Wie das Abwasser wieder rein wird

Schlammwasser | Foto: Pfurtscheller Fotografie
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STUBAI (kr). Schwupp – und weg! Genau das passiert täglich in jedem Haushalt mit dem dreckigen Wasser aus Toilette, Badewanne, Waschbecken und Co.: Man drückt auf einen Knopf oder zieht den Abflussstöpsel und schon ist alles aus den Augen, aus dem Sinn. Doch entgegen der Redewendung, dass das Wasser wieder sauber ist, wenn es über drei Steine geflossen ist, steckt jede Menge Arbeit und viel Technik dahinter, damit das verunreinigte Wasser wieder rein wird.
Im Jahr 1982 wurde die Kläranlage in Fulpmes in Betrieb genommen und eine geregelte Abwasserreinigung für das Stubai wurde somit gewährleistet. Die derzeitige Ausbaugröße beträgt 43.000 EW – das heißt, dass Abwasser von rund 43.000 Personen gereinigt werden kann. Die Tagesmenge des zu reinigenden Abwassers beträgt ganze 8.600 Kubikmeter pro Tag – das sind beeindruckende 3,14 Millionen Kubikmeter im Jahr. Eine gewaltige Menge! Und dieser Menge steht die Abwasserreinigungsanlage Stubaital mit einem Gesamtbeckenvolumen von rund 2.400 Kubikmetern gegenüber.

Vier Stunden

In rund vier Stunden wird das Abwasser durch diverse Rückspülwässer und interne Kreisläufe gereinigt. In dieser Zeit müssen Schadstoffe wie beispielsweise Ammonium, Nitrat, Phosphat und Stickstoff aus dem Abwasser entfernt werden, um eine sichere Einleitung in die Ruetz zu gewährleisten. Pro Tag werden so beispielsweise 70 kg reines Phosphat und 4.300 Kilogramm Kohlenstoff aus dem Abwasser entfernt.
Für diese Reinigungsprozesse werden Bakterien, die für die biologische Reinigung des Abwassers verantwortlich sind, eingesetzt.
Heikel wird es, wenn beispielsweise Essensreste, Öle, Lacke, Strumpfhosen, Farben, feuchtes Toilettenpapier oder auch Wattestäbchen im Gully entsorgt werden. Das kann zu Verstopfungen und auch Verzopfungen im Kanal führen, was wiederum mit hohen Mehrkosten verbunden ist.

Fünf Mitarbeiter

Fünf Mitarbeiter sorgen in der Abwasserreinigungsanlage Stubaital dafür, dass die Abläufe überwacht werden. Durch regelmäßige Proben im hauseigenen Labor werden die Reinigungsvorgänge laufend kontrolliert. Diese fünf Mitarbeiter sind es auch, die die Umbauten für die Anlage planen, ausführen und auf ihre Wirtschaftlichkeit prüfen. Diese Umbauten sind enorm wichtig, um ständig am neuesten Stand der Technik zu bleiben und beste Wasserqualität zu garantieren. Außerdem kontrollieren die Mitarbeiter das Kanalnetz, unterstützen die Gemeinden bei der Planung und technischen Ausführung in Kanalangelegenheiten und führen Reparaturen an diversen Gemeindeeinrichtungen durch.

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