Aufstehen gegen Gewalt
Video zeigt Gewaltopfern viele Auswege (plus Video)
Zonta Club und Streetwork zeigen Anlaufstellen für Gewaltopfer auf.
REGION. Der Zonta-Club Feldbach rund um Präsidentin Silvia Dimitriadis lebt – die WOCHE hat berichtet – das Motto "Empower yourself". Man möchte konkret erreichen, dass Opfer von (sexueller) Gewalt Hilfe in Anspruch nehmen und Menschen durch die nötige Bewusstseinsbildung gar nie Teil einer Gewaltspirale werden.
Um schon junge Menschen mit dieser Message erreichen zu können, baut man auf die Zusammenarbeit mit dem Streetwork Südoststeiermark.
Die Erfahrung zeige laut Silvia Dimitriadis und Streetworkerin Klara Heiling, dass die Zeit der Pandemie und des Lockdown ein fruchtbarer Boden für Aggression sei. Dies wäre im Straßenverkehr, in sozialen Medien und leider auch in vielen Haushalten ersichtlich. Der Zonta-Hafen, eine Notunterkunft für weibliche Gewaltopfer, sei längst nicht mehr ausreichend, es müsse zumindest eine zweite Notschlafstelle her.
Du bist nicht allein!
Am Weltfrauentag am 8. März präsentiert man auf der Zonta-Website und den Social-Media-Kanälen von Zonta und Streetwork ein Video, das eines ganz klar aufzeigt: es gibt jede Menge Hilfestellungen für Gewaltopfer. Im Video kommen unter anderem Vertreter der Frauen- und Mädchenservicestelle Innova, der Fachstelle für Burschenberatung und der Landespolizeidirektion Steiermark zu Wort.
Edith Kohlmeier: "Du musst dir das nicht gefallen lassen!"
Für Zonta-Mitglied Edith Kohlmeier gilt es, die Öffentlichkeit wachzurütteln. Sie möchte Gewaltopfern aufzeigen, dass sie nicht allein sind. Die große Anzahl an bestehenden Anlaufstellen würde beweisen, dass die Anzahl der Betroffenen groß sei.
Appellieren will man auch an Zeugen von Gewalt: "Wenn man davon weiß, dass in der Nachbarwohnung Gewalt passiert, sollte man das nicht einfach ignorieren und auch nicht die Tür verschließen, wenn ein Opfer Zuflucht sucht", so Silvia Dimitriadis.
Der Rat an Opfer lautet, unbedingt Vertrauenspersonen von der Krisensituation in Kenntnis zu setzen, um etwa mit einem Codewort per SMS im Fall der Fälle Hilfe anfordern zu können. Auf alle Fälle solle man aber Profis zu Rate ziehen.
Schon in Kürze will man übrigens auch mit Kunst auf die Gewaltthematik aufmerksam machen. Künstler Kibo Alexander Flitsch hat eine Skulptur gestaltet, welche durch die Hand von Jugendlichen ihr Finish erhalten soll. Die Skulptur soll nach der Präsentation durch den Bezirk "wandern", um wachzurütteln.
2 Fragen an Silvia Dimitriadis:
Was wünschen Sie sich hinsichtlich des Weltfrauentags für die Frauenwelt?
Mein großer Wunsch wäre, dass Frauen in der Berufswelt die gleichen Chancen haben wie Männer und dass ganz allgemein mit noch gängigen Klischees aufgeräumt wird. Wichtig wäre auch, dass die Solidarität unter Frauen noch stärker wird.
Was erwarten Sie sich vom Projekt "Empower yourself"?
Wir möchten die Gesellschaft wachrütteln und zum Nachdenken anregen.
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