Das "Juwel des Wipptals" wurde feierlich eröffnet

Abt Raimund Schreier (Stift Wilten), Barbara Haas, Bischof Hermann Glettler, Bgm. Alexander Woertz, Bgm. Alfons Rastner, LR Gabriele Fischer, LA Florian Riedl und Bgm. Paul Hauser
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  • Abt Raimund Schreier (Stift Wilten), Barbara Haas, Bischof Hermann Glettler, Bgm. Alexander Woertz, Bgm. Alfons Rastner, LR Gabriele Fischer, LA Florian Riedl und Bgm. Paul Hauser
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PFONS. Mit einer Festveranstaltung wurde am Samstag bei strahlendem Wetter das Bildungshaus St. Michael in Pfons offiziell wiedereröffnet. Der „Kraft-Ort“, Namensgeber ist der Betreiber der einstigen „Kraft-Villa“ Franz-Kraft, wurde neu belebt und soll vielen Menschen (Herzens-)Bildung und Erholung bringen. Mit dem Neubau setzt die Diözese Innsbruck auf Nachhaltigkeit und Energieeffizienz. Das neue Bildungshaus ist in Holzbauweise errichtet. Insgesamt stehen für den Bildungsbetrieb zwölf Seminarräume und 58 Zimmer zur Verfügung.
Den Beginn der Festveranstaltung machte ein landesüblichen Empfang. Ausgerückt waren die Schützenkompanie Matrei unter ihrem Kommandanten Bürgermeister Paul Hauser sowie die Musikkapelle Matrei-Mühlbachl-Pfons.

Glettler: Es ist geschafft!

„Es ist geschafft. Ein steiler Tag!“ So eröffnete Bischof Hermann Glettler den Festgottesdienst in der Kapelle des Hauses. Glettler zeigte ich erfreut über die tiefe und spürbare Verwurzelung des Hauses in der Region.
Die Angebote und Möglichkeiten für Menschen, die nach St. Michael kommen, seien vielfältig, so der Bischof in seiner Predigt. Viele Menschen seien in einer Unruhe, aber auch um Lasten abzulegen. Das Haus sagt: Du darfst hier sein und zu deinem Frieden finden. Die Architektur mit viel Holz ermögliche Harmonie, die Kapelle bilde dabei die Mitte. Das Haus stehe auch für Seelsorge und Heilung – eine Chance seine je eigene Lebensgeschichte anzunehmen, so der Bischof. Zugleich stifte das Haus Gemeinschaft und Kommunion – wir gehören zusammen. Bildung, nicht nur Herzensbildung, mache das Leben verständlich – Gott erklärt den Sinn von allem, Glettler abschließend.

Beste Wünsche von VertreterInnen der Kirche und Politik

Beim Festakt konnte Barbara Haas, die Leiterin des Hauses, zahlreiche Gäste begrüßen.
In Vertretung von LH-Stv. Günther Platter überbrachte LA Florian Riedl die Grüße des Landes. Riedl dankte der Diözese für das Bekenntnis zum Standort und die weitere Öffnung des Hauses als bedeutende Einrichtung für die ganze Region. Wichtige Zukunftsthemen würden hier angesprochen. „Man spürt die Warmherzigkeit“, so Riedl.
Generalvikar Propst Florian Huber, selbst von 1984 bis 1987 Leiter und Rektor des Hauses, erinnerte sich an viele berührende Begegnungen im „alten Haus“. Das neue Haus könne „gut gespeist“ in das Morgen gehen. Huber zeigte sich stolz auf die Diözese für die mutige Entscheidung.
Landesrätin Gabriele Fischer hob in ihrem Grußwort das Bemühen der Diözese um eine Nachhaltigkeit, verbunden mit einer Wertehaltung und Spiritualität, hervor. „Wir brauchen dieses Haus in unserer Gesellschaft“, so Fischer.
Standort-Bürgermeister Alexander Woertz aus Pfons zeigte sich gerührt und beeindruckt vom Ergebnis nach nur 14-monatiger Bauzeit. „Wir sind stolz, dass die Diözese so viel Engagement und Finanzkraft in dieses Haus investiert hat.“ Das Haus sei ein Juwel über die Gemeinde hinaus für die gesamte Region. Woertz wünschte dem Team für eine erfolgreiche Zukunft viel Kraft und Durchhaltevermögen.

