"Blumenwiesen-Orden" an Maria-Luise und Josef Heidegger aus Trins

Franz Reisecker (Vizepräsident Landwirtschaftskammer Österreich), Maria-Luise und Josef Heidegger (Preisträger), Roman Türk (Präsident Naturschutzbund Österreich) | Foto: Wolfgang Schruf
  • Franz Reisecker (Vizepräsident Landwirtschaftskammer Österreich), Maria-Luise und Josef Heidegger (Preisträger), Roman Türk (Präsident Naturschutzbund Österreich)
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TRINS (cia). Für ihren Einsatz für Blühflächen wurden kürzlich Trinser Landwirte geehrt. Umweltministerium, Landwirtschaftskammer und Naturschutzbund zeichneten sie im Rahmen der Kampagne "Natur verbindet" aus. Überreicht haben den "Blumenwiesen-Orden" Landwirtschaftskammerpräsident Schultes, Naturschutzbund-Präsident Roman Türk und Sektionschef Liebel, in Vertretung von Umweltminister Rupprechter.

Die Trinser Nebenerwerbsbauern Maria-Luise und Josef Heidegger führen den Gidnhof. Mit viel Handarbeit bewirtschaften sie eine alpine Bergwiese auf ca. 2.000 Metern Höhe im Gschnitztal und erhalten durch die Mahd alle ein bis zwei Jahre die Blumenvielfalt. Der größte Teil der Fläche kann mit einem Motormäher gemäht werden, zum Teil kommt jedoch auch noch die Sense zum Einsatz. Die Bringung ist nur händisch möglich, wobei das Heu entweder mit Planen oder mit einem Holzschlitten transportiert wird. Die Bearbeitung der Wiesen ist nur durch die Unterstützung der ganzen Familie möglich, aber auch Freunde helfen regelmäßig dabei mit. Dieser Einsatz zur Erhaltung der traditionellen alpinen Kulturlandschaft wurde von Natur verbindet" ausgezeichnet.

"Die Großbauern aus dem Flachland würden unsere Arbeit zwar belächeln, wir haben aber eine große Freude, für die Umwelt einen Beitrag zu leisten", so Maria- Luise Heidegger. "Und das gute Bergheu mit allen möglichen Kräutern kommt ja auch unseren Tieren zu Gute." Insgesamt bewirtschaftet die Familie Heidegger zwölf ha Grünland, wovon drei ha Bergwiese sind. Der Betrieb umfasst auch sieben Grauvieh-Milchkühe und zehn Rinder. Der Gidnhof ist „Urlaub am Bauernhof“-Betrieb und beherbergt Menschen aus aller Herren Länder. Auf dem Hausberg der Gemeinde, dem Blaser, wurde bereits vor 100 Jahren in einer Höhe von 2.000 Metern ein botanischer Garten angelegt. Davon profitiert die Blumenwelt noch immer mit einer unglaublichen Vielfalt – der Blaser gilt daher als der blumenreichste Berg Tirols.

Die ausgezeichneten Flächen wurden aus allen Blumenwiesen ausgewählt, die als Beitrag zur Kampagne gemeldet worden waren. Maria-Luise und Josef Heidegger wurden als Sieger für das Bundesland Tirol ausgewählt. Bewertet wurden ökologische Kriterien wie Pflanzenvielfalt, seltene Arten, Strukturvielfalt, Lage und Größe der Fläche und Vernetzung mit anderen Blühflächen. „Die Beurteilung der Flächen war eine große Herausforderung, da wir aus ganz Österreich so viele und auch ganz unterschiedliche Blumenwiesen genannt bekamen. Deshalb freue ich mich ganz besonders, dass wir auch bei den ausgezeichneten Wiesen die große Vielfalt widerspiegeln können!“, sagte Naturschutzbund-Präsident Roman Türk.

Arten- und blütenreiche Wiesen, bunte Ackerrandstreifen und Säume seien keine Selbstverständlichkeit, sondern das Resultat einer sorgfältigen und nachhaltigen Landbewirtschaftung. Die Auszeichnung von – im Sinne des Naturschutzes besonders wertvollen – landwirtschaftlichen Blühflächen mache nicht nur auf deren Schönheit und Bedeutung aufmerksam, sie spreche den Bauern, die ihren Grund naturgerecht und mit Weitsicht bewirtschaften, Wertschätzung aus. „Die Kampagne ,Natur verbindet' trägt maßgeblich dazu bei, Österreichs einzigartige Natur schonend zu nützen und für unsere Kinder und Nachkommen als Lebensgrundlage zu erhalten. Ich bedanke mich für diese Kampagne, die das Zusammenspiel von Landwirtschaft und Naturschutz öffentlich sichtbar macht“, betonte Bundesminister Andrä Rupprechter.

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