New York, Barcelona und Schiedlberg: Neue Therapie für Schlaganfallpatienten made in OÖ

CEO Christoph Guger (re.) erklärt Wirtschaftslandesrat Michael Strugl (li.) die Funktionsweise von RecoveriX. | Foto: Auer
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SCHIEDLBERG. Bildung-Forschung-Wirtschaft – an dieser Innovationskette orientiert sich die strategische Wirtschafts- und Forschungspolitik Oberösterreichs in ihrem Programm „Innovatives OÖ 2020“. Forschungs- und Entwicklungsergebnisse in die Wirtschaft zu übertragen ist dabei einer der wichtigsten Faktoren, um die Innovationspotenziale des Wirtschaftsstandortes Oberösterreich zu heben. „Letztlich entscheidet das Gelingen dieses Wissenstransfers über die künftige Wettbewerbsfähigkeit Oberösterreichs“, erklärt Wirtschafts-Landesrat Michael Strugl. „Um diesen Wissenstransfer auch über Branchengrenzen hinweg zu sichern, setzen wir in den oö. Clustern verstärkt auf übergreifende Initiativen.“

Neue Initiative Digital MedTech

Zu bereits existierenden clusterübergreifenden Themen Connected Mobility, Leichtbau, Smart Plastics und Generative Fertigung gesellt sich in Kürze ein neues, das zwei hoch spannende und dynamische Branchen vernetzt: die Initiative Digital MedTech (IDM). Wie das Beispiel g.tec eindrucksvoll zeigt, öffnen sich durch die Digitalisierung der Medizintechnik viele neue Chancen für innovative Produkte und Dienstleistungen. Um die Unternehmen dabei zu unterstützen, diese neuen Chancen zu nutzen, starten der Medizintechnik-Cluster und der IT-Cluster der oö. Wirtschaftsagentur Business Upper Austria gemeinsam die IDM.
Im Zentrum der Initiative steht die Kooperation von IT- und Medizintechnik-Unternehmen.

1,9 Millionen Euro EU-Förderungen unterstützen Produktentwicklung

recoveriX wird durch die Förderschiene „Horizon 2020 SME Instrument - Phase 2“ von 2016 bis 2018 mit 1,9 Mio. Euro gefördert. Dieses Programm unterstützt wachsende KMU, innovative Ideen weiterzuentwickeln und auf den Markt zu bringen.
Zusätzlich unterstützt die Europäische Kommission erfolgreiche Einreicher im Rahmen eines Key Account Managements (KAM) mit verschiedenen Services. Business Upper Austria als zuständiger Ansprechpartner identifizierte für g.tec einen geeigneten, international tätigen Coach für die begleitende Umsetzung des Projektes beim Markteintritt. Das Unternehmen, das bisher hauptsächlich Universitäten und andere Forschungseinrichtungen als Kunden hatte, will mit seiner neuesten Entwicklung nun einen viel breiteren Markt erobern und bekommt dabei professionelle Unterstützung. „In ganz Europa und unter 1800 Bewerbern sind wir die einzigen, die sogar zwei Projekte gefördert bekommen. Und wir sitzen hier in Schiedlberg, und nicht in London oder New York“, schmunzelt g.tec-Chef Christoph Guger.

Innovative Schlaganfall-Rehabilitation und Kommunikation mit Komapatienten

Rund alle 20 Minuten erleidet jemand in Österreich einen Schlaganfall – mehr als 24.000 Menschen sind so jedes Jahr betroffen. Die Folgen sind gravierend: viele davon tragen bleibende Schäden davon, oder sterben sogar. Vor diesem Hintergrund hat das oö. Unternehmen g.tec mit Sitz in Schiedlberg (Bez. Steyr-Land) eine revolutionäre Schlaganfalltherapie entwickelt, die völlig neue Wege geht: Sie arbeitet mit der Kraft der Gedanken und kombiniert drei Rehabilitations-Methoden.
Mit der Eröffnung des Zentrums für Neurotechnologie am Firmensitz in Schiedlberg etabliert g.tec ein Kompetenzzentrum für Schlaganfall-Rehabilitation, das Therapie, Forschung und Schulung unter einem Dach vereint. „Damit schaffen wir nicht nur eine innovative Therapiemöglichkeit für Schlaganfall-Patienten, sondern auch die neueste Entwicklung ‚mindBEAGLE‘, die sich mit Koma-Patienten beschäftigt, wird hier gezeigt und angewendet“, berichtet CEO Guger.

