mich dieser Herausforderung stellen. Es wird tatsächlich eine besondere Herausforderung für mich da ich mich momentan auf den 100km Lauf im Stadtgut Steyr vorbereite und ein 400Meter Lauf einer ganz anderen Art von Training verlangt. Aber eine Leidenschaft von mir ist das Berglaufen das mir so, wieder entgegen kommt. Beim Trailrunning trainiert man nicht nur Kraft, Koordination und Ausdauer hier wird vor allem der Mentale Bereich gestärkt, denn es gibt nichts schöneres wenn man nach 2-3 Stunden auf einem Gipfel steht und die herrliche Aussicht und die unglaubliche Ruhe einfangen kann. Da ich erst eine Woche vor dem Wettkampf von meinem Glück der Teilnahme erfahren habe blieb mir nur Zeit für eine richtige Trainingseinheit. Die es aber in sich hatte. Von der Talstation Hinterstoder über die Panoramastraße auf die Mittelstation der Höss wo es dann weiter nach oben ging auf die 3 Gipfeln, den Schrocken, Kaminspitze und den Hochmölbing auf 2336HM. So körperlich und mental gestärkt mache ich mich mit meinen Sohn Alexander, der sich bereit erklärt hat Fotos von dieser Veranstaltung zu machen auf den Weg nach Tauplitz/ Bad Mitterndorf . Ich war vor einigen Jahren einmal im Winter am Kulm um unsere Adler anzufeuern, so habe ich diese Schanze noch als sehr Steil und beindruckend in Erinnerung. Aber wie wir dann von der Bundestraße abzweigen und die Schanze in voller Größe sehen bleibt mir kurz die Luft weg. Eine wirklich spektakuläre Schanze die sich fantastisch in den Berg einfügt. So begeben wir uns ehrfürchtig in den Bereich wo ich das Starter T-Shirt mit der Nummer 259 bekomme. Mit einem Bändchen versehen können wir in den Athleten und Vip Bereich wo keine Wünsche offen bleiben. Ein riesen Versorgungszelt mit dem was die Läufer am liebsten mögen, bis zur Red Bull Lümmellounge ein Pool und natürlich ein DJ und Stadionsprecher der für ordentlich Stimmung sorgt. Hier treffen wir auch Thomas Morgenstern und Andreas Goldberger die auch diese Herausforderung auf den Kulm einmal umgekehrt annehmen. Andreas Goldberger hat es sich nicht nehmen lassen und ist ein Stück von oben nach unten gelaufen und hat wie 1996 bei der Skiflug WM bei 198 Meter einen Telemark gesetzt. die Zuschauer haben wie damals gejubelt. So vergeht die Zeit wie im Flug bevor Andreas Berger, Österreichs ehemalig bester Sprinter und Erfinder dieses Laufes, mit dem Wettkampfbriefing die Veranstaltung offiziell eröffnet. Danach geht es Schlag auf Schlag. Denn zuerst müssen 5 Vorläufe“ nur“ den Aufsprung hinauf bewältigt werden. So wird ermittelt wer sich für die Finale qualifiziert. Ich startete im dritten Block und überlege wie ich es am besten angehen sollte laufe ich den Vorlauf Vollgas bin ich vielleicht nicht mehr in der Lage den zweiten Lauf über die vollen 400 Meter zu gehen. So war meine Devise abwarten und einmal schauen was die anderen machen. Und wie ich mir es gedacht habe sind beim Start alle weg gestürmt als wäre der Rote Bulle von Red Bull hinter ihnen her so war ich nach 20 Metern einer der letzten bevor es steil nach oben geht. Aber nach der Hälfte habe ich schon gemerkt dass sich einige überschätzt haben und so überhole ich einen nach den anderen aber als ich kurz vor dem Schanzentisch ca. in der Mitte des Feldes ins Ziel komme weiß ich noch nicht ob die Zeit gereicht hat für ein Finale. Eines ist auf jedenfall jetzt schon klar so ein hartes Rennen bin ich noch nie gelaufen und das war erst der Anfang. So laufe ich über die Forststraße gemütlich zurück in den Athleten Bereich. Der erste Lauf hat leider auch schon Spuren hinterlassen und meine Waden schmerzen fürchterlich im oberen Bereich. Zum Glück werde ich perfekt 20 Minuten lang von einem Massage Team betreut die mich wieder flott kriegen für einen der Finalläufe. Ich habe einen Fehler gemacht und im ersten Lauf keine Omotion Strümpfe getragen weil ich geglaubt habe für so kurze Distanzen brauche ich sie nicht. Falsch gedacht dieser Fehler wird mir ein zweites Mal sicher nicht passieren. Nach dem ich meine Strümpfe angezogen habe ist auch der letzte Vorlauf vorüber und die Listen der Finalläufe wird veröffentlicht. Leider habe ich zu viel taktiert und es ist sich das A Finale nicht ausgegangen somit bleibt mir der Lucky Loser Finallauf