Bergwaldprojekt Obernberg: "Familienurlaub mal anders"

Nina Mosor, Peter Kapelari (Generalsekretär-Stv. ÖAV), Friederike Geppert (Projektleiterin ÖAV), Schutzgebietsbetreuer Klaus Auffinger, Substanzverwalter Alois Messner
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  • Nina Mosor, Peter Kapelari (Generalsekretär-Stv. ÖAV), Friederike Geppert (Projektleiterin ÖAV), Schutzgebietsbetreuer Klaus Auffinger, Substanzverwalter Alois Messner
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OBERNBERG (kr). 12 Familien trafen sich Anfang August im Jugend- und Seminarhaus in Obernberg, um im Dienste der Natur und in Gemeinschaft Gutes zu leisten – und so etwas für die die Stabilität und Vitalität von Schutzwald, Lärchenwiesen und Zirbenflächen zu tun. Damit ist das Bergwaldprojekt in Obernberg "Familienurlaub mal anders" – im wahrsten Sinne des Wortes. 

Für die Natur etwas Gutes tun

Im Zuge des Projektes werden die Familien von Fachkräften betreut: Insgesamt waren 3 SchutzgebietsbetreuerInnen der Tiroler Schutzgebiete und 4 Mitarbeiter des Landesforstdienstes dabei. Dadurch lernen die TeilnehmerInnen von Experten über den Sinn, den Hintergrund und die richtige Ausführung der Tätigkeiten. Insgesamt wurden in der Woche somit ganze 700 Bäume gesetzt sowie 16 Hektar Lärchenwiesen gesäubert und Zirbenbestände gepflegt. 
Nicht nur einige österreichische Familien wachsen im Zuge des Bergwaldprojektes zu einer Gemeinschaft zusammen. Auch Familien aus Würzburg, Baden-Baden, Prag und sogar aus Kiew reisen an, da sie Mischung von Urlaub in den Bergen und ehrenamtlichem
Engagement im Naturschutz im Kreise der Familie zu schätzen wissen.

Pflege von Lärchen und Zirben

Unter anderem werden im Zuge des Bergwaldprojektes die Weiden im Lärchenwald gepflegt. Schutzgebietsbetreuer Klaus Auffinger erklärt, dass das Totholzmanagement und die Fichtenminimierung essentiell für dessen Fortbestand sei – denn unter den dichten Fichten wächst kein Gras, unter den Lärchenbäumen schon. "Die Fichten werden also aussortiert, damit die Kühe mehr zu fressen haben", so Auffinger.
Durch das Pflegen der Weiden im Lärchenwald können Bauern und Eigentümer unterstützt werden. Bürgermeister Josef Saxer betont, dass die Tätigkeiten im Naturschutz dringend
notwendig sind – obwohl sie keinen Ertrag abwerfen. „Die Wichtigkeit dieser Maßnahmen
wird den Eigentümern durch Projekte wie das Bergwaldprojekt vor Auge geführt, wenn es sogar Freiwillige gibt, die sich für die Tätigkeiten im Schutzgebiet bereit erklären.“ Saxer sieht das Projekt als als Teil eines sanften und ressourcenschonenden Tourismus, der
die Einzigartigkeit der Umgebung über viele Grenzen hinaus trägt.
Auch für den Zirbenbestand wird im Zuge des Bergwaldprojektes einiges geleistet: In den 70er Jahren hat man zum Lawinenschutz Zirben großflächig angepflanzt – jedoch leider zu nah beieinander. Dadurch befiel die jungen Bäume eine infektiöse Pilzerkrankung und sie starben ab. Klaus Auffinger erzählt: „Durch die Zirbenschutzmaßnahmen mit den TeilnehmerInnen der Bergwaldprojekte konnten wir über mehrere Jahre die Zirbenflächen überwiegend retten.“

Seit 80er Jahren

Seit 1985 organisiert der Alpenverein Umweltbaustellen in Österreich. Peter Kapelari, Leiter der Bergwaldprojekte des österreichischen Alpenvereins, erläutert die vier Ziele, die dabei eine wichtige Rolle spielen. Das sind erstens Bewusstseinsschaffung und Sensibilisierung der TeilnehmerInnen sowie der Bevölkerung, zweitens der Arbeitseinsatz, drittens das lernen über den Bergwald und nicht zuletzt die Förderung des gegenseitigen Verständnisses zwischen Grundstückseigentümern, dem Alpenverein und der Bevölkerung.

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