"Lkw-Gedrängel endlich stoppen!"

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STUBAI/WIPPTAL (lg). „Verschärfte mobile Kontrollen des LKW-Verkehrs und Einrichtung von stationären Abstandmessanlagen auf der A 13 Brennerautobahn aufgrund der Nichtbeachtung von gesetzlichen Mindestabständen und verordneten Überholverboten durch LKW“ – so lautet der Antrag von LA Gottfried Kapferer, der im Märzlandtag eingebracht wird.

Das Problem ist ein altbekanntes und ewig diskutiertes: Lkw fahren auf der Brennerautobahn eng hintereinander auf, halten den Sicherheitsabstand und ignorieren das Überholverbot. "Das stellt eine permanente Gefahr für alle Verkehrsteilnehmer dar, im besonderen leiden die Pkw-Lenker aus dem Stubai- und Wipptal aber darunter", ist LA Kapferer verärgert, dass sich in dieser Sache nichts tut. Der gesetzliche Sicherheitsabstand beträgt 50 Meter. "Durch die Nichteinhaltung ergeben sich äußerst gefährliche Situationen, wenn sich beispielsweise Pkw zwischen die eng hintereinander fahrenden Lkw hineinpressen, um an einer Autobahnausfahrt überhaupt ausfahren zu können", so Kapferer weiter. Unzählige Autofahrer könnten davon ein Lied singen. Die ohnehin schon brisante Situation wird noch zusätzlich verschärft, da sich viele LkW nicht an die Überholverbote halten, was laut Kapferer besonders im Bereich der Europabrücke und in der Galerie Schönberg häufig vorkomme."Seit ich im Landtag bin, habe ich immer wieder auf diese gefährlichen Situationen für alle Verkehrsteilnehmer hingewiesen und eine stärkere Kontrolle des LKW-Verkehrs sowie eine rigorose Bestrafung der Verkehrssünder durch die Autobahnpolizei verlangt, leider mit mäßigem Erfolg. Er würde nicht daran zweifeln, dass die Autobahnpolizei rund um die Uhr im Einsatz ist, aber die Probleme seien keinesfalls gelöst. "Wenn der zuständige Polizeiinspektionskommandant Josef Fink für wirksame Kontrollaufgaben zu wenig Personal hat, muss er es sagen!" In seinem Antrag fordert Kapferer deshalb neben einem verstärkten mobilen Einsatz der Autobahnpolizei auch die Einrichtung von fix eingebauten stationären Abstandsmesseinrichtungen. Ebenso wird eine konsequente Kontrolle der Überholverbote für Lkw auf den entsprechenden Abschnitten verlangt. Dass die zu eng aufeinanderfahrenden LkW im Notfall die Bildung einer Rettungsgasse verhinderten und unmöglich machten, zeigte sich vor wenigen Wochen auch bei einem Lkw-Brand auf der Europabrücke. "Die PkW hatten wegen der eng hintereinanderfahrenden LkW gar keine Möglichkeit, eine Rettungsgasse zu bilden“, ärgert sich Kapferer.

Polizeiinspektionskommandant Josef Fink wollte zu den Forderungen persönlich nicht Stellung nehmen. Man gebe aber eine umfassende Stellungnahme dazu von Landesverkehrsabteilung. Dass der Streckenabschnitt zwischen Innsbruck und Schönberg ein besonders sensibler ist, kann man dort nur bestätigen. Oberst Markus Widmann, Kommandant der Landesverkehrsabteilung, ist die Problematik sehr wohl bewusst: "Ich will die Situation nicht beschönigen, aber es wird von Seiten der Polizei viel dafür getan, dem ein Ende zu setzen. Die Polizei investiert hier sehr viel, die Ergebnisse zeigen auch Erfolge – aber schwarze Schafe gibt es leider überall!" Im Vorjahr wurden laut Widmann nur in diesem Streckenabschnitt 1.66 Lkw-Lenker angezeigt, die sich nicht an den Sicherheitsabstand gehalten hatten. Im vergangenen Jahr wurde eine Vielzahl an Maßnahmen gesetzt. So wird etwa auf speziellen Hinweistafeln, auf den Überkopfportalen und in eigenen Foldern auf die Problematik hingewiesen. Die Autobahnpolizei Schönberg legt natürlich ein besonderes Augenmerk auf Lkw-Abstände, so Oberst Widmann. Die Landesverkehrsabteilung führe zusätzlich laufend Schwerpunktkontrollen mit einem eigenen Messfahrzeug durch. Eine hundertprozentige Übertretungsfreiheit könne man aber auch trotz verstärkter Präventionsarbeit, Kontrollen und Maßnahmen niemals erreichen. Auch könne sich die Polizei nicht nur auf Abstandmessungen konzentrieren, ein guter Querschnitt sei hier der Schlüssel zum Erfolg. Kapferers Hinweis bezüglich möglich mangelnden Personals wehrt Widmann ab: "Das ist absolut keine Personalfrage."

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