Gesundheit
Fehring: Hausärzte gesucht!
In Fehring hat kurz vor Schließung einer Praxis ein Wettlauf ums Ärztezentrum begonnen.
Was die Gesundheitsreformen angeht, so ist am Land Eile geboten. Vielerorts sind Primärversorgungszentren geplant, auch Fehring ist um eine solche Einrichtung an geeignetem Standort bemüht. Das "Binder-Haus" am Hauptplatz gegenüber der Feuerwehr ist dafür vorgesehen. Doch der SPÖ-Fraktion dauert die Umsetzung zu lange.
Im Gemeindegebiet von Fehring, Hatzendorf, Hohenbrugg-Weinberg, Johnsdorf-Brunn und Pertlstein verantworten drei praktische Ärzte die Versorgungssicherheit. "Noch" – denn schon Mitte Juni geht Brigitte Schuster-Böhm in Pension. Aus Sicht von 2. Vizebürgermeister Hans Rudolf Rath und SPÖ-Stadtparteiobmann Marcus Gordisch sei hier "weit und breit kein Nachfolger in Sicht" und daher "Feuer am Dach". In einer Aussendung pochen die beiden auf eine rasche Lösung.
Umsetzung am wichtigsten
"Einer zunächst konstruktiven Planungsphase aller Beteiligten fehlt im Augenblick das Wichtigste, nämlich die Umsetzung", sagt Rath. Er und Marcus Gordisch seien "zutiefst besorgt". Ebenso besorgniserregend sei der "Befund" rund um das "Gesundheitstelefon", was die Situation zusätzlich zuspitze. Denn: "Das Konzept dahinter kränkelt nicht nur extrem, es sorgt auch für kritische Stimmen und fassungsloses Kopfschütteln statt für eine Win-win-Situation für Arzt und Patient."
So wie die Primärversorgungszentren im "regionalen Strukturplan Gesundheit 2025" vorgesehen sind, so ist auch Fehring an einem solchen dran. Nach einstimmigem Beschluss hat der Gemeinderat im Feber die Projektstudie "Ärztezentrum Fehring" in Auftrag gegeben.
Gruppenpraxis ausgeschrieben
Und genau hier hakt ÖVP-Vizebürgermeister LAbg. Franz Fartek ein: "Wir können nicht den zweiten vorm ersten Schritt machen!" Zwei Experten würden gerade in medizinischer und baulicher Hinsicht die Umsetzbarkeit prüfen. Jedenfalls sei eine Grundvoraussetzung für ein Primärversorgungszentrum die Ausschreibung einer Gruppenpraxis – und diese Möglichkeit gebe es erst seit Kurzem, so Fartek. Man habe sich stets um Nachfolge bemüht – auch die Stelle in Hatzendorf sei mehrfach ausgeschrieben worden. Die beiden Planstellen – Schuster und Taha Al-Bayyati – würden nun als Gruppenordination zur Ausschreibung gebracht. Außerdem habe man im Sinne einer Komplettlösung "sehr erfreuliche" Gespräche mit den beiden verbleibenden Allgemeinmedizinern geführt. Auch was das Gesundheitstelefon mit der Nummer 1450 seit April betrifft, gibt Fartek Entwarnung: "Hier wird nachjustiert", dann dürfte man das Service nach Startschwierigkeiten rund um Feldbach besser im Griff haben.
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