SPÖ-Frauen
„Stopp der Gewalt an Frauen und Kindern!“
Heute am 25. November, dem „Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen“, hat eine 16-tägige Aktion zu laufen begonnen. Bis zum 10. Dezember, dem "Internationalen Tag der Menschenrechte", wollen im Besonderen die SPÖ-Frauen verstärkt auf die Gefahr und Missstände sowie die damit verbundenen Forderungen aufmerksam machen.
Gewalt gegen Frauen und Kinder sei auch in Österreich nach wie vor ein großes Problem, so die Vorsitzende der SPÖ-Frauen in der Südoststeiermark, Landtagsabgeordnete Cornelia Schweiner: „Der Lockdown und die wirtschaftliche Krise sind ein besonderer Nährboden für häusliche Gewalt. Wir dürfen Frauen und Kinder jetzt nicht im Stich lassen und müssen alles tun, um Gewalt zu verhindern.“
Heuer schon 70 Opfer in der Südoststeiermark
Wie unabdinglich die Initiativen gegen Gewalt an Frauen und Kindern sind, untermauern die Zahlen. 2019 wurden in Österreich genau 8.748 Betretungsverbote verhängt. Allein 920 davon wurden in der Steiermark ausgesprochen, das sind 7,4 Betretungsverbote pro 10.000 Einwohner. Damit waren hierzulande – gleich hinter Tirol (6,8) – die zweitwenigsten Verfügungen notwendig. Der Schnitt liegt bei 9,9. Am schlechtesten schneidet im Bundesländervergleich Wien mit 14,7 Betretungsverboten – auf 10.000 Bürger gerechnet – ab.
Was die Zahlen an Opfern von Gewalt betrifft, so sind die Zahlen von heuer auf einem ähnlich hohen Niveau wie 2019. Die Statistik des Gewaltschutzzentrums Steiermark weist für das Jahr 2019 in der Steiermark 1.224 Fälle aus, in diesem Jahr halten wir bislang (Stand 19. November) bei 1.065 Betroffenen. Auf die Bezirke heruntergebrochen waren in der Südoststeiermark im Jahr 2019 ingesamt 91 Fälle zu beklagen, bis zum 19. November waren heuer 70 gemeldet.
Mehr Gewalt in Krisen
In Krisenzeiten steige die Gefahr häuslicher Gewalt, denn Isolation verschärfe die Situation. Auch der Druck durch die derzeitige Doppel- und Dreifachbelastung von Frauen nehme zu. Den Polizisten, Staatsanwälten und Richtern will Cornelia Schweiner ein großes Lob für die gestiegene Sensibilität im Umgang mit Opfern von Gewalt aussprechen. "Niemand muss sich scheuen, im Ernstfall Hilfe in Anspruch zu nehmen." Auch das Land Steiermark investiere viel in Gewaltschutz, aber es brauche bessere österreichweite Rahmenbedingungen, so die Frauenvorsitzende.
Die Forderungen der SPÖ-Frauen
Die SPÖ-Frauen fordern einen raschen Ausbau der Frauenberatungs- und Hilfseinrichtungen sowie
ein Sofortpaket für Gewaltschutz in der Höhe von 5 Millionen Euro für einen kontinuierlichen Ausbau der finanziellen Ressourcen für Prävention und Gewaltschutz. Darüber hinaus verlangen sie einen verbindlichen Richtlinien-Katalog für Strafverfolgungsbehörden über die Behandlung von Fällen von Gewalt an Frauen und Kindern.
Die Stärkung der Prozessbegleitung und des Opferschutzes, auch der Zeugen von Gewalttaten oftmals Kinder – ist den SPÖ-Frauen ein Anliegen. Darüber hinaus will man mehr Angebote von Antigewalttraining. Ferner fordern die SPÖ-Frauen regelmäßige Risikofallkonferenzen ein, um in jedem Fall treffsicher Gefährlichkeitseinschätzungen vornehmen und optimal zusammen arbeiten zu können.
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