Lichtverschmutzung ist auch am Land ein Thema

Die Urkunde „Initiative zum Schutz der Nacht“ überreichte Wenk (li.) kürzlich Weber-Hydraulik-Geschäftsführer Kerwat. | Foto: Auer
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LOSENSTEIN. Eine aktuelle Studie – „The new world atlas of artificial night sky brightness“ – belegt, dass 60 % aller Österreicher niemals die Milchstraße sehen. „Für zwei von drei unserer Kinder ist ein sternenübersäter Himmel also nur noch hypothetisch – unerreichbar wie ein fernes Land!“, weiß Amateurastronomen und Betreiber der Sternwarte Hohe Dirn, Hans-Heinrich Wenk.

Zunahme der künstlichen Lichtquellen

Grund dessen ist eine neue Form der Umweltverschmutzung, die erst seit wenigen Jahren thematisiert wird, nun aber rapid wachsende Brisanz entwickelt: die Lichtverschmutzung. Unter diesem Begriff wird die Aufhellung der natürlichen Nachtlandschaft durch künstliche Lichtquellen zusammengefasst. Jedes Jahr nimmt in Europa und auch in Österreich die Menge des nachts abgestrahlten, künstlichen Lichtes um 10 bis 20% zu. Die Auswirkungen dieses “Licht-Smogs” auf den Menschen und dessen Gesundheit, die Natur und Umwelt sind erheblich, großteils sogar schwerwiegend. „Es geht um nichts weniger als den “Verlust der Nacht”, der in den Ballungszonen bereits vollzogen ist und nun auch die ländlichen Gebiete mehr und mehr bedroht“, so Wenk.

Firma Weber Hydraulik macht Nägel mit Köpfen

„Da jammern bekanntlich nichts nützt, beschloss ich vor einiger Zeit, im Rahmen meiner Möglichkeiten initiativ zu werden und wandte ich mich an die Geschäftsführung der Firma Weber-Hydraulik in Losenstein, schilderte den Sachverhalt der Lichtverschmutzung und bat um die Möglichkeit, diesen in einer Präsentation darstellen zu dürfen“, erklärt Wenk. Mit den Worten „das kann doch nicht sein, dass wir es sind, die unseren Lebensraum derart bedrohen“, stellte Geschäftsführer Hans Kerwat daraufhin eine bereits angedachte Verstärkung der Firmenbeleuchtung in Frage und startete unmittelbar ein Projekt „Beleuchtung neu“ mit besonderer Berücksichtigung möglichst reduzierter Emission von Streulicht. „Ich finde es eigentlich schlimm, dass ich zuvor nie mit diesem Problem in irgendeiner Weise konfrontiert wurde. Ich hoffe, dass auch andere Firmen in der Umgebung ihren Beitrag leisten“, so Kerwat bei der Urkundenverleihung durch Wenk.

Eckdaten zum Projekt

· Am Betriebsgelände wurden sämtliche Außenleuchten von für Nachtinsekten besonders schädlichen Quecksilberdampflampen auf LED mit sehr geringer Anlock- und Fesselwirkung auf Nachtinsekten umgerüstet.
· Die Anzahl der für Lichtsmog besonders relevanten nach oben gerichteten Strahler wurde um 50% reduziert. Alle andern Leuchten strahlen zu Boden (so genannte Full-cutoff-Leuchten)
· Durch den Einsatz stromsparender LED-Lampen und Optimierung der Einschaltzeiten wurde der Stromverbrauch um 74% reduziert - entsprechend einer CO2-Reduktion von 8,3 Tonnen pro Jahr.
·Die Investitionskosten amortisieren sich durch den drastisch reduzierten Stromverbrauch innerhalb von 9 Jahren.

Initiative zum Schutz der Nacht

„Es wäre ein großer Erfolg, wenn andere Firmen, Körperschaften aber auch Private dem Beispiel der Firma Weber folgen würden“, betont Wenk. Weitere Möglichkeiten zum Erhalt sternenheller Nächte gebe es laut Wenk noch einige:
Durch Nachtabschaltung (z.B. ab 23 Uhr), Nachtabsenkung der Beleuchtungsstärke oder Bewegungssensoren kann viel erreicht werden. Und vergessen wir nicht:
Weniger Beleuchtung = reduzierter Energieverbrauch = reduzierte Kosten!

Im Leitfaden „Besseres Licht“ steht zu lesen:
„Mehr Licht“ ist „Schnee von gestern“. Das Ziel ist besseres Licht, das uns hilft, besser zu sehen, ohne zu blenden, ohne unnötig die Umwelt aufzuhellen, ohne unnötig die Tierwelt zu stören, ohne Energie zu verschwenden. Besseres Licht ist machbar und bringt allen Vorteile.

Links zum Thema:

Sternwarte Hohe Dirn
Leitfaden „Besseres Licht“ Land OÖ
„Alles ruht in den Sternen“

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Foto: amixstudio/stock.adobe.com
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