LESERBRIEF – Tourismus im Wipptal

Anlässlich eines Diskussionsabends im Matrei über die Zukunft des Tourismus im Wipptal wurde dem TV unter anderem vorgeworfen, dass nicht einmal ein „Masterplan“ für die Zukunft vorhanden ist. Dem muss ich widersprechen. Als langjähriger Obmann des TVB Steinach (von 1982-1997) kann ich mich noch gut an viele solche Zettel (englisch masterplan) erinnern. Ein seriöser Masterplan muss nämlich auch die Finanzierung solcher Wunschgedanken beinhalten und deshalb sind viele dieser Pläne in einer Schublade oder im Papierkorb gelandet.
Der Wunschgedanke in unserer Region ist logischerweise die Erhöhung der Nächtigungszahlen. Dazu brauchen wir im Winter 1. eine bessere Infrastruktur und 2. mehr und bessere Bettenangebote.
Der derzeitige Bestand in Steinach an Liften, Skipisten, Beschneiung, Rodelbahn und Höhenloipe wurde gemeinsam finanziert von den umliegenden Gemeinden, TVB und der Betreiberfamilie Raffl. Das Skigebiet ist relativ klein, alle Pisten sind aber immer überdurchschnittlich gut präpariert.
Mein Wunschdenken wäre die Verbesserung des Hochsonnliftskigebietes auf den Nößlacher Madern. Mit diesem Skigebiet könnten wir sehr wohl zu anderen populären Skigebieten aufschließen. (oberhalb der Waldgrenze, ideales Gelände, Sonnenhänge und kaum Eingriffe in die Natur notwendig)
Die Sanierung des Hochsonnskigebietes kostet laut der Firma Raffl vorliegenden Angeboten ca. sieben Millionen Euro (Seilbahn, Beschneiung, Teich usw.) Wer soll das bezahlen, die Familie Raffl, die Gemeinden, oder der TVB? Konkrete Vorschläge leite ich gerne weiter.
Sollte das Geld dafür aufgetrieben werden, steht das nächste Problem an. Die Landschaftsschutzbehörde ist noch dagegen. Ein bestehendes Skigebiet müsste doch verbessert werden dürfen. Die regionale Aufteilung mit Gries Sattelberg als Tourenberg, Steinach als Alpinskigebiet und das Gschnitztal als Langlaufgebiet finde ich super.
Eine logische Mithilfe für die Finanzierung der Infrastruktur wäre der vermehrte Zulauf zum Skigebiet durch die Vermehrung und Verbesserung der Betten. Die Gemeinden und der TVB können sicher nicht Hotels und Liftanlagen selbst bauen und betreiben.
Bei uns gibt es etliche gute Wirte, die selbst Gäste anwerben und diese gut betreuen, so dass sie wieder kommen und uns weiterempfehlen. Es gibt aber auch Vermieter, die nur warten bis ein Gast kommt oder von einem Reisebüro vermittelt wird und am liebsten vor dem Begrüßungsschnaps die Rechnung schreiben würden. Das ist halt zu wenig.
Der TVB und die Gemeinden haben sehr wohl viel Positives getan, um die Grundlage für Privatinvestoren zu schaffen (siehe Jugend- und Familiengästehaus in Steinach)
Zur Spirale: ein besseres Skigebiet (Ausbau Hochsonnliftareal) bringt mehr Gäste in die Region und mehr und bessere Betten erleichtern den Liftbetreibern die Finanzierung dieses Vorhabens. Die Spirale Betten-Infrastruktur muss sich einfach wieder weiter drehen. Die Unternehmer sind wieder am Zug.
Die Verantwortlichen im TV und in den Gemeinden kennen die Problematik im Tourismus im Wipptal, aber die vielen Gasthausphilosophen, die immer nur kritisieren, sollen auch einmal ein bisschen aufgeklärt werden.

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