Benefizaktion in Fulpmes

Gabi braucht einen Treppenlift

Die 43-jährige Mutter ist an Multipler Sklerose erkrankt und tut sich immer schwerer, die alltäglichen Aufgaben zu meistern.

FULPMES. "Noch klappt alles halbwegs. An guten Tagen kann ich noch ein paar Schritte gehen", sagt Gabi Demarchi, während ihre Kinder Maria-Anna (9) und Lena (7) fröhlich um sie herumwuseln. Dann gibt es aber auch die anderen Phasen. Jene, in denen Gabi heftige Schmerzen hat und immer wieder ins Krankenhaus muss. An solchen Tagen geht ohne Rollator und Rollstuhl nichts mehr.

Stark fortgeschritten

1997 bemerkte Gabi erste Gefühlsstörungen. Einen regelrechten Ärztemarathon später bekam die damals blutjunge Fulpmerin Gewissheit: Sie ist an Multipler Sklerose erkrankt. Es wäre eine milde Form, hat man ihr gesagt. Trotzdem muss sie inzwischen mit starken, körperlichen Einschränkungen und vielen unliebsamen Begleiterscheinungen wie einem lausigen Immunsystem und wilden, spastischen Krämpfen zurechtkommen. "Wehleidig bin ich sicher nicht", lacht Gabi tapfer, "aber nach allem, was ich tue, bin ich fertig. Das fängt schon in der Früh beim Anziehen an."
Die Krankheit bedingt eine Schädigung der Nerven. Informationen werden nicht mehr richtig an das Gehirn weitergeleitet oder dort nicht mehr richtig verarbeitet. Berüchtigt sind die so genannten "Schübe". "Der bisher letzte gewaltige Schub stellte sich ein, als ich vor fünf Jahren meine Mama verloren habe", erzählt Gabi.

Neuen Mut gefasst

Sie bleibt dennoch positiv. "Zu Beginn hat mir die Diagnose den Boden unter den Füßen weggezogen. Ich wusste nicht mehr, wie es weitergehen soll." Aber Gabi hat sich wieder aufgerappelt. Sie lernte ihren nunmehrigen Mann Andreas kennen und lieben. Er unterstützt seine Frau, wo er kann. Die beiden haben zwei gesunde Töchter und führen soweit als möglich ein normales Familienleben.
Vor vier Jahren hat man Gabi nahegelegt, um Invaliditätspension anzusuchen. Bis dahin war die Fulpmerin 17 Jahre lang als medizinisch-technische Fachassistentin an der Innsbrucker Klinik angestellt. Das Zuhausebleiben war noch einmal ein harter, weil unwillkommener Einschnitt im Leben der jungen Mutter. Im Haushalt kann sie derweil noch fast alles selbst machen. Unter größten Mühen, versteht sich.

"Treppe ist der Horror"

Familie Demarchi wohnt in Andreas' Elternhaus und ist dort kürzlich vom zweiten in den ersten Stock übersiedelt. Das war nötig, weil das Treppensteigen zunehmend zum Problem für Gabi wird. Im ersten Obergeschoss trennen sie aber noch immer 18 Stufen von der Haustüre. Plus jene paar, die zur Eingangstüre führen. "Die Stiegen sind für mich der absolute Horror. Rückwärts komme ich gerade noch so runter, aber ich bin auch schon öfters hingefallen", berichtet Gabi von massiven Anstrengungen. Da sie sich dem künftig schlicht nicht mehr gewachsen fühlt und freilich auch aus Sicherheitsgründen, hat sie nun einen Treppenlift bestellen müssen.

Benefizkonzert am Samstag

48.000 Euro kostet die zweiteilige Aufstiegshilfe. Gabi rechnet damit, dass sie ca. 30.000 Euro davon selbst aufbringen muss. Viel Geld, das die junge Familie klarerweise nicht so einfach zur Verfügung hat. Auf Initiative von Diakon Helmuth Zipperle wird daher kommenden Samstag, den 28. August ab 20 Uhr im Musikpavillon ein Benefizkonzert organisiert. Die Stubaier Musikanten rund um Leiter Reinhard Zimmermann stellen sich ebenso in den Dienst der guten Sache wie Bgm. Robert Denifl, der den Ehrenschutz übernommen hat und weitere engagierte Menschen aus dem Dorf, die für die Verpflegung sorgen. Achtung: Es gilt die 3-G-Regel!

Spendenkonto

Wer nicht dabei sein kann, aber dennoch helfen möchte, kann dies auch gerne mit einer Spende tun: Vinzenzgemeinschaft St. Martin, Pfarre Fulpmes, IBAN AT82 3623 0000 0001 1601, Kennwort "Treppenlift". Gabi bedankt sich bereits im Voraus bei allen, die die Aktion ins Leben gerufen haben und allen, ihr unter die Arme greifen, um ein Stück Lebensqualität und Erleichterung im Alltag zu erhalten. Sie und ihre Familie werden beim Benefizkonzert natürlich vor Ort sein – vorausgesetzt, die diese Woche notwendige Operation verläuft gut und Gabi kann Samstagmittag planmäßig aus der Klinik entlassen werden.
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