Neue Therapie „recoveriX“ nutzt die Kraft der Gedanken

recoveriX ist eine neuartige und zukunftsweisende Therapieform der Firma g.tec medical engineering GmbH, die ganz neue Wege geht: Die Kraft der Gedanken und die einzigartige Kombination von drei Rehabilitationsansätzen sind der Schlüssel zur recoveriX Schlaganfalltherapie. Während der Bewegungsapparat oftmals beeinträchtigt ist, bleibt jedoch das Vorstellungsvermögen der Patienten erhalten.
Das Gehirn lernt praktisch neue Wege, um eine selbstständige Arm- oder Beinbewegung wieder durchzuführen. Diese Methode kann sowohl bei akuten, als auch bei länger zurückliegenden Schlaganfällen eingesetzt werden. „Das Ziel ist es, recoveriX als Therapieform in der Schlaganfall-Rehabilitation zu etablieren und recoveriX-gyms weltweit zu eröffnen“, blickt g.tec-Chef Guger in die Zukunft.

recoveriX wird von den Forschern von g.tec am Standort Schiedlberg entwickelt und im hauseigenen recoveriX-gym oder in ausgewählten Krankenanstalten angeboten. Abhängig von der Beeinträchtigung der Patienten wird ein individueller Trainingsplan mit recoveriX erstellt. Eine Trainingseinheit dauert eine knappe Stunde und ist völlig schmerzfrei. Bis 2018 wird g.tec den Therapieerfolg mit recoveriX evaluieren, perfektionieren und die Markteinführung vorbereiten.

Wie die Patientin Fr. Savin die Therapie erlebt hat, schildert sie in einem Video. Fr. Savin berichtet, dass sie nach einem Schlaganfall rechtsseitig gelähmt war. Nach 24 recoveriX-Einheiten ist sie nun wieder zu fast 100 Prozent bewegungsfähig.

MindBEAGLE lässt Komapatienten kommunizieren

Neben recoveriX arbeitet g.tec auch an einer Methode zur Bewertung der Wahrnehmung von Komapatienten. Die „mindBEAGLE“ genannte Therapie basiert ebenfalls auf neuesten Erkenntnissen der Neurotechnologie und dem Einsatz von Gehirn-Computer-Schnittstellen. „Diese bahnbrechende Methode wird bei Patienten angewendet, die nach schweren Hirnverletzungen im Koma oder Wachkoma mit minimalem Bewusstseinszustand sind oder am Locked-In-Syndrom leiden“, erklärt Christoph Guger. Bei Letzterem sind die Patienten zwar bei Bewusstsein, aber körperlich gelähmt und nicht fähig, zu kommunizieren. „Mit dem mindBEAGLE-System können wir den Bewusstseinszustand der Patienten mittels Gehirnstrom-Messung klären und sogar eine Kommunikation ermöglichen“, sagt Guger. Das Verfahren kann in Krankenhäusern, Reha-Einrichtungen und sogar bei Patienten direkt zuhause eingesetzt werden.

Die Zertifizierung ist für 2017 geplant, ab dann sollen die g.tec-Produkte am Markt sein.

Weitere Infos auf www.gtec.at

CEO Christoph Guger (re.) erklärt Wirtschaftslandesrat Michael Strugl (li.) die Funktionsweise von RecoveriX. | Foto: Auer
Live-Demo im neuen Zentrum für Neurotechnologie von g.tec in Schiedlberg (v. l.): Bgm. NR-Abg. Johann Singer, g.tec-Chef Christoph Guger ,Wirtschafts-Landesrat Michael Strugl und Physiotherapeutin Manuela Zehetner, BSc, mit Testperson Woosang Cho. | Foto: g.tec
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