Minis statt Fremdverkehr
Weniger Fremdverkehr und mehr Minikreise bringt das neue Verkehrskonzept.
Die Attraktivität einer Einkaufsstadt wie Feldbach lässt sich an vielen Faktoren festmachen. Neben dem guten Mix aus Geschäften sind ein staufreies Zentrum und ein gutes Parkplatzangebot eine Grundbedingung für den späteren stressfreien Einkaufsbummel. Zunächst hat die Stadtgemeinde ein Parkplatzkonzept in Aussicht gestellt, die City soll bekanntlich in blaue und grüne Zonen unterteilt werden. Aber Feldbach will gleichzeitig auch den Verkehr umkrempeln.
Dem Verkehrskonzept liegt eine Zählung zugrunde. Was sich in den Daten widerspiegelt, müssen Lenker Tag für Tag sinngemäß "erfahren". Von "müssen" könne allerdings nicht die Rede sein, widerspricht Verkehrsplaner Johann Rauer aus Bad Blumau. Denn: In der Gleichenberger Straße und Schillerstraße gebe es zu viel "Fremdverkehr", wie die 14 Tage dauernde Messung mit Seitenradargeräten ergeben sollte. Rauer: "Die Gleichenberger Straße ist sehr dominant. Das haben wir in anderen Städten nicht in dieser Ausprägung." Ziel sei, einen Großteil des Verkehrs auf die Umfahrung zu leiten. Abschnittsweise rollen bis zu 8.000 Fahrzeuge über die Gleichenberger Straße – in eine Richtung, wohlgemerkt. Und viele Lenker sind nur auf der Durchreise. Entlastung soll auch eine intelligente Ampelschaltung bringen.
Minikreis an drei Kreuzungen
Neben der Gleichenberger Straße haben einige Kreuzungen in Hauptplatznähe Schuld an der verkehrstechnischen Misere zu Stoßzeiten. Die Stadtausfahrt im Bahnhofsbereich, die Kreuzung der Gnaser Straße mit der Grazer Straße beim ehemaligen Gasthof zum Tafelspitz und der Kreuzungsbereich bei der Raiffeisenbank, wo die Bismarckstraße in den Hauptplatz mündet, sollen entschärft, werden. Die Lösung sind sogenannte Minikreise, die im Speziellen für den Schwerverkehr im Innenfeld befahrbar sind. Gute Erfahrungen habe man damit etwa in Bad Radkersburg oder auch in St. Stefan im Rosental gemacht, weiß Verkehrsexperte Rauer.
Sicherheit bis in die Ortsteile
Bürgermeister Josef Ober und den Ausschussobmännern sowie Stadtplaner Achim Konrad geht es nicht nur um Verkehrsfluss, sondern um Sicherheit. Deshalb ist ein Bündel an Maßnahmen, genau genommen sind es neun, geplant. Beispielsweise dürfte die Raabauer Straße vom Stadion bis zum Ortsende von Raabau ausgebaut werden. Ferner soll der Unfallhäufungspunkt beim Gasthaus Papst in Leitersdorf entschärft werden.
Entschieden ist nichts. Zunächst gibt es eine Bürgerversammlung am 29. November, danach folgen im März die Beschlüsse im Gemeinderat.
• Befragung der Autofahrer mit Verkehrsanhaltungen: 6. bis 24. November
• Bürgerversammlung: 29. November, 19 Uhr, Zentrum
• Maßnahmen 2018/2019:
1. Kreuzung Bahnhof, 2. Kreuzung Gnaser Straße/Grazer Straße, 3. Kreuzung Bismarckstraße/Hauptplatz, 4. Ampelanlage Gleichenberger Straße, 5. Anbindung Europastraße an den neuen Kreisverkehr
• Maßnahmen in Planung:
6. Ausbau Raabauer Straße, 7. Kreuzung GH Papst Leitersdorf, 8. Knoten Uitz/Hofer L 201, 9. Umleitung der "Riesentraktore" auf Umfahrung.
• Visionen: Bahnunterführung Richtung Raabau und Knoten (Abfahrt) Feldbach Mitte
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