Neue Skitourenroute am Sattelberg
GRIES (sk). Wintersport auf Kosten von Wildtieren. Das will das Skitourenlenkungskonzept unter der Federführung von „Bergwelt Tirol-miteinander erleben“ zu vermeiden helfen.
Seit dem letzten Jahr ist das Konzept für naturverträgliche Touren im Wipptal mit Hilfe vieler Interessengruppen neu überarbeitet worden. Einer der Hotspots ist mit dem Sattelberg ein extrem beliebter Skitourenberg. Vielbegangen ist vor allem die Route über die alte Skipiste. Mit steigender Beliebtheit des Tourengehens hat sich auch die Zahl der Sportler beträchtlich erhöht. Zudem führt dieser Anstieg durch einen wichtigen Lebensraum für Raufußhühner (Auerhuhn, Birkhuhn). Diese schon jetzt bedrohten Hühnervögel reagieren besonders empfindlich auf winterliche Störungen, weil sie sich, anders als viele andere Tierarten, keine Fettreserven im Herbst anlegen. Werden sie aus ihrer Deckung aufgeschreckt, verbrauchen sie extrem viel Energie, die sie aus ihrer kargen Winternahrung nicht erhalten. Das kann mangelnden Fortpflanzungserfolg im Frühjahr, bei häufigen Störungen, aber auch den Tod der Tiere bedeuten. Diese Problematik hat nach einer anderen naturschonenden Route verlangt.
Arbeit im Gelände
Weg aus den vielen Sitzungen ins winterliche Gelände am Sattelberg, haben sich deshalb Vertreter des Alpenvereins, des Forstes, der Jagd und der Hüttenwirt der Sattelbergalm begeben und gemeinsam eine Alternative gesucht, die für Tourengeher gut zu begehen ist und Störungen der Raufußhühner weitgehend vermeidet. Die neue direkte Route wurde auch gleich markiert. Sie startet vom unteren (westlichen Parkplatz) in Gries zum Sattelberg und ist inzwischen gut ausgeschildert. Bleibt zu hoffen, dass die neue Route gut angenommen wird und die angrenzenden Wälder und Wildtiere geschont bleiben.
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