Fehring hilft den Flüchtlingen

Johann Winkelmaier hat für Fehring in der Situation das Beste ausverhandelt.
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  • hochgeladen von Heimo Potzinger

In der Hadik-Kaserne in Fehring entsteht ein sogenanntes "Verteilzentrum" für Asylwerber. Bis zu 150 Flüchtlinge sollen in dem Übergangsquartier Platz finden. Die ersten werden in wenigen Wochen erwartet. Laut ÖVP-Bürgermeister Johann Winkelmaier ist das Ganze nur eine Übergangslösung und auf ein Jahr befristet. Dafür soll ein Vertrag zwischen der Republik Österreich und der Gemeinde Fehring garantieren.
Die Flüchtlinge bleiben nur zehn bis maximal 20 Tage, ehe sie in ihre Quartiere – verteilt über die ganze Steiermark – übersiedeln. Daher ist Fehring nicht mit Traiskirchen vergleichbar, wie LAbg. Vizebgm. Franz Fartek bestätigt: "In Fehring landen ausschließlich Asylwerber, die mit einer positiven Erledigung ihrer Anträge rechnen dürfen."

Stadtchef unterbricht Urlaub

Bürgermeister Johann Winkelmaier hat seinen Urlaub im Ausland unterbrochen und ist nach Fehring zurückgekehrt. Im Gespräch mit der WOCHE erklärte er, dass er nichts unversucht lasse, um für die Befristung auf ein Jahr und die Höchstgrenze von 150 Flüchtlingen Garantien zu bekommen.
Eine Vertragsunterzeichnung im Innenministerium zwischen der Republik Österreich und der Gemeinde Fehring hat die befristete Nutzung des Kasernengeländes zum Inhalt. Darüber hinaus stehe ihm Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer im Wort. Ferner: Die Gemeinde Fehring kann die Kasernenliegenschaft selbst kaufen oder verkaufen.

Fehrings Wirtschaft profitiert

Auch Cornelia Schweiner meldete sich von ihrem Urlaubsort im Süden zu Wort. Die SPÖ-Abgeordnete fordert nun einen runden Tisch. "So schnell wie möglich müssen alle regionalen Verantwortlichen und Behörden mit dem Innenministerium und dem Verteidigungsministerium zusammenkommen. Dabei müssen alle Pläne, Konzepte und Informationen offengelegt und durchbesprochen werden." Auch wenn sie sich klar gegen Lösungen wie Traiskirchen ausspricht, möchte sie dem Verteilzentrum etwas Positives abgewinnen. "Auf der Suche nach Personal für die Betreuung vor Ort soll auf die Arbeitssuchenden aus der Region Rücksicht genommen werden. Ferner sei das Innenministerium gefordert, Zulieferverträge mit regionalen Anbietern zu schließen. Egal ob Möblierung, Baumaßnahmen, Lebensmittellieferungen, Wartung der Sanitär- und Elektroanlagen – die Flüchtlingsunterbringung in einer Region, die ohnehin wirtschaftlich zu kämpfen habe, solle wenigstens einen positiven Nebeneffekt mit sich bringen.

Winkelmaier klärt auf

Winkelmaier kennt die Zahlen: 14 Arbeitsplätze sollen laut ORS – das Unternehmen ist öster-reichweit für die Unterbringung und Betreuung der Asylwerber verantwortlich – vor Ort geschaffen werden. Aber auch in anderen Bereichen wie etwa Lebensmittelzulieferung soll die Fehringer Wirtschaft profitieren, was in einem Vertragspassus festgeschrieben sei. Winkelmaier: "SSG Pfundner könnte das Sicherheitsservice übernehmen."

Die Fakten

• Die Entscheidung haben Innenministerium und Verteidigungsministerium gefällt. Die Gemeinde Fehring wurde vor vollendete Tatsachen gestellt.
• Im Verteilzentrum kommen maximal 150 Asylwerber ausschließlich aus Kriegsländern für maximal 20 Tage unter. Mit einem positiven Bescheid ist zu rechnen.
• Im Gegensatz zu Fehring werden in einem Erstaufnahmezentrum wie Traiskirchen die Anträge erst eingebracht.
• Für die Befristung auf ein Jahr gibt es einen Vertrag zwischen Republik und Gemeinde sowie persönliche Garantien.
• Die Gemeinde kann die Liegenschaft nach der militärischen Nutzung kaufen oder verkaufen. Das Ministerium sucht in der Zwischenzeit nach neuem Standort fürs Verteilzentrum.
• Asylwerber bekommen monatlich ein Taschengeld in der Höhe von 40 Euro.
• In der Kaserne kommen Männer und Frauen unter.

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