Fulpmes: Nein zu TIWAG-Plan

FULPMES. Seit 2004 kennt man im Stubai die Kraftwerkspläne der TIWAG, die eine Ableitung des Fernaubachs, des Daunkogelfernerbachs und des Unterbergbachs in das geplante Kraftwerk Kühtai 2 vorsehen. Seither regt sich heftiger Widerstand. 2005 und 2010 gab es im Neustifter Gemeinderat einstimmige Beschlüsse gegen die Ableitungspläne der TIWAG. Im März stimmten die Neustifter bei einer Volksbefragung mit 85 Prozent gegen eine Ableitung des Stubaier Wassers. Besonders die Bürgerinitiative „WildeWasser“ tritt vehement dagegen an. Auch der Gemeinderat fand in der letzten Sitzung klare Worte und lehnte die vorgeschlagenen Ausgleichsmaßnahmen mit 11:2 Stimmen (2 Enthaltungen) ab. Nach dem Umweltverträglichkeitsprüfungsgesetz 2000 müssen die Gemeinden der TIWAG diese Maßnahmen genehmigen, um das Projekt umsetzen zu können. „Konkret bot uns die TIWAG an, den bereits verbauten Margarethenbach im Mündungsbereich zur Ruetz auf einer Länge von 50 Metern zu restrukturieren, um positive Auswirkungen auf Ökologie und Landschaftsbild zu erzielen“, klärt LA GV Gottfried Kapferer auf. „Ein absoluter Blödsinn und ein Kuhhandel der übelsten Sorte! Hätte der Gemeinderat zugestimmt, hätte er grünes Licht für die Ableitungspläne gegeben. Gottseidank haben 13 Mandatare die Zustimmung verweigert!“

Und noch nicht genug: „Wundern muss ich mich über Bgm. Robert Denifl und GV Franz Krösbacher, die den Ausgleichsmaßnahmen und damit dem Verkauf des Stubaier Wassers als einzige zugestimmt haben. Niemand im Stubai ist gegen die Nutzung der Wasserkraft, doch das Wasser muss im Stubai genutzt werden und die Gemeinden sollten davon profitieren. Was weg ist, ist für immer und ewig weg. Wir haben eine Verantwortung für unsere Kinder und Kindeskinder“, so Kapferer abschließend. Bgm. Robert Denifl sieht die Sache differenzierter: „Wir sind schon lange an dem Projekt dran, die möglichen Verbesserungen sind nicht von der Hand zu weisen!“ Laut TIWAG wäre gerade diese Woche so viel Strom wie schon lange nicht mehr verbraucht worden, „dann wird halt fleißig Atomstrom zugekauft, was ja auch wieder niemand haben will!“ Es sei immer schwieriger Verantwortung zu übernehmen und leichter, von vornherein Nein zu sagen. „Wir wollen alle umweltfreundlichen Strom und ökologisch vertretbare Energie, nur tun will niemand etwas dafür!“ Auch das mangelnde Interesse der Bevölkerung stößt Denifl sauer auf: „Die Pläne sind in der Gemeinde aufgelegen, das Interesse war äußerst gering!“

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