Gesucht: Ärzte auf dem Land

Ärztemangel