Internationale Kampagne
Gewalt an Frauen ist keine Privatsache

Zur internationalen Kampagne "16 Tage gegen Gewalt an Frauen" gab es auch in Feldbach Aktionen von Zonta, den SPÖ-Frauen und der Beratungsstelle Innova. | Foto: RegionalMedien
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  • Zur internationalen Kampagne "16 Tage gegen Gewalt an Frauen" gab es auch in Feldbach Aktionen von Zonta, den SPÖ-Frauen und der Beratungsstelle Innova.
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Bis zum Tag der Menschenrechte am 10. Dezember laufen im Bezirk Aktionen gegen die steigende Gewalt an Frauen.

SÜDOSTSTEIERMARK/FELDBACH. „Heimat bist du toter Töchter“ lautet der Titel eines Buches von Yvonne Widler. In ihrer journalistischen Arbeit war immer wieder häusliche Gewalt an Frauen ein Thema.

„Ich hätte fünf Bücher darüber schreiben können“, betonte die Autorin bei einer Buchpräsentation in Feldbach die Brisanz des Themas. Gewalt an Frauen ist eine der am meisten verbreiteten Menschenrechtsverletzungen. Jede fünfte Frau ist Opfer körperlicher oder sexueller Gewalt, jede dritte Frau hat eine Form sexueller Belästigung erlebt. 22.000 Frauen sind Opfer familiärer Gewalt. Im Jahr 2021 gab es in Österreich 29 Femizide, dazu kamen 25 Mordversuche. Im heurigen Jahr wurden bereits 28 Frauen ermordet. Das sind drei Frauenmorde im Monat. Beim überwiegenden Teil der Frauenmorde bestand ein Beziehungs- beziehungsweise familiäres Verhältnis. Österreichweit gab es im vergangenen Jahr 13.546 Betretungs- und Annäherungsverbote, 1.420 davon entfielen auf die Steiermark. Die häufigste unnatürliche Todesursache geht auf Gewalt zurück.

Orange Bänder

Die internationale 16-tägige Kampagne gegen Gewalt beginnt jedes Jahr am „Tag gegen Gewalt an Frauen" und endet am „Tag der Menschenrechte“. Dazu gab es auch regionale Veranstaltungen. Der Zonta Club Feldbach macht mit hunderten orangen Bändern mit Botschaften, die sich gegen Gewalt an Frauen richten, auf das Thema aufmerksam.

Zur internationalen Kampagne "16 Tage gegen Gewalt an Frauen" gab es auch in Feldbach Aktionen von Zonta, den SPÖ-Frauen und der Beratungsstelle Innova. | Foto: RegionalMedien
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Die Bänder hängen vom Platz der Vielfalt bei der Stadtpfarrkirche bis zum Zonta-Platz beim Bahnhof. „Die Steiermark ist Vorreiter für Vorzeigeprojekte. So gibt es in allen Bezirken Notwohnungen“, betonte Präsidentin Margreth Kortschak-Huber. In Feldbach ist es der „Zonta Hafen“, der 2021 an 239 Tagen belegt war.

Rote Karte gegen Gewalt

„Der gefährlichste Ort sind die eigenen vier Wände“, hob Eva Maria Holzleitner, Bundesfrauenvorsitzende der SPÖ, bei einer Veranstaltung in der Arbeiterkammer hervor.

Yvonne Widler (M.) präsentierten in der Arbeiterkammer ihr Buch. | Foto: RegionalMedien
  • Yvonne Widler (M.) präsentierten in der Arbeiterkammer ihr Buch.
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Studien zeigen, dass sportliche Großereignisse zu einem Anstieg von häuslicher Gewalt führen. Dabei spielt der Alkoholkonsum eine Rolle. Während der Fußball-WM legen die SPÖ-Frauen „Rote Karten gegen Gewalt“ mit Notrufnummern wie der Frauenhelpline 0800 222 555 auf.

„Es muss im öffentlichen Raum gut sichtbar sein, wo es Hilfe gibt. Gewalt an Frauen findet jeden Tag statt. Die WM stellt eine weitere Gefahr dar“, unterstrich die Bezirksvorsitzende Cornelia Schweiner. Neben Opferschutz will man aber auch die Täterarbeit stärker ins Visier nehmen. „In der Männerberatung gibt es regional nur sehr beschränkte Angebote“, fügte Schweiner an.

Zivilcourage

Die Frauenberatungsstelle Innova hisste auch dieses Jahr gemeinsam mit Vertretern aus Politik, Zonta, der Kinder- und Jugendwohlfahrt und der Polizei wieder die Fahne „Frei leben – ohne Gewalt“. An 48 ÖBB-Bahnhöfen und weiteren 93 Standorten in der Steiermark hängen auch Plakate unter dem Motto „Tu was, bevor es passiert!“.

Die Beratungsstelle Innova will die Zivilcourage stärken. | Foto: RegionalMedien
  • Die Beratungsstelle Innova will die Zivilcourage stärken.
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Für Innova-Geschäftsführerin Ulrike Gärtner soll Zivilcourage kein Fremdwort sein. Diese gilt es zu stärken. Steiermarkweit werden daher Veranstaltungen zu diesem Thema ausgerichtet. „Jede Person kann im Rahmen ihrer Möglichkeiten Mut beweisen und Hilfe leisten“, betont Gärtner.

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