Flexible Arbeitszeiten sichern Jobs

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STEYR. Wer die Steyrer Unternehmerinnen fragt, wo der dringendste Handlungsbedarf bei der Gestaltung des unternehmerischen Umfelds besteht, bekommt eine eindeutige Antwort: Wer als Unternehmer wettbewerbsfähig bleiben will, braucht vor allem eines: Mehr Flexibilität – vor allem im Bereich der Arbeitszeiten.
Dem stimmen auch die Mitarbeiter zu: In einer aktuellen Umfrage setzten 78 % der befragten Dienstnehmer das Thema „Arbeits(zeit)flexibilität“ auf Platz 1, wenn es um die Attraktivität eines Arbeitgebers geht. Schon jetzt beweisen viele Betriebe, dass flexible Arbeitszeiten eine Win-Win-Situation schaffen. „Schon deswegen sollten die bestehenden arbeitszeitrechtlichen Gestaltungsmöglichkeiten dringend ausgebaut werden“, sagt Mag. Bettina Stelzer-Wögerer, Vorsitzende von Frau in der Wirtschaft Steyr-Stadt.
Für die Unternehmerinnen der Region Steyr ist eine weitere Flexibilisierung der Arbeitszeiten alternativlos: Nur so können Auftragsspitzen oder saisonbedingte Mehrarbeitserfordernisse bewältigt werden. Denn schließlich muss die Arbeit dann getan werden, wenn sie anfällt.

Auf der anderen Seite profitieren aber auch die Beschäftigten massiv von flexiblen Arbeitszeiten: Die persönliche Arbeitszeit kann besser auf die jeweiligen Bedürfnisse und Vorlieben abgestimmt werden. Gerade für jüngere Menschen, die besonderen Wert auf individuelle Zeitplanung legen, sind flexible Arbeitszeiten geradezu ein „Must“. Individuelle Arbeitszeitmodelle bieten aber auch Familien oder Frauen, die beispielsweise einen nahen Angehörigen pflegen, unschätzbare Vorteile. Zudem erhöht sie die Arbeitsplatzsicherheit, wenn der Arbeitgeber durch flexiblere Arbeitszeiten Kosten- und Wettbewerbsvorteile am Markt erzielt.

Frau in der Wirtschaft der Bezirke Steyr-Stadt und Steyr-Land haben daher ein Forderungspaket formuliert, das ein noch flexibleres Arbeiten ermöglichen soll und allen etwas bringt:
Flexibilisierung für alle ermöglichen
Im Arbeitszeitgesetz muss allen Betrieben die Möglichkeit zu einer flexibleren Arbeitszeitgestaltung eingeräumt werden – unabhängig von Kollektivverträgen, sondern so, wie es die Sozialpartner im Betrieb für vernünftig und machbar halten.

Bedarfsgerechtere Verteilung der Arbeitszeit erlauben
10/12/60/24 muss die neue Arbeitszeitformel lauten: 10 Stunden tägliche Normalarbeitszeit, 12 Stunden tägliche und 60 Stunden wöchentliche Höchstarbeitszeit sowie ein Durchrechnungszeitraum vom max. 24 Monaten. Wichtig: Die Arbeitszeiten bleiben unterm Strich gleich lang, werden jedoch nach Vorstellung des Betriebes und seiner Mitarbeiter besser „verteilt“.

Wochenendruhe flexibilisieren
Die Grenze für den spätesten Beginn der Wochenendruhe soll von 13 auf 18 Uhr verlegt werden. Der Anspruch auf eine wöchentliche Ruhezeit auf 36 Stunden wird dadurch nicht geschmälert. Die Regelung über den arbeitsfreien Sonntag ist beizubehalten.

Homeoffice – Bestimmungen zu Ruhezeiten anpassen
Das geltende Recht schränkt die flexible Zeiteinteilung bei Teleworking stark ein. Um die Gestaltungfreiheit für die Arbeitnehmer zu erhöhen, sollten die gesetzlichen Ruhezeiten bei Teleworking verringert werden – und zwar auch ohne kollektivvertragliche Regelung mit einer Einzel- bzw. Betriebsvereinbarung.

Homeoffice – Ausnahme von Überstundenzuschläge am Abend
Zahlreiche Kollektivverträge sehen ab einer gewissen Uhrzeit, meist ab 20 Uhr, Nacht- oder erhöhte Überstundenzuschläge vor. Bei Teleworking kann die Arbeitszeit flexible eingeteilt werden, d.h. der Arbeitnehmer/die Arbeitnehmerin beginnt beispielsweise erst am Abend zu arbeiten. Hier sollte es Ausnahmen für Telearbeit geben.

Viele diese Forderungen sind in Deutschland – mit Zustimmung der dortigen Arbeitnehmervertreter – bereits verwirklicht. Retro-Rezepte wie etwa eine generelle Verkürzung der Arbeitszeit haben in Frankreich massiv Schiffbruch erlitten, Arbeitsplätze gekostet, das Budgetdefizit ausgeweitet und die Wirtschaft nachhaltig geschädigt. „Gehen wir den erfolgreichen deutschen Weg und sichern wir mit noch flexibleren Arbeitszeiten den Wirtschaftsstandort Österreich sowie die Arbeitsplätze in unserer Region“, hält Ing. Judith Ringer, Bezirksvorsitzende von Frau in der Wirtschaft Steyr-Land abschließend fest.

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