Großer Dank an Team von St. Michael

Herausgestrichen wurde in den Dankesworten das gute, menschliche Klima während der Planung- und Bauarbeiten. Bei Schwierigkeiten stand immer die Problemlösung im Vordergrund, so das Architektenduo vom teamk2[architects] aus Innsbruck. Besonderen Anteil an dieser wertschätzenden Stimmung auf der Baustelle hatte der Leiter der bischöflichen Bauamts, Klaus Lechner, so die Verantwortlichen einhellig.
Ein besonderer Dank galt der guten Zusammenarbeit mit den Behörden und dem großen Verständnis der Nachbarn und Anrainer.
Generalvikar dankte im Besonderen dem Team von St. Michael um Leiterin Barbara Haas und Geschäftsführerin Angelika Hofherr für ihren gewaltigen Einsatz. „Ich wünsche dem Haus lang anhaltenden, ausgiebigen und reichsten Segen“, so Huber.

Festvortrag: Der Weg zur Weisheit ist schwer

In ihrem Festvortrag behandelte die Kärntner Entwicklungspsychologin Judith Glück die Thematik „Vom Lernen aus dem Leben- wie sich Weisheit entwickelt“.
Der Weg zur Weisheit sei steinig und schwer, so die Psychologin. Weise werde man, wenn man alle Lerngelegenheiten nützt. „Man muss mit sich selbst ins Reine kommen und sich seine Schwächen eingestehen. Wenn wir uns selbst nicht so wichtig nehmen, können wir wichtig für andere werden“, so Glück.

Neubau gilt als Paradebeispiel für das Tiroler Haus der Zukunft

Der Neubau des Bildungshaus St. Michael in Pfons ist also ein Paradebeispiel für das Tiroler Haus der Zukunft - ein hochwertiges, energieeffizientes Gebäude, das einen wichtigen Beitrag zur Energieautonomie Tirols leistet.
Von Energie Tirol heißt es dazu: „Etwa 40 Prozent des gesamten Tiroler Energiebedarfs wenden wir für unsere Gebäude auf. Für das energiepolitische Ziel des Landes Tirol, bis zum Jahr 2050 energieautonom zu werden, ist es deshalb von großer Bedeutung, wie und mit welchen Gebäudekomponenten sich das ‚Tiroler Haus der Zukunft‘ definiert. Neu errichtete oder sanierte Gebäude haben eine langfristige Auswirkung auf ihre Umwelt. Mit dem Energiekonzept, den eingesetzten Materialien und den verwendeten Energieträgern werden der Energieverbrauch und die Auswirkungen auf unsere Umwelt für mindestens 30 Jahre definiert.“

Zur Historie des Hauses

  • Die Ursprünge des Hauses reichen bis ins 13. Jahrhundert. 1889 ließ Franz Kraft die „Pension Kraft“ errichtet.
  • 1926 übernimmt Tochter Paula die Pension. Ihr Sohn, der Tiroler Maler Paul Flora, verbringt hier Teile seiner Kindheit.
  • 1939 muss sich Familie Flora vom Besitz trennen und übergibt den Besitz an die damalige Administratur Innsbruck-Feldkirch.
  • 1939 beherbergt das Haus die Priesterseminaristen
  • Von 1940-1944 dient das Gebäude als Urlauberheim für Arbeiter in Munitionsfabriken, anschließend als Luftwaffenlazarett.
  • Im Oktober 1946 übernimmt die Apostolische Administratur Innsbruck-Feldkirch endgültig die Pension Kraft und tauft sie um in „Haus St. Michael“. Michael steht symbolhaft für den Kämpfer gegen das Böse. Schwerpunkte: Familienarbeit, Besinnung und Exerzitien
  • 1969-1978 ist das Haus wegen Baufälligkeit geschlossen.
  • 1978 wird der Matreier Dekan Karl Singer nach umfangreichen Umbauten neuer Rektor.
  • Von 2017 bis 2018 erfolgt der Neubau des Bildungshauses
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