Südoststeiermark
Trendwende bei "Pkw-Spitzenreitern"
Südoststeiermark zählt zu Spitzenreitern bei Pkw-Bestand. Das will man ändern!
SUEDOSTSTEIERMARK. Dass die Südoststeiermark ein Pendlerbezirk ist, ist nichts Neues. Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) hat die Pkw-Dichte in Österreich im Corona-Jahr 2020 analysiert. Aus den Ergebnissen lassen sich sowohl negative als auch positive Aspekte für unseren Bezirk herauslesen.
Gemeinsam mit Hartberg-Fürstenfeld zählt man bundesweit zu den "Spitzenreitern", was die Pkw-Dichte pro 1.000 Einwohner anbelangt. Mit 711 Pkw liegt man ex aequo mit dem oststeirischen Nachbarbezirk auf Platz sieben. Die Analyse zeugt aber auch durchaus von einem Trend, der z.B. hinsichtlich der Klimaziele sehr positiv ist. Die Zahl der Pkw in der Region ist im Vorjahr im Vergleich zu 2019 um 669 Fahrzeuge gesunken.
VCÖ-Experte Michael Schwendinger erklärt, dass eine hohe Anzahl von Autos heutzutage ein Indiz für den Mangel an öffentlichen Verkehrsangeboten und an autofrei erreichbarer Nahversorgung sei. Es brauche ein klimaverträgliches Mobilitätsangebot. Als positives Beispiel in der Region führt er das Projekt "e-autoteilen im steirischen Vulkanland" an.
Immer mehr Alternativen
Eine Trendumkehr in puncto Mobilität nimmt Regionalvorsitzender LAbg. Franz Fartek wahr. Vor allem viele junge Menschen würden auf den Pkw verzichten und auf die Bahn setzen. "In den letzten Jahren wurde viel Geld in die S-Bahn und den Ausbau der Park-and-Ride-Plätze investiert", so Fartek. Bis 2027 soll die Ostbahnstrecke ja elektrifiziert werden.
Auf den Zugfahrplan abgestimmt worden sei auch die Taktung der Regio-Busse. Jenes Angebot sei, was Linien und Taktung betrifft, im Vorjahr um 20 Prozent gesteigert worden..
Vor allem im Rahmen der Klima- und Energiemodellregionen habe man das Bewusstsein für den öffentlichen Verkehr und z.B. auch Fahrgemeinschaften schärfen können. Investiert habe die Region diesbezüglich gemeinsam mit der Oststeiermark in einen Park-and-Ride-Platz in Hofstätten bei Gleisdorf.
LAbg. Franz Fartek: "Ich beobachte, dass immer mehr junge Menschen auf den Pkw verzichten und auf die Bahn umsteigen."
In Sachen "Mikro-Öffentlicher-Verkehr" sei noch Luft nach oben gegeben – zehn Gemeinden bieten E-Car-Sharing an. Noch stärker genutzt werden könnte das "Vulkanland-Taxi", das auf das System eines Anrufsammeltaxis basiert.
Rauf auf das Rad!
Immer mehr in den Fokus rücke der Alltagsradverkehr. "Feldbach ist in Sachen Rad Pilotregion, mit einem Radkonzept ziehen etwa auch Fehring und Bad Radkersburg nach", so Fartek.
Bad Radkersburg will ja, wie Bürgermeister Karl Lautner betont, die steirische Radhauptstadt werden. Einen Meilenstein hat man auch mit dem E-Stadtbus gesetzt, der an 20 Stellen in und rund um die Stadt Halt macht. Anregungen der Bürger will man für Optimierungen in Sachen Fahrplan und Streckenführung nutzen. Bis Ferienbeginn soll übrigens das Verkehrskonzept der Stadt fertig sein.
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