Stubai-Wipptal
Partnerschaften im Wald: Orchideen

Der Fliegen-Ragwurz (Ophrys insectifera) lockt durch Aussehen und spezielle Duftstoffe Grabwespenmännchen an | Foto: Kathrin Herzer
  • Der Fliegen-Ragwurz (Ophrys insectifera) lockt durch Aussehen und spezielle Duftstoffe Grabwespenmännchen an
  • Foto: Kathrin Herzer
  • hochgeladen von Tamara Kainz

STUBAI/WIPPTAL.Die Schutzgebietsbetreuung „Stubaier Alpen-Wipptal“ informiert in einer Serie über die vielfältigen Partnerschaften im Lebensraum des Waldes.

Weltweit gibt es rund 24.000 Orchideen-Arten, die von den Baumriesen der Regenwälder bis zur arktischen Tundra viele Lebensräume besiedeln. Doch jede Art hat ihre ganz besonderen Ansprüche. Und alle sind Teil eines Beziehungsnetzes zu anderen Organismen. Einige Arten dieser enorm erfolgreichen Familie gibt es auch in unseren Wäldern. Vom seltenen Brandknabenkraut über den extravaganten Frauenschuh, unsere größte Orchidee, bis zur unscheinbaren Nestwurz-alle fallen sie durch ihre eigenartige Schönheit auf. Ihre große Artenvielfalt und weite Verbreitung verdanken sie gleich einer ganzen Palette an Strategien.

Geheimnisse der Natur

Am Beginn ihres Lebens werden die Wurzeln aller Arten von einem Pilz genährt. Diese ungleiche Partnerschaft besteht das ganze Leben der Orchidee hindurch, auch wenn sie längst selber für ihre Nährstoffe sorgen kann. Was der Pilz tatsächlich von diesem Zusammenleben hat, hat man bis heute nicht erforschen können. Viele Arten haben sich zudem auf eine bestimmte Bestäuberart spezialisiert. So lockt etwa die heimische Fliegen-Ragwurz, durch Aussehen und spezielle Duftstoffe, Grabwespenmännchen an. Die Pflanze ahmt in vollkommener Perfektion ein Grabwespenweibchen nach. Die Männchen, fest im Glauben, auf ein Weibchen getroffen zu sein, nehmen durch ihre Begattungsbewegungen auf der Pflanze Pollen auf, den sie dann zur nächsten Fliegen-Ragwurz tragen und sie damit befruchten. Nektar als Lohn hat die Schöne nicht zu vergeben. Auf diese Weise betrügt ein Drittel aller Orchideenarten ihre gutgläubigen Bestäuber. Bei uns findet man sie in lichten trockenen Wäldern.
Text: K. Herzer
www.meinbezirk.at

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