"Wir fühlen uns gefrotzelt"

Die Anrainer des Ortsteiles Weide in Schönberg fordern eine andere Zufahrtsstraße zu den neuen Baugrundstücken.
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Die Anrainer des Ortsteiles Weide sind höchst unzufrieden mit der Zufahrtsstraße zu künftigen Wohnhäusern.

SCHÖNBERG (kr). Der kleine Ortsteil Weide liegt direkt über dem Schönberger Fußballplatz und oberhalb der Hauptmautstelle Schönberg. In naher Zukunft soll direkt neben dem Sportplatz eine Wohnanlage mit rund elf Wohnungen entstehen. Die Zufahrt dorthin ist aber bei den Anrainern alles andere als unumstritten: Denn diese soll direkt am Sportplatz vorbei, über der Siedlung hinüber und auf der anderen Seite wieder herunter bis zum Wohnhaus führen – also quasi wie ein O rund um die Siedlung herum. Weil diese nur einspurig ist und an manchen Stellen ein steiles Gefälle aufweist, vermuten die Anrainer künftig ein Verkehrschaos und fordern nun eine andere Zufahrtsvariante.

"Es wurde drübergefahren"

Insgesamt sind es fünf Bauparzellen, auf denen künftig Wohnraum geschaffen werden soll. "Uns hat man darüber informiert, dass auf den fünf Grundstücken Einfamilienhäuser errichtet werden sollen", so Anrainerin Evi Neurauter. Nun wurden aber zwei Grundstücke zu einem Grundstück vereint, somit die Wohndichte erhöht und ein Mehrfamilienhaus mit elf Wohneinheiten soll dort entstehen. "Das ändert die Ausgangssituation in Bezug auf die Zufahrtsstraße maßgeblich: Es muss nun nämlich auf der betroffenen Zufahrtsstraße viel mehr Verkehr als ursprünglich angenommen abgewickelt werden", beklagt Rupert Neurauter, ebenfalls Anrainer. Erst bei einer öffentlichen Sitzung wurden die Anrainer über den Bau des Mehrfamilienhauses informiert. "Über uns wurde einfach drübergefahren", lautet nun der Vorwurf.

"Einspurig und steil"

Die Anrainer stellen klar, dass sie überhaupt nichts gegen das Schaffen von Wohnraum haben – aber mit der Zufahrtsvariante sind sie nicht einverstanden. "Vor allem, wenn man bedenkt, dass auch die anderen Bauparzellen bebaut werden, muss damit gerechnet werden, dass das Verkehrsaufkommen sehr groß wird", so Evi Neurauter. Kommen sich nun zwei Autos auf der Straße entgegen, kann nur auf eine private Grundstücksfläche ausgewichen werden. Hinzu kommt, dass es vor allem in den Wintermonaten wegen der Steilheit gewisser Straßenabschnitte zu erhöhtem Wartungs- und Betreuungsaufwand kommt, so die Anrainer weiter. 

Andere Zufahrtsvariante

Die Anrainer des Ortsteiles Weide fordern nun eine andere Variante, um das neue Grundstück zu erschließen: Entweder eine Trassierung direkt unterhalb des Sportplatzes – diese Trasse wäre kürzer und außerdem wesentlich flacher. Eine andere Route könnte vom Moosweg hinaufführen, die ebenfalls von den Anrainern als weniger problematisch angesehen wird.

"Verdichtete Wohnbauweise"

Auf Anfrage der BEZIRKSBLÄTTER beim Schönberger Bürgermeister Hermann Steixner, verweist dieser darauf, dass es eine eigene Versammlung zu diesem Thema mit den Anrainern des Ortsteiles gegeben hat.
"Im sehr dünn besiedelten Ortsteil Weide rund um den Sportplatz leben derzeit ca. 20 Personen in rund acht Häusern mit geschätzten zwölf Pkw, ein asphaltierter, ordentlicher Gemeindeweg führt dorthin", so der Bürgermeister. Die Widmung für die betreffenden Grundstücke beim Sportplatz laufen laut Steixner auf Bauland – nicht auf Einfamilienhäuser: "Der Bebauungsplan lässt eine Bebauung mit ca. zehn Wohnungen im Sinne der verdichteten Bauweise zu – dies auch mangels bebaubarer Grundstücke im gesamten Ortsbereich und einem sparsamen Verbrauch von Grund und Boden", so Steixner weiter. Den Einheimischen, besonders jungen Familien, solle mit dieser Wohnanlage ein leistbares Angebot gemacht sein, in der eigenen Gemeinde bleiben zu können.

"Andere Varianten geprüft"

Hermann Steixner: "Der bereits errichtete Zufahrtsweg war eine Auflage der Gemeinde an den Grundeigentümer. Es wurden vorab mehrere Varianten der Trassenführung geprüft." Die Erschließung ab Moosweg ließe das Raumordnungskonzept nicht zu, da ökologisch wertvolle Freihalteflächen vorgelagert seien, so Steixner: "Die Weide selbst wird aktiv von einem viehhaltenden Bauern betrieben. Dieser Faktenlage folgend gleiche es einem Schildbürgerstreich, den bereits errichteten Zufahrtsweg in Frage zu stellen." Im Allgemeinen seien die Gemeindewege in Schönberg, die überwiegend dicht besiedelte Ortsteile bedienen, einspurig und teils mit steilen Abschnitten – wie der Gleinserweg oder der Zeigerweg –, so Steixner: "Dies erfordert einerseits einen umsichtigen Winterdienst, andererseits speziell bei Wetterkapriolen Vorsicht und Rücksichtnahmen der Verkehrsteilnehmer. Darüberhinaus sind Maßnahmen zur Parkplatzsituation bei Fußball-Spielbetrieb in Vorbereitung."
Der Gemeinderat werde sich weiterhin mit dem Thema befassen, so Steixner abschließend.

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