Platter befürwortet Luegtunnel
Mühlsteiger spricht von "Mega-Überraschung"

Die Luegbrücke bei Gries  | Foto: Kainz
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In der Diskussion Brückenneubau oder Tunnel bei Lueg gab sich LH Günther Platter bisher eher zurückhaltend. Heute spricht er sich in der Tiroler Tageszeitung klar für den Tunnel aus. In Gries freut man sich riesig!

GRIES. "Dieses klare Statement ist eine Mega-Überraschung", kommentiert der Grieser Bgm. Karl Mühlsteiger Platters Stellungnahme in der heutigen Ausgabe der Tiroler Tageszeitung. Dernach stellt sich der Landeshauptmann „ohne jeden Zweifel hinter die transitgeplagte Bevölkerung“ und richtet der Asfinag somit aus, dass auch er bei Lueg für eine Tunnellösung eintritt. WK-Präsident Christoph Walser sagt Platter dafür seine Unterstützung zu. „Ich habe die Sinnhaftigkeit des Projekts Luegtunnel bereits betont. Neben dem Ausbau der Bahn muss auch beim Transitverkehr auf der Straße jede bauliche Chance genützt werden, die finanziell darstellbar ist, effektiv wirkt und die Gesundheit der Menschen vor zusätzlicher Belastung bewahrt!"

"Einzig richtiger Weg"

Ansagen, die Mühlsteiger aufatmen lassen: "Ich hoffe, dass das Umdenken nun auch auf Bundesebene durchschlägt. Es geht nämlich auch um eine Reihe ähnlich gelagerter Projekte im Land. Ziel von solchen Sanierungen muss es doch sein, den Verkehr einzuhausen. Nur so kann das Transitproblem langfristig gelöst werden." Der Grieser Ortschef sieht sich im Weg den seine Gemeinde eingeschlagen hat, bestätigt: "Wir haben bisher schon sehr viel Rückendeckung aus allen Herrgottsrichtungen erhalten. Das Thema bewegt mittlerweile das ganze Land. Dass nun auch der Landeshauptmann voll hinter uns steht, freut uns umso mehr. Ich hoffe, dass der Luegtunnel jetzt ernsthaft weiter verfolgt wird."

"Wien gegen Tirol"

In die selbe Kerbe schlagen auch Martin und Robert Renzler, Amtsleiter bzw. Sprecher der Gemeinde Gries: "Mit der klaren Positionierung des Landeshauptmannes bekommt die Causa Luegbrücke eine neue politische Dimension. Das Match lautet nun ganz klar 'Wien gegen Tirol'. Wird über die transitgeplagte Bevölkerung im wahrsten Sinne des Wortes drübergefahren oder siegt die Vernunft im Sinne eines erträglicheren Lebens der Menschen und des Setzens eines ersten Signals gegen die ständige Zunahme des Transits?"

Rastner: „Nicht gegen Willen der Bevölkerung agieren“

Auch der Wipptaler Planungsverbandsobmann zeigt sich froh über Platters Bekenntnis zur Tunnelvariante: „Mit dem Luegtunnel besteht die einmalige Chance, den Verkehr in den Berg zu verlagern und die Menschen zu entlasten. Diese Chance dürfen wir nicht einfach ungenutzt verstreichen lassen“, untermauert Rastner. Das Bergmeister-Gutachten zeige auf, dass sowohl die Brücken- als auch Tunnelvariante machbar seien. Das Argument, dass der Tunnel im Vergleich zur Brücke teurer sei, habe aufgrund der von der Asfinag vorgegebenen Dimension wenig Gewicht, so Rastner. „Laut Experten kann der Tunnel auch in einer kleineren Ausführung gebaut werden – dieser würde dann auch im Kostenvergleich standhalten“, führt er aus. Darüber hinaus fordert Rastner entsprechend der kürzlich von den Bürgermeistern im Wipp- und Stubaital beschlossenen Resolution von der Asfinag mit Nachdruck die Vorlage eines Verkehrsgesamtkonzeptes vom Kufstein bis zum Brenner ein (wir berichteten).

Asfinag bleibt auf Kurs

Das Gesamtkonzept sei in Arbeit, wird dazu seitens der Asfinag betont. Was das Projekt Lueg angeht, tat der Straßenerhalter allerdings bereits kund, auf Kurs bleiben zu wollen: "Die Wiederrichtung der Luegbrücke erfolgt aus Gründen der Verkehrssicherheit, der Aufrechterhaltung des möglichst flüssigen Verkehrs auf der Brennerautobahn und für die Anrainer." Man will also Brückenneubau festhalten – u.a. auch, weil "die von LH Platter geforderte ergebnisoffene Diskussion, ein externes Gutachten zur Prüfung von Brücken- und Tunnellösung zu erstellen, wie gefordert auch eingehalten wurde": "Das Gutachten von Prof. Bergmeister (das am Ende den Neubau favorisierte, Anm. d. Red.) wurde dabei von allen Seiten als bindend angesehen und ist nach wie vor das einzige Gutachten, das vorliegt", argumentieren die Verantwortlichen.

Weitere Reaktionen

"Ob der Druck durch die anstehenden Gemeinderatswahlen oder das Scheitern in Sachen Tschirgant den LH zum Umdenken bewegen konnten bleibt einerlei. Wichtig ist jetzt, dass der Tunnel tatsächlich kommt! Wir NEOS werden die verkehrsgeplagte Bevölkerung jedenfalls unterstützen und setzen uns auch weiterhin für eine Tunnelvariante ein!“ so der pinke LA Andreas Leitgeb aus Mieders.
„Platter soll doch der Bevölkerung reinen Wein einschenken, denn solange die Grünen in der Regierung sind, lässt sich der ÖVP-Landeshauptmann von den Grünen in Wien und Tirol an der Nase durch die politische Manege treiben", ortet hingegen der Tiroler FP-Chef Markus Abwerzger in Platters "Ja" zum Tunnel "reines Vorwahlgeplänkel".
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