Neustift
Schwimmbad-Debatte: Nächste Runde!

Bekunden weitere Protestmaßnahmen: Barbara Rainer, Martina Hofer, Anita und Gerold Schliernzauer, Peter Hofer, Conny Tanzer, Elfi und Gerhard Salchner. | Foto: Kainz
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NEUSTIFT.Gegner der voraussichtlichen Schließung des Bades geben Gas – Eigentümervertreter verweisen auf spätere Diskussion.

"Rettet unser Schwimmbad" oder "Lasst das Volk entscheiden" – mehrere solcher Plakate wurden jetzt in Neustift angebracht. Eine Gruppe von Vermietern und Freunden des Bades untermauert damit ihren Widerstand gegen die drohende Schließung. Wie berichtet läuft bis 20. März außerdem noch eine Unterschriftenaktion. Einige hundert Stubaier und Wipptaler sollen bereits für den Erhalt eines Schwimmbades in Neustift unterzeichnet haben: "Wir kriegen sehr viele Rückmeldungen, fast alle sind positiv", betonen Conny Tanzer, Martina und Peter Hofer, Elfi und Gerhard Salchner, Anita und Gerold Schliernzauer sowie Barbara Rainer, die im Zuge ihrer Rettungsaktion jetzt auch ganz klar auf eine Volksbefragung abzielen.

"Offenes Ohr" gefordert

Sie bleiben bei ihrer Argumentation, dass ein Schwimmbad im Stubaital zu wenig sei und fordern ein Mitspracherecht in der Entscheidungsfindung ein. Denn der Entwicklungsprozess zur Neuausrichtung des Freizeitzentrums läuft noch. "Wasser" ist dabei bekanntlich keines mehr vorgesehen. Die Überlegungen gehen in Richtung eines "Haus des Alpinismus". Wie so ein Projekt im Detail aussehen könnte, damit befassen sich gerade externe Freizeitexperten. "Die bräuchte es gar nicht", sagen die Vertreter der Initiative, "wir Neustifter wissen selbst, was für uns am Besten ist! Immerhin sind wir es, die hier täglich leben und arbeiten. Und weil nur glückliche Vermieter glückliche Gäste haben, fordern wir von den Verantwortlichen ein offenes Ohr für unser Anliegen!"

"Wir hätten sehr gute Ideen"

Das sieht eben so aus, dass sich Neustift ein eigenes Schwimmbad leisten soll: "Es könnte ja durchaus im Haus des Alpinismus Platz finden und soll auch in keiner Konkurrenz zum bestehenden Angebot im StuBay stehen – im Gegenteil, es könnte zu dessen Entlastung beitragen. Ein vielleicht kleines und feines, in jedem Fall aber eigenes Bad ist allerdings unentbehrlich. Immerhin zählt unser Ort allein fast 1.000 Kinder." Die Aktivisten haben angeblich sogar selbst ein Konzept erarbeitet, wie das Vorhaben umgesetzt werden könnte: "Wir hätten viele gute Vorschläge und wünschen uns, dass wir mit den Verantwortlichen einen Kompromiss bzw. eine Lösung finden."
Parallel dazu äußern die Bürger aber schon deutliche Kritik an der Vorgangsweise insgesamt: "Das Freizeitzentrum wurde absichtlich heruntergewirtschaftet. So könnte man als Privater niemals agieren. Und jetzt 15 Millionen Euro für ein Haus des Alpinismus ausgeben? Da sind wohl nicht nur wir enttäuscht, dass mit öffentlichen Geldern so umgegangen wird. Im Übrigen verstehen wir auch nicht, warum man 'die Berge ins Tal holen' will. Die Leute sollen raufgehen!"

Eher keine Kursänderung

Ob wirklich noch einmal hin zum Wasser geschwenkt wird, bleibt indes sehr fraglich. Die Eigentümervertreter Bgm. Peter Schönherr (Gemeinde) und Vorstand Klaus Kindl (TVB Stubai) nähren jedenfalls keine Hoffnungen. "Wir haben im Verwaltungsrat den Auftrag, das Freizeitzentrum in eine neue Zeitepoche zu bringen. Das soll mittels eines tollen, ergänzenden Infrastrukturangebots für das Tal passieren", erklärt Schönherr. Da die Ideenfindung noch nicht abgeschlossen ist, bezeichnet der Ortschef den jetzigen Zeitpunkt als "verfrüht für Diskussionen": "Noch liegt nichts am Tisch und es gibt eigentlich auch keine Beschlüsse. Wenn Konzepte spruchreif sind, werden wir der Bevölkerung vorstellen, was möglich wäre." Dass allerdings "allein schon aus platztechnischen und finanziellen Gründen" kein Schwimmbad mitgeplant wird, bestätigt Schönherr.

StuBay optimieren

Auch Kindl verweist auf das "laufende Verfahren": "Im Frühjahr sollen erste Ergebnisse vorliegen. Wir werden diese dann in unseren Gremien besprechen und in dieser Phase auch öffentlich präsentieren. Dann kann eine Diskussion gerne starten." Dass zumindest die Tendenz dahin geht, dass die Neustifter auf ihr Bad künftig verzichten werden müssen, lässt auch Kindl außer Zweifel. Der TVB-Vorstand meint: "Es wird mehr Sinn machen, das StuBay zu optimieren." Abschließend lassen beide Eigentümervertreter durchblicken, dass wohl versucht werden soll, den Verlust des Bades mit einem bereichernden, alternativen Angebot abzufedern.
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