Gedenkzug nach Galizien – SchülerInnen fahren dorthin, wo vor 100 Jahre ihre Urgroßväter fielen

LH Platter und LH Kompatscher verabschieden am Bahnof Brenner den Gedenkzug der Europaregion ins ehemalige Galizien: Die SchülerInnen  kommen am Freitag Vormittag in Krakau an und kehren am 21. Oktober wieder nach Tirol zurück.
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  • LH Platter und LH Kompatscher verabschieden am Bahnof Brenner den Gedenkzug der Europaregion ins ehemalige Galizien: Die SchülerInnen kommen am Freitag Vormittag in Krakau an und kehren am 21. Oktober wieder nach Tirol zurück.
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BRENNER (cia). In vielen Familien in Tirol, Südtirol und dem Trentino gedenkt man heuer jener Vorfahren, die als Kaiserjäger oder als Landesschützen gleich zu Beginn des Ersten Weltkrieges auf den Schlachtfeldern der Ostfront fielen. In Erinnerung an den Ausbruch des Ersten Weltkrieges im Jahr 1914 ist am vergangenen Donnerstag ein Gedenkzug mit 400 SchülerInnen aus der Europaregion vom Bahnhof Brenner ins frühere Galizien nach Polen aufgebrochen.

„Wir dürfen nicht preisgeben, was wir auf den Ruinen zweier Weltkriege aufgebaut haben. Friede, Freiheit, Demokratie und Wohlstand sind nicht beliebige Werte, für deren Bestand es genügt, im Internet auf „Gefällt mir“ zu drücken. Wir müssen dafür aktiv eintreten“, gab Landeshauptmann Günther Platter den jungen Leuten mit auf diese Reise nach Krakau: „Wie zerbrechlich der Friede sein kann, ist auf den Schlachtfeldern und Soldatenfriedhöfen Galiziens dramatisch nachzuvollziehen.“ Gleichzeitig stellte der Landeshauptmann fest: „Ich freue mich, dass Ihr Euch dieser historischen Spurensuche nicht im Geiste eines Gegeneinanders, sondern grenzüberschreitenden, Frieden stiftenden Miteinanders stellt. Auf ein gutes Wiedersehen in Krakau!“

Gedenkakt am 18. Oktober in Krakau

Am Höhepunkt dieser Reise, einer Gedenkfeier am Hauptplatz in Krakau am 18. Oktober 2014, nehmen die Landeshauptleute von Tirol, Südtirol und dem Trentino gemeinsam mit den SchülerInnen teil. Platter: „Ganz bewusst ist das kein militärischer Festakt, im Mittelpunkt stehen über 12.000 gefallene Männer sowie Tausende Kriegsinvaliden von Inn, Etsch und Eisack, die in Galizien rücksichtslos ins feindliche Feuer getrieben worden waren.“

Aktuellen politischen Bezügen vermag sich der Landeshauptmann nicht zu verschließen: „Das frühere Galizien liegt heute sowohl in Polen als auch in der Ukraine. Die aktuelle Ukraine-Krise fällt in ein Jahr, in dem wir gleich zweier Ereignisse gedenken, die der Welt ihren blutigen Stempel aufdrückten: 1914 und 1939 - hundert Jahre Ausbruch des Ersten Weltkriegs, 75 Jahre Beginn des Zweiten Weltkrieges. Friede ist nicht selbstverständlich, sondern ein Dauerauftrag für uns alle in Politik und in Gesellschaft!“

Der Südtiroler Landeshauptmann Arno Kompatscher verabschiedete die SchülerInnen mit den Worten: „Vor 100 Jahren wurden junge Menschen in Züge verladen, um in den Krieg zu ziehen. Heute bricht ein Gedenkzug mit 400 SchülerInnnen aus Südtirol, Tirol und dem Trentino zu ehemaligen Kriegsschauplätzen auf, um Europa und unsere Europaregion in gegenseitiger Freundschaft noch enger zusammenzuführen.“

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