Knapp die Hälfte aller Kinder in Steyr von Nachmittagsbetreuung abgemeldet

Gerald Hackl: „In der Praxis bedeutet das, dass wir von bisher 19 Nachmittagsgruppen sofort vier schließen müssen.“ | Foto: BRS
  • Gerald Hackl: „In der Praxis bedeutet das, dass wir von bisher 19 Nachmittagsgruppen sofort vier schließen müssen.“
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STEYR. „Unsere schlimmsten Befürchtungen sind wahr geworden. Die vom Land OÖ in einer Ho-Ruck-Aktion verordnete, kostenpflichtige Nachmittagsbetreuung für die Kindergärten hat in Steyr dazu geführt, dass knapp die Hälfte aller am Nachmittag betreuten Kinder abgemeldet wurde“, so Steyrs Bürgermeister Gerald Hackl (SP).
Konkret wurden vor der Kostenpflicht in den elf städtischen Steyrer Kindergärten 320 Kinder am Nachmittag betreut. Mit heute, 1. Februar 2018, sind exakt nur noch 170 Kinder für die Nachmittagsbetreuung angemeldet.

170 von zuvor 320 Kindern noch angemeldet

„Wir hoffen natürlich, dass die eine oder andere Anmeldung in den nächsten Tagen und Wochen noch dazu kommt, wir müssen aber davon ausgehen, dass aus Kostengründen das Gros der Abmeldungen aufrecht bleibt“, stellt die für Kindergärten zuständige Vizebürgermeisterin Ingrid Weixlberger fest.
Dies sei aus pädagogischer Sicht sehr bedauerlich, weil die qualitätsvolle Betreuung in den Kindergärten nachweislich eine wichtige Grundlage für die umfassende Bildung darstellt und frühes Lernen in der Gruppe besonders für die Sprachkompetenz sowie den Erwerb sozialer Kompetenz von enormer Bedeutung ist“, so Weixlberger.

Kritik an Haberlander, Stelzer & Haimbuchner

„In der Praxis bedeutet das, dass wir von bisher 19 Nachmittagsgruppen sofort vier schließen müssen und weitere vier Gruppen, für die weniger als zehn Kinder angemeldet worden sind, im Sinne der Eltern und Kinder auf Kosten der Stadt zumindest bis zum Ende dieses Kindergartenjahres weiterführen werden“, erläutert Bürgermeister Hackl.
„Auf den zusätzlichen Kosten, insbesondere den Personalkosten, bleibt die Stadt natürlich sitzen, das kümmert die Verantwortlichen im Land – von der zuständigen Landesrätin Haberlander bis zu Landeshauptmann Stelzer und Landeshauptmann-Stellvertreter Haimbuchner – aber nicht im Geringsten. Für die ist der Fall erledigt“, ärgert sich Bürgermeister Hackl nicht nur über das überfallsartige Vorgehen und Sparen auf Kosten der Kommunen, sondern auch über die Ignoranz, mit der man diese klare Verschlechterung in der frühkindlichen pädagogischen Entwicklung in Kauf nimmt.
„Ich appelliere eindringlich an die Verantwortlichen der Schwarz-Blauen Landesregierung, nicht bis zum April mit der Evaluierung zu warten, sondern auf Grundlage der beträchtlichen Abmeldezahlen in ganz Oberösterreich sofort zu handeln und die Kostenpflicht wieder rückgängig zu machen oder zumindest bis zum Ende dieses Kindergartenjahres vorerst auszusetzen“, so der Steyrer Bürgermeister abschließend.

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