Der Steirerreis ist ein Verkaufsschlager
Nach gelungener Verkaufspremiere werden heimische Reisbauern "größer".
Beim Essen kommen den Menschen oft die besten Ideen. So etwa auch Franz Fuchs. "Da würde ein steirischer Reis gut dazupassen", schoss dem Klöcher vor fünf Jahren beim Backhendl-Schmaus durch den Kopf. Der erfahrene Direktvermarkter, der mit Gattin Adele in Pölten seit 2004 den Kürbishof Fuchs führt, packte das Projekt heimischer Reis gleich selbst an.
Als ersten Schritt guckte Familie Fuchs einem Reisbauern in der Schweiz über die Schulter. Mit Saatgut aus Italien startete man erste Versuche. Die Erträge in den ersten beiden Jahren waren ernüchternd bzw. nicht vorhanden. Aufgeben kam Fuchs aber nicht in die Tüte. 2014 holte man Landwirt Ewald Fröhlich aus Dietzen mit ins Boot. Auf den unterschiedlichen Böden in Pölten und Halbenrain gelang nach erfolgter Feinabstimmung in puncto Anbauzeit, Düngung und Bewässerung 2015 die erste Ernte. "Wir haben unseren ersten eigenen Reis behandelt wie Goldbarren", lacht Adele Fuchs. Wie ursprünglich angedacht, verputzte man den Mittelkornreis aus Eigenproduktion als Beilage zum Backhendl.
Jeder wollte den Steirerreis
Reichten die Erträge zunächst nur für den Eigenbedarf, ließ die Ernte im Vorjahr heuer erstmals die Vermarktung ab Hof bzw. im Handel zu. Unter dem Namen "Steirerreis" fanden der geschälte und nicht polierte Naturreis und der polierte weiße Reis den Weg in die Regale. "Das Interesse war irrsinnig groß", erzählt Franz Fuchs. Dementsprechend schnell vergriffen waren die rund zwei Tonnen. Wer noch Restbestände ergattern will, muss im Handel schnell zugreifen, die Ab-Hof-Bestände sind restlos vergriffen. Noch zu haben sind das Reismehl und der Reisgries, deren Verpackungen praktische Rezepte beinhalten, sowie der Reiszwieback.
Hier steckt Steiermark drin
Aber was ist das Besondere am Steirerreis? "Unser Reis hebt sich geschmacklich ab, wie die Kunden bestätigen. Man schmeckt unsere Böden, unser Klima", so Ewald Fröhlich. Fröhlich und Fuchs ziehen den Reisaufbau heuer in noch größerem Stil auf. Statt rund drei Hektar werden ab Mitte April ca. zehn Hektar bewirtschaftet. Während man den geernteten Reis bislang in Italien aufbereiten ließ, plant man bei entsprechendem Ertrag einen rundum südoststeirischen Reiskreislauf mit eigener Mühle. Bis Mitte Oktober die Erntezeit anbricht, hoffen die Reisbauern u.a. auf optimale Temperaturen – heißt 30 Grad.
Auch für Erfrischung ist bei Familie Fuchs gesorgt. Am Kürbishof wird der "Kaddoo" – eine weitere Innovation – angeboten. Der Mehrfruchtsaft besteht aus mindestens 51 Prozent Kürbisfruchtfleisch. Apfelsaft, Orangensaft und Zitronensaft runden das Aroma ab.
Hier gibt's Steirerreis:
Handel: Nah und Frisch Puntigam, Tieschen; Nah und Frisch Wallner, Halbenrain; Spar, Klöch; Bauernladen, St. Stefan; Bauernstadl, Feldbach; Spezialitäten Augustin, Halbenrain; Vinothek Klöch; Naturkost u. Regionales Schober, Bad Radkersburg; Genussecke Gregorc, Misselsdorf; Erika Lerner, Klöch; Weinhandl-Mühle, Dirnbach; Agrarunion
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