Die ÖBB und die Notdurft
Mit viel Geldeinsatz, großartigem technischen Knowhow, mit exzellentem handwerklichen Können und mit sehr fleißigen Mitarbeitern modernisieren die ÖBB die technische Ausstattung der Kronprinz Rudolf Bahn im Ennstal. Die ganze Bahnstrecke wird modernisiert, ein Verkehrsleitsystem, in dem das Zugverkehrsgeschehen weitgehend zentral gesteuert und automatisiert wird, ist im Entstehen. Manches Bahnhofsgebäude und viele Stellwerke sind nicht mehr nötig und wurden schon oder werden noch entfernt. – Mit ihnen die Toilettenanlagen, in denen sich wartende Fahrgäste erleichtern können.
Es wird in naher Zukunft im Ennstal in den stationären Verkehrseinrichtungen, die den Fahrgästen zur Verfügung stehen, keine Klosettanlagen mehr geben, weil bei Neubauten aus Kostengründen keine mehr vorgesehen sind!
Wer eine Toilette braucht denkt nicht an die Kalkulationen der ÖBB! – Dieser Mensch hat ganz andere Sorgen, die ihm ein kundenorientiertes Unternehmen, das noch dazu von seinen Benutzern mit Steuergeld erhalten wird (was sicher sinnvoll ist), wohl abnehmen müsste!
Dieses Missachten grundlegender menschlicher Bedürfnisse lässt einem die Zornesröte ins Gesicht steigen! Ja ich ertappe mich dabei, dass ich jenen Personen in den Führungsebenen der ÖBB, die dieses Vorgehen veranlasst haben und es auch verantworten müssen, einen soliden, länger anhaltenden Durchfall wünsche!
Der ganze Vorgang ist eine Schande! – Und wieder ein kleiner Beitrag zum Verlust von Lebensqualität im ländlichen Raum!
Gottfried Schuh, Bgm. a. D. von Losenstein.
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