Europäisches Jahr der Eisenbahn
Großer Bahnhof am Brenner

Vertreter der Europäischen Union sowie der italienischen Regierung und natürlich der Länder Tirol und Südtirol gaben sich ein Stelldichein | Foto: Kainz
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Der „Connecting Europe Express“ machte am Donnerstag am Brenner Station bzw. wurde er dort im Beisein zahlreicher Ehrengäste von Italien an Österreich "übergeben".

BRENNER. 2021 ist das Europäische Jahr der Schiene. Aus diesem Grund wird die Schiene mit einer Reihe von Aktivitäten in ganz Europa ins Rampenlicht gerückt. Eine der wichtigsten Initiativen ist die Fahrt des „Connecting Europe Express" durch (fast) alle EU-Mitgliedstaaten. Auf dieser Reise machte der "CEE" am Donnerstag am Grenzbahnhof Brenner Halt. Im Mittelpunkt der hochkarätig besetzten Veranstaltung standen der Schienengüterverkehr und der Ausblick auf den Brennerverkehr der Zukunft.

Der Connecting Europe Express bereist heuer 26 Länder und macht in 100 Städten Halt. Am Brenner fuhr er überpünktlich ein. | Foto: Kainz
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Die Festredner waren sich einig: Erklärtes Ziel muss es sein, Personen und Güter vermehrt mit der umweltfreundlichen Bahn zu transportieren.

Vereinheitlichung nötig

Damit das gelingt, gilt es noch viele Hürden zu nehmen – etwa in organisatorischer und technischer Hinsicht. Zwischen den Ländern bestehen nämlich noch immer sehr unterschiedliche Vorgaben und Voraussetzungen die, salopp formuliert, den Fluss stören. "Die Schiene ist leistungsstark, wenn man sie lässt. Dazu müssen wir aber schneller, europäischer und digitaler werden", hielt der Vorstandsvorsitzende der ÖBB, Andreas Matthä daher fest.

"Der BBT wird die Transitsituation verbessern, davon bin ich felsenfest überzeugt. Bis er in Betrieb geht, muss die ROLA wirken", forderte Andreas Matthä, Vorstandsvorsitzender der ÖBB, Frächter und Spediteure dazu auf, diese auch zu nutzen. | Foto: Kainz
  • "Der BBT wird die Transitsituation verbessern, davon bin ich felsenfest überzeugt. Bis er in Betrieb geht, muss die ROLA wirken", forderte Andreas Matthä, Vorstandsvorsitzender der ÖBB, Frächter und Spediteure dazu auf, diese auch zu nutzen.
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Passend dazu präsentierte Barbara Thaler, Mitglied des Europäischen Parlaments, ihr Pilotprojekt, demnach ein Zug ohne Unterbrechung zwischen München und Verona verkehren wird. "Mit keinem Verkehrsmittel verbinden sich mehr Hoffnungen, als mit der Bahn. Weniger Stau, mehr Effizienz und im besten Fall noch kostengünstiger – höchste Zeit, dass die Rahmenbedingungen Fahrt aufnehmen", stellte Thaler unmissverständlich klar, dass das Pilotprojekt bald Schule machen soll.

"Mit keinem Verkehrsmittel verbinden sich mehr Hoffnungen. Die organisatorischen und technischen Rahmenbedingungen müssen Fahrt aufnehmen", hielt EU-Parlamantarierin Barbara Thaler fest. | Foto: Kainz
  • "Mit keinem Verkehrsmittel verbinden sich mehr Hoffnungen. Die organisatorischen und technischen Rahmenbedingungen müssen Fahrt aufnehmen", hielt EU-Parlamantarierin Barbara Thaler fest.
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In die selbe Kerbe schlug Tirols LH-Stv. Ingrid Felipe: "Es gilt, Maßnahmen zu setzen, damit die Schiene attraktiver und leistungsfähiger wird. Auch Klimaschutz funktioniert nur mit ambitionierter Verkehrspolitik."

"Die Herausforderung ist riesig, die Spielräume sind eng", meinte LH-Stv. Ingrid Felipe zur europäischen Verkehrspolitik. | Foto: Kainz
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Pat Cox, EU-Koordinator für den Skandinavien-Mittelmeer-Korridor, appellierte dafür eindringlich an die Zusammenarbeit der EU-Mitgliedsstaaten: "Für eine große Lösung braucht es viele Kräfte!"

Pat Cox, EU-Koordinator für den Skandinavien-Mittelmeer-Korridor: "Die EU ist ein Team. Wir müssen gemeinsam aufrüsten." | Foto: Kainz
  • Pat Cox, EU-Koordinator für den Skandinavien-Mittelmeer-Korridor: "Die EU ist ein Team. Wir müssen gemeinsam aufrüsten."
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Und Teresa Bellanova, Italiens stv. Ministerin für nachhaltige Infrastruktur und Mobilität sprach von einem Europa der Möglichkeiten und erinnerte daran, dass "wir die Bauherren der Zukunft sind".

"Ein wichtiger Tag für ein Europa der Möglichkeiten – wir sind die Bauherren der Zukunft", sagte Teresa Bellanova, Italiens stv. Ministerin für nachhaltige Infrastruktur und
Mobilität | Foto: Kainz
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Am Rande erwähnt: Österreichs Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt und Energie, Leonore Gewessler, musste ihre Teilnahme am Termin krankheitsbedingt kurzfristig absagen.

Zur Sache

Wir haben in letzter Zeit mehrmals darüber berichtet, dass die Wipptaler Ortschefs in Sachen Verkehr jetzt richtig Gas geben wollen. Planungsverbandschef Alfons Rastner nutzte daher auch am Donnerstag die Gelegenheit, um die Kampfansage an den überbordenden Transit vor versammelter Prominenz zu wiederholen: "Die Wipptaler Bevölkerung ist voller Unmut, die Situation ist untragbar!", ließ er die Anwesenden wissen. Als Punkt eins bemängelte er die verspätete Fertigstellung des BBT: "Die Vorgangsweise, die hier derzeit an den Tag gelegt wird, ist dilettantisch! Im 21. Jahrhundert einen Tunnel nicht fertig zu bringen, wo man vor 170 Jahren schon die Brennerbahn von Innsbruck bis Bozen gebaut hat, ist völlig unverständlich. Da sind wohl andere Blockaden vorhanden, die von uns nicht mehr akzeptiert werden." Punkt zwei ging in Richtung der Autobahn: "Was die A13 betrifft ist es so, dass die Verkehrszunahme sichtbar unmöglicher wird und dass auch das nicht akzeptiert werden kann und wird. Diesbezüglich fordern wir eine drastische Reduktion der Transitzahlen, indem etwa die Berechnung der Wegekostenrichtlinie so erfolgen muss, dass man den Verkehr damit auch wirklich eindämmen kann." Abschließend folgte noch ein "Wachruf" Rastners: "Wenn der Bär und der Wolf den höheren Schutzstatus haben, als der Mensch, dann sind wir in Österreich und der EU auf dem falschen Weg!"
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