um doch noch zu zeigen was in mir steckt. Momentan war ich ein wenig enttäuscht, aber wer weiß vielleicht hat es so sein wollen, vor allem darf man den Spaß und die Freude bei diesem Lauf nicht verlieren. Vor allem ist es schon ein Wahnsinn bei dieser Veranstaltung dabei sein zu dürfen. So Gehe ich relativ relaxt zu meinem zweiten Start über die vollen 400 Meter auf den Kulm. Dieses Mal stehen 54 Läufer am Start und warten nur auf den Startschuss um nach oben zu stürmen. Und los geht es. Wie beim ersten Mal stürmen alle wie von der Tarantel gestochen weg und ich sehe mich wieder ziemlich am Ende des Feldes. Aber meine Stärken liegen weiter oben wo die Kräfte nachlassen und der Kopf sich einschaltet noch dazu geht es dann um 150 Meter weiter, da ist Ausdauer gefragt, meine Spezialität. Dieses Mal brechen die ersten Wettkämpfer schon früher ein oder ich habe es mir besser eingeteilt so kann ich einen nach den anderen überholen. Das brutale bei diesem Lauf ist das sich nach 50 Meter der Puls bereits auf Maximum befindet. Nach 100 Meter breiten sich deine Lungenflügel aus wie ein Adler im Hochgebirge. Und das Geräusch was aus deinem Mund kommt ähnelt einer schweren Dampflock unter vollen Druck. Deine Füße verabschieden sich ca. nach 150 Meter so das du glaubst die gehören gar nicht zu Dir. Aber du hast keine Zeit zum nachdenken den der Aufsprung mit seinen 35°- 38°Neigung verlangen deine vollste Konzentration. Ein falscher Schritt oder Griff und du Rutscht aus dann ist der Lauf für dich im wahrsten Sinne des Wortes gelaufen. Dieser Lauf ist durch seine Steigung zu 80% nur auf allen vieren zu bewältigen. So vertieft in diesen Lauf bekomme ich erst durch das Jubeln der 3000 Zuschauer, kurz vor dem Schanzentisch mit das ich mich unter die Top Ten vorgearbeitet habe. Den ich versuche so wenig wie möglich, Richtung Ziel zu blicken so wird der Spannungsbogen und das Adrenalin aufrecht erhalten. Blickt man zu bald nach oben denkt sich das Unterbewusstsein was noch so weit und der Körper schaltet sofort auf Sparflamme. So bin ich mitten im Rennen als ich zum Schanzentisch komme. Damit man vom Vorbau auf den Schanzentisch kommt wurden Stufen in der Höhe von einen halben Meter aufgestellt die ordentlich in den Oberschenkeln schmerzen. Endlich auf der Anlaufspur angekommen versuche ich im flacheren Teil in der Mitte noch einige Läufer zu überholen bevor ich mich für links oder rechts des Anlaufes entscheide um die rettende Stange knapp über den Boden zu nutzen um sich daran Hochzuziehen. Denn trotz des hervorragenden Asics Gel Fuji und dem Beton Untergrund kann man leicht den halt verlieren. Auf diesen letzten 100 Metern trennt sich dann die Spreu vom Weizen. Plötzlich werden zwei Läufer vor mir langsamer, was mache ich jetzt ich habe dank meiner Taktik und den Omotion Strümpfe noch genug Dampf in den Füßen um anzugreifen. Es bleibt mir nichts anderes über als die sichernde Hand an der Reling loszulassen und in der Mitte an den beiden vorbeizugehen. Mit diesem vollen Risiko mache ich Platz um Platz gut. Die Läufer die sich auf der linken Seite befinden sind ja relativ einfach zu überholen aber die vor mir sind jedesmal ein Mut Akt. Nach dem Geräuschpegel der Zuschauer kann es nicht mehr weit nach oben sein. Plötzlich schreit mir ein Zuschauer ins Ohr Super du bist Dritter. Lange kann ich mich über dies Nachricht leider nicht freuen den im selben Augenblick überholt mich ein Läufer in der Mitte. Das heißt Vierter. Das hat bei mir eine Explosion ausgelöst, Vierter werde ich bestimmt nicht so mobilisiere ich die letzten Kräfte und überhole 10 Meter vor den Ziel noch einmal einen Läufer vor mir und Falle dann komplett ausgepumpt in das Ziel und freue mich nur mehr über diesen dritten Platz im Lucky Loser Finale. Ein unglaubliches Rennen das ich bestimmt nicht vergessen werde. Zum Abschluss genieße ich noch die Fahrt mit dem Sessellift nach unten. Normalerweise werden die Springer im Winter mit diesem Lift nach oben auf die Schanze gebracht. Im Ziel angekommen gibt es ein High Five von meinem Sohn Alexander der mich an diesem Tag bestens Betreut hat und tolle Fotos von der Veranstaltung gemacht hat.
wer lauft der findet Andreas

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