Ostern
Heiliges Grab in Schönberg wieder zu sehen

Von Gründonnerstag bis zum Weißen Sonntag kann das beeindruckende Ostergrab in Schönberg heuer wieder besichtigt werden. Führungen sind auf Anfrage möglich. | Foto: privat
  • Von Gründonnerstag bis zum Weißen Sonntag kann das beeindruckende Ostergrab in Schönberg heuer wieder besichtigt werden. Führungen sind auf Anfrage möglich.
  • Foto: privat
  • hochgeladen von Tamara Kainz

Das Ostergrab in Schönberg ist eines der größten und schönsten Tirols und wird nur alle fünf Jahre aufgestellt. Heuer kann es wieder vom 18. bis zum 28. April besichtigt werden.

SCHÖNBERG. In vielen Kirchen Tirols war es besonders im 17. und 18. Jahrhundert Brauch, in der Karwoche ein Heiliges Grab aufzubauen. Den Gläubigen sollte der letzte Akt der Leidensgeschichte Christi theatralisch mit pompös bemalten Kulissen, beleuchteten Osterkugeln und anderen optischen Effekten nahegebracht werden. Der Altarraum wurde für diese Zeit in ein riesiges Grabmal mit phantasievollen Darstellungen und Motiven aus dem alten Jerusalem verwandelt.

Generalsanierung 1999

Die Pfarre Schönberg besitzt eines der schönsten und größten Ostergräber Tirols. Es wurde 1999 generalrestauriert. Das barocke Meisterwerk wird im Abstand von fünf Jahren in der Pfarrkirche Schönberg zum Heiligen Kreuz aufgestellt. Beherzte Männer und Frauen haben über Generationen mit viel Eifer, Freude, Arbeitseinsatz und mit viel Hingabe an das christliche Ostermysterium an diesem Kleinod festgehalten.

Geschaffen von Kurat Nepomuk Pfaundler

Die kunstvoll bemalten Holzkulissen füllen das ganze Presbyterium bis hinauf zum Gewölbe und stammen vom Schönberger Kuraten Nepomuk Pfaundler.
Pfaundler wurde am 17. März 1723 als Sohn eines Goldschmiedes geboren und wurde 1763 zum Kuraten in Schönberg bestellt. Der malende Geistliche entwickelte bald neben seiner seelsorglichen Tätigkeit eine ungeheure Aktivität als Festarrangeur. Der auf Blumenmalerei spezialisierte Autodidakt gibt in seinem Wahlspruch die Natur als Lehrmeisterin an und gelangt in der Darstellung von Pflanzen, Vögeln und Kleintieren tatsächlich zu verblüffender Naturtreue.

(Illusorische) Meisterleistung

Eine erstaunliche Fertigkeit eignete sich Pfaundler auch in der Architekturmalerei und Perspektive an. Seine prachtvoll illusionistischen Kulissen mit Säulenstellungen, Treppenanlagen, Balustraden, Kuppeln und Durchblicken geben Kunde davon. Seine theologische Ausbildung befähigte ihn dazu, ikonografische Programme mit typologischen Bezügen zu Altes-Neues Testament, passenden Schriftstellen und Symbolen zu erstellen.
Die 1770 erstmals aufgestellte Architekturkulisse besteht aus vier Bögen, die einen dreijochigen, sich weit in die Tiefe erstreckenden Bau vortäuschen, dabei bestehen der zweite, dritte und vierte Bogen technisch gesehen sogar aus einem einzigen Teil – eine Meisterleistung der Scheinarchitektur!

Öffnungszeiten und Führungen

Am besten einfach selbst ein Bild machen: Die Besichtigungszeiten sind vom 18. bis zum 28. April in der Zeit von 9 bis 18 Uhr. Gruppenführungen sind nach vorheriger Anmeldung möglich – jeweils in der Zeit von 15 bis 16 Uhr – ausgenommen sind der Karfreitag und der Ostermontag. Anmeldungen für Gruppenführungen werden im Pfarramt Schönberg von Maria Steixner unter Tel. 05225/62543 entgegengenommen.
www.meinbezirk.at

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.