Rad der Zeit nagt am ländlichen Wegenetz
Viele Gemeindestraßen müssen dringend saniert werden. Geldmangel der Kommunen lässt nach Maßnahmenpaket rufen.
In der Zeit des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg wurden auch die meisten Gemeindestraßen und Wege der Steiermark gebaut. Die aus den 50er- und 60er-Jahren stammenden Verkehrswege drohen nun ohne Sanierung zu zerbrechen.
Martin Weber, der als Bürgermeister der Gemeinde Tieschen diese Probleme kennt, fordert ein Maßnahmenpaket: "Den heutigen Gewichtsbelastungen halten diese alten Gemeindewege oft nicht mehr stand. Außerdem ist die Verkehrsfrequenz um ein Vielfaches gestiegen. Es muss dringend gehandelt werden." Auch die Frostperiode und heiße Sommertemperaturen schaden den Straßen enorm. Weber fordert daher einen "Marshallplan" für den ländlichen Wegebau.
Sonderbudget für Wegebau
Straßensanierungen kosten Unsummen. Geld, das die finanzmaroden Kommunen nicht haben. Über 200 der 542 steirischen Gemeinden sind im Minus. Tendenz weiter stark steigend. Sinkenden Einnahmen durch die Finanzkrise stehen steigende Ausgaben vor allem im Sozialbereich gegenüber. Dazu kommt das zu erhaltende Wegenetz. Ein in letzter Zeit oft vernachlässigter Posten.
Dementsprechend droht auch ein Zusammenbruch des Wegenetzes mit Folgen für die Verkehrssicherheit. Martin Weber forder daher, dass das Land Steiermark nach den Wahlen ein Sonderbudget für den ländlichen Wegebau beschließt. Davon würde auch die Wirtschaft profitieren, die einen deutlichen Auftragsrückgang beklagt. "Arbeitsplätze schaffen und das Volksvermögen Wegenetz erhalten, lautet die Devise. Finanziert werden sollen die Maßahmen durch Steuern für Börsenspekulationen und Reiche", meint Weber.
Baumaschinen fahren demnächst in Hof bei Straden auf, wo der schon lang anstehende Karlabergweg asphaltiert wird.
walter.schmidbauer@woche.at
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.