Bildhauerei & Zeichnen
Zum 100. Todestag vom Telfer Künstler Ludwig Penz

Foto: Tyrolia

Am 4. November jährt sich der Todestag des Telfer Bildhauers und Zeichners Ludwig Penz zum 100. Mal – ein Ausnahmekünstler aus dem Stubaital. 

TELFES (kr). Bekannt war der Künstler Ludwig Penz vor allem für seine beeindruckenden Bildhauerei-Kunstwerke – beispielsweise das Speckbacher-Denkmal in Hall, die Gestalten des Jörg von Frundsberg für Schwaz oder des Schmieds für Fulpmes. Der Tyorolia-Verlag und die Autoren Ellen Hastaba, Alexander Heilmeyer, Wilfried Kirschl und Rudi Walch haben anlässlich des 100. Todestages von Ludwig Penz ein Buch über den Künstler herausgebracht. 

Stubaier Bauernsohn

Ludwig Penz wurde im Jahre 1876 auf dem Luimeshof in Fulpmes geboren. Er wuchs in strenger väterlicher Zucht auf - tagsüber musste er das Vieh hüten. "Dabei entwickelte er eine scharfe Beobachtungsgabe und kannte bald jedes einzelne Tier an seiner eigentümlichen Gestalt, seiner Haltung und Gangart", heißt es im Buch. Schon bald regte sich der bildhauerische Trieb in ihm und er begann, das was er sah, in Form von kleinen Schnitzwerken nachzubilden. Von der Mutter erfuhr Ludwig seit jeher Unterstützung für seine Schnitzleidenschaft, der Vater war jedoch weniger begeistert von der Idee seines Sohnes, ein "Baschtler" zu werden. Auch dem damaligen Fulpmer Pfarrer blieb das Talent des jungen Burschen nicht verborgen und er vermittelte ihm zum Bildschnitzer Kobalt in Schwaz, wo er seine ersten Erfahrungen als Bildhauer und Schnitzer sammelte. Bald darauf war er jeweils kurz in Wien und an der Akademie in München – und verfeinerte seine Bildhauerei-Künste immer mehr. Danach war er bis zu seinem frühen Tod im Jahre 1918 vor allem im Schwaz als Bildhauer tätig. 

Vorreiter für die Moderne

„Man ahnt“, so der Bildhauer und Autor Rudi Wach, „dass er im Vorhof der reinen Bildhauerei steht. (...) seine Figuren lösen sich vom Handwerklichen und werden frei für seine Poetik und für seine ganz persönliche bildhauerische Gestaltung.“ – Diesem Blick auf aus bildhauerische Genie Ludwig Penz’ will das Buch dienen. Was Penz als Bildhauer nicht umsetzen konnte, offenbaren seine Zeichnungen. Im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum sind zahlreiche Skizzenbücher von ihm überliefert und Wilfried Kirschl war von den darin enthaltenen Bleistiftzeichnungen fasziniert. In den Jahren vor seinem Tod im Jänner 2010 beschäftigte sich Kirschl intensiv mit dem Plan einer Penz-Monografie und hatte gemeinsam mit Rudi Wach bereits die Auswahl und Anordnung der Zeichnungen festgelegt. Die erhaltenen Texte zeigen, wie sehr sich Kirschl in Penz hineingefühlt hatte.
Die Fragmente aus der Feder Kirschls hat Ellen Hastaba gesammelt und der 1925 erschienenen Penz-Biografie von Alexander Heilmeyer gegenübergestellt. In Anmerkungen und im Anhang hat sie zudem weitere Bausteine und Informationen zu Leben und Werk von Ludwig Penz zusammengetragen und aufbereitet.

Ludwig Penz - Die Suche nach der Bildhauerei. 
Zeichnungen und Skulpturen 1895 - 1918
Redigiert von Ellen Hastaba,
hrsg. vom Schwazer Kulturverein im Toni-Knapp-Haus

  • 224 Seiten
  • Leinen mit Schutzumschlag
  • ISBN 978-3-7022-3091-3
  • 34,95 Euro
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