Schönberg
Polit-Streit statt Wohnanlage

Bürgermeisterkandidat Christian Piegger sieht das Gleichheitsprinzip verletzt, die Gemeindeführung kontert, dass sein und das bereits bestehende Wohnprojekt nicht zu vergleichen seien. | Foto: Kainz
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SCHÖNBERG.Christian Piegger ist sauer, weil sein Bauprojekt abgelehnt wurde. Bürgermeister und Vize führen eine Vielzahl von Gründen für das "Nein" an.

Initiativen für leistbares Wohnen stehen bei vielen Listen ganz oben im Wahlprogramm. So auch in Schönberg. Doch während in der so genannte Weide vor kurzem eine Wohnanlage errichtet wurde, ist ein Projekt in ähnlicher Form einige hundert Meter weiter im Moos nicht möglich.

Piegger kandidiert

"Das rührt sicher daher, dass ich bei der nächsten Gemeinderatswahl für den Bürgermeisterposten kandidieren werde", ortet Immobilientreuhänder Christian Piegger (Unabhängige Liste aller Gemeindebürger) persönliche Animositäten hinter der ablehnenden Haltung. Diese hat sich im Beschluss in einer 8:5-Mehrheit ausgedrückt. Das, obwohl Piegger zufolge ein leistbares Angebot geschnürt wurde: "Und ich möchte auch betonen, dass dem anderen Bauwerber für die Realisierung seines Vorhabens in mehrerlei Hinsichten entgegengekommen wurde. Bei mir aber hat man sich leider keinen Zentimeter bewegt."

Steixner: "Beschlusslage war eindeutig"

"Also Pieggers Kandidatur und das Wohnprojekt halte sich schon weit auseinander", schickt Bgm. Hermann Steixner (Liste Lebensraum Schönberg) dazu voraus. Er führt für sein "Nein" eine Reihe von sachlicheren Gründen ins Rennen: "Laut Raumordnung darf die Weide dichter bebaut werden. Für die vorgesehenen 18 Einheiten im Moos hätten wir die mögliche Baudichte erhöhen müssen. Hätten wir das getan, könnten andere Bauwerber dort später das selbe verlangen." Zudem befindet sich das Gebiet laut Lärmkataster in der roten Zone. "Es wäre schwer zu argumentieren, dass wir einerseits Lärmschutzmaßnahmen an der A13 fordern und andererseits in einer solch lärmbelasteten Zone eine Wohnanlage genehmigen", so Steixner.

Zuzug nicht sehr erwünscht

Vizebgm. Peter Huter – pikanterweise ein Listenkollege Pieggers, mit der Zusammenarbeit der beiden Mandatare steht es aber schon länger nicht mehr zum Besten – schlägt in die selben Kerben. Er untermauert die Aussagen des Ortschefs vollinhaltlich. Auch jene, denen zufolge man in Schönberg den Zuzug generell nicht unbedingt forcieren wolle: "Wir wollen keine weitere Siedlung im Moos mit Leuten, die zum Dorf keinen Bezug haben. Die Infrastruktur im Ort ist auch nicht für so viele Menschen mehr ausgerichtet." Die "Brücke" vom "Nein" zu Pieggers Bürgermeisterkandidatur kann Huter ebenso nicht ausmachen: "Ich werde ihm sicher keinen Stein in den Weg legen. Es gibt keinen Grund, ihn zu traktieren!"

Thema ist erledigt

Piegger sieht jedenfalls das Gleichheitsprinzip verletzt und spricht von einem Verlust von 30.000 Euro, der ihm vor allem durch die Vorarbeiten – er hat u.a. auch Verkehrs- und Lärmgutachten erstellen lassen – entstanden sei: "Ich habe das Grundstück mittlerweile in drei Parzellen für Einfamilienhäuser aufgeteilt. Alle sind bereits verkauft. Und eines ist fix: Unter dieser Gemeindeleitung investiere ich sicher nichts mehr."
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Bürgermeisterkandidat Christian Piegger sieht das Gleichheitsprinzip verletzt, die Gemeindeführung kontert, dass sein und das bereits bestehende Wohnprojekt nicht zu vergleichen seien. | Foto: Kainz
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