Blasmusik
Musiker sind gespannt wie ein Pfitschipfeil

- Fraglich ist derzeit, ob große Events mit einer Vielzahl an Kapellen in naher Zukunft wieder stattfinden können.
- Foto: Marktmusikkapelle St. Peter am Ottersbach
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Heimische Blasmusiker wollen endlich der Stille entrinnen.
REGION. Die Musiker der heimischen Blaskapellen sind wesentliche Kulturträger der Region und aus dem gesellschaftlichen Leben nicht wegzudenken. Derzeit ist es in Sachen Musik leider still. "Es fällt alles aus, die Proben, die Konzerte und natürlich auch die soziale Komponente", erzählt Wolfgang Haiden, der seit rund einem Jahr als Obmann des Blasmusikverbands Radkersburg aktiv ist.

- Ein Bild aus besseren Zeiten bzw. vom Bezirksmusikertreffen mit Marschwertung in Hatzendorf im Jahr 2019.
- Foto: Musikverein Hatzendorf
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Er hofft, dass die elf Kapellen und rund 700 Mitglieder in der Region ab Frühsommer wieder loslegen können. Doch selbst wenn es wieder losgeht, steht man wieder vor neuen Herausforderungen. "Vor großen Konzerten bedarf es einer Vorlaufzeit und Probezeit von zwei oder drei Monaten. Wir können uns nicht nur auf einfach auf die Bühne stellen und spielen", gibt Haiden zu bedenken.
Franz Monschein: "Ich bezweifle, ob wir ein großes Treffen, an dem 50 Kapellen teilnehmen, wieder erleben werden."
Dass man bald wieder mit Proben in kleinen Gruppen beginnen kann, hofft auch Franz Monschein, seines Zeichens Obmann des Blasmusikverbands Feldbach. Im Vorjahr konnten lediglich zwei Konzerte in Hatzendorf und Trautmannsdorf über die Bühne gehen konnten. Für Mai sei das Bezirksmusikertreffen in Bairisch Kölldorf geplant. Monschein, der in seinem Verband 21 Kapellen mit ca. 1.700 Mitgliedern zählt, zweifelt aber daran, ob es je wieder möglich sein wird, Großevents mit 50 Kapellen durchzuführen.

- Die gewohnten Einnahmen vom Neujahrsgeigen sind flachgefallen.
- Foto: MMK St. Peter am Ottersbach
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Haiden und Monschein machen auch auf den finanziellen Aspekt aufmerksam. Die Haupteinnahmequellen, nämlich die Wunschkonzerte und das Neujahrsgeigen, sind weggebrochen. Der finanzielle Aufwand für Miete, Versicherungen, Instrumente und Vereinsbekleidung bzw. Trachten sei dennoch zu stemmen.
Unterstützung sei zwar durch den NPO-Fonds (Non-Profit-Organisation) des Bundes gegeben – jedoch gestalte es sich z.B. für kleine Kapellen schwierig, die Voraussetzungen für eine Förderung zu erfüllen. "Geld ist nicht die wichtigste Komponente, wir wollen die Traditionspflege wieder leben, zusammenstehen – kurz gesagt, sind wir alle gespannt wie ein Pfitschipfeil", will Wolfgang Haiden aber vor allem wieder eines: nämlich Schlagzeug spielen und danach mit der Musikerschaft Zeit verbringen.
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