Stubai- und Wipptal begehren auf
Gesamtkonzept für Verkehr muss her!

Wollen nicht jedes Jahr diskutieren, sondern fordern Planungssicherheit: NR Hermann Gahr (2.v.r.), LA Florian Riedl (2.v.l.), der Stubaier PV-Chef Hermann Steixner (r.), sein Wipptaler Kollege Alfons Rastner (Mitte) und der Sprecher der Gemeinde Gries, Robert Renzler (l.) | Foto: Kainz
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  • Wollen nicht jedes Jahr diskutieren, sondern fordern Planungssicherheit: NR Hermann Gahr (2.v.r.), LA Florian Riedl (2.v.l.), der Stubaier PV-Chef Hermann Steixner (r.), sein Wipptaler Kollege Alfons Rastner (Mitte) und der Sprecher der Gemeinde Gries, Robert Renzler (l.)
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Die Bürgermeister des Stubai- und Wipptals als Vertreter von 17 Gemeinden mit über 29.000 Einwohnern geben sich mit kleinen Erfolgen nicht mehr zufrieden.

STUBAI/WIPPTAL. Viele Forderungen sind an die Politik gerichtet worden, viele sind im Verkehrslärm untergegangen. Das wollen sich die Vertreter der beiden Täler nicht mehr gefallen lassen!

Riedl: "Schlagzahl erhöhen"

Das Stubai- und Wipptal haben im Kampf gegen den Transit heuer einen Schulterschluss vorgenommen (wir berichteten). Die geballte Kraft wird jetzt dafür genützt, um auf Landes-, vor allem aber auf Bundes- und sogar EU-Ebene mit Nachdruck auf ein Gesamtkonzept für die Strecke Kufstein bis Brennerpass sowie insbesondere die Brennerautobahn zu pochen.

Eine entsprechende Resolution wird dieser Tage verschickt. Sie ist von allen 17 Bürgermeistern unterzeichnet. "Wir wollen klare Signale nach Wien senden. Wir wollen Lösungen", betonte VP-NR Hermann Gahr dazu. "Wir sind in jeder Hinsicht an der Belastungsgrenze angekommen. Es ist Zeit, die Schlagzahl zu erhöhen!", unterstrich auch VP-LA Florian Riedl den Handlungsbedarf.

Rastner: "Die A13 ist fertig"

Eine Baustelle hier, eine Sanierung da – das ist den Verantwortlichen künftig zu wenig. "Die A13 ist fertig. Am Ende ist einfach die Lkw-Zahl zu hoch. Ausgerichtet ist die Brennerautobahn für eine Million Schwerfahrzeuge pro Jahr, derzeit sind zweieinhalb Millionen unterwegs – Tendenz weiter stark steigend", forderte auch der Wipptaler PV-Chef Alfons Rastner ein, dass dringendst gegengesteuert werden müsse. Er kündigte in diesem Zusammenhang an, die Initiative Lebenswertes Wipptal wieder zu beleben und mit anderen Organisationen zu vernetzen und versprach, sich auch nach seiner Ära als Politiker "weiter massiv mit dem Thema zu beschäftigen".

Steixner: "Maut digitalisieren"

Der mögliche Weg hin zu weniger Verkehr, ist in der Resolution verankert. Da geht es einerseits darum, den Transit zu dosieren, zu limitieren und schließlich durch die Verlagerung auf die Schiene deutlich zu reduzieren. Andererseits wird eben die Notwendigkeit eines Gesamtkonzeptes, das Maßnahmen wie Tunnels, Einhausungen und wirkungsvolle Lärmschutzvorrichtungen beinhaltet, bekräftigt. So einen umfassenden Plan gibt es aktuell nämlich nicht. Aus Sicht der Verantwortlichen könnte ein Gesamtkonzept aber seinen Teil zu einer nachhaltigen Problemlösung beitragen: "Es gibt viele Stellschrauben, an denen man drehen kann", so der Stubaier PV-Chef Hermann Steixner, der sich etwa für seine Gemeinde Schönberg mittelfristig einen Rückbau der Hauptmautstelle – umsetzbar durch schnellere Digitalisierung – sowie eine Untertunnelung im Anschluss an die Galerie Richtung Matreiwald wünscht.

Luegtunnel als Signal

Selbstredend kam bei der Pressekonferenz am Mittwoch auch die Causa Lueg zur Sprache. Der Grieser Kampf um den Tunnel ist weiter im Gange. Das Stubai- und Wipptal liefern Rückendeckung, denn der Bau eines Tunnels wäre "eine erste entscheidende Maßnahme" und ein "unabdingbares Signal" für die weitere Entwicklung im Bereich des Verkehrs in den Tälern, heißt es. Der Sprecher der Gemeinde, Robert Renzler, mahnte u.a. ein, dass Straßenkapazitäten verknappt und nicht ausgebaut werden sollten.
Was den Pkw- und Lkw-Verkehr betrifft, ist die Zumutbarkeit für die Bevölkerung und deren Gesundheit längst überschritten. Im Sinne dessen, des Lebensraums und der Zukunft der nächsten Generationen wartet man jetzt auf Antworten der Infrastrukturbetreiber Asfinag, ÖBB & Co. Kommt nichts Fundiertes, soll der Druck erhöht werden.
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