Steyr als Hochzeitsstadt beliebt
Jedes Jahr geben sich in Steyr rund 250 Paare das Ja-Wort, Zahl der Scheidungen in Steyr nimmt seit zwei Jahren ab
Das Standesamt Steyr im Schloss Lamberg erfreut sich ungebrochen großer Beliebtheit. 261 Paare haben sich im Vorjahr im barocken Trauungssaal das Ja-Wort gegeben.
STEYR (sth). „Pro Jahr verzeichnen wir durchschnittlich 250 Hochzeiten“, informiert die Steyrer Standesamtsleiterin Gertraud Sablik. Laut Statistik waren es im Vorjahr 261 Eheschließungen, 14 mehr als im Jahr 2010. Österreichweit gesehen nehmen die Hochzeiten eher ab, sagt Sablik.
Steyr zieht als Hochzeitsstadt seit jeher die Heiratswilligen an. 96 Paare stammten im Vorjahr von auswärts, darunter Linzer und Wiener Paare. Tatsächlich seien es jährlich bis zu siebzig Prozent auswärtige Hochzeits-
paare, klärt Sablik auf.
Einige Verpartnerungen in Sicht
Um das Eheaufgebot in Steyr zu machen, genügt es, wenn ein Paar für einen Tag in Steyr gemeldet ist, etwa wenn es in einem Hotel übernachtet. „Viele auswärtige Paare haben eine Verbindung zu Steyr, erzählt Sablik, „zum Beispiel weil sie hier geboren wurden.“ Umgekehrt haben im Vorjahr
39 Brautpaare in Steyr das Aufgebot bestellt und in den umliegenden Gemeinden die Ehe geschlossen. Die Zahl der so genannten Verpartnerungen (Ehen gleichgeschlechtlicher Partner) hielt sich in Steyr bisher in Grenzen. „Im Vorjahr gab es nur eine, doch für heuer sind schon mehrere anvisiert, sowohl bei den Damen als auch bei den Herren“, berichtet Gertraud Sablik.
Orgelmusik auf Wunsch
„Wir sind ein sehr verpartnerungsfreudiges Standesamt“, betont Sablik. „Wir bieten einen sehr feierlichen Rahmen im Trauungssaal des Schlosses“. Anderswo würden gleichgeschlechtliche Partner nicht immer zuvorkommend behandelt, weiß sie aus Erzählungen von Betroffenen. Als Extra-Service wird bei allen Trauungen auf Wunsch ein Orgelspieler vermittelt, der im Saal vier Stücke zum Besten gibt.
84 Scheidungen im Vorjahr
Sieben Mitarbeiter sorgen im Standesamt dafür, dass alles reibungslos funktioniert. Bis vor zwei Jahren gab es noch acht Angestellte. Einer wurde nach der Pensionierung nicht nachbesetzt. „Wir sind sehr knapp besetzt“, räumt Gertraud Sablik ein. Hoppalas kamen bei den Trauungen im Vorjahr keine vor, erinnert sich die Standesamtschefin, „wir sind froh, wenn es keine gibt.“ Entgegen der weitverbreiteten Annahme sind bei den standesamtlichen Trauungen keine Eheringe notwendig. „Es kommt öfter vor, dass Paare darauf verzichten“, weiß Sablik. „Pflicht ist nur das Eheversprechen.“
Dieses brechen immer weniger Steyrer. Die Zahl der Scheidungen in Steyr geht seit zwei Jahren zurück. Im Vorjahr wurden in Steyr 84 Ehen geschieden, 2010 waren es noch 113 und im Jahr 2009 insgesamt 94 Scheidungen. 1993 wurden gar 156 Ehen aufgelöst.
Öfter kommt es vor, dass jemand mehrmals, etwa drei- oder viermal, heiratet. Den „Rekord“ in Steyr hält eine Dame, die bereits zehn Mal vor den Traualtar geschritten ist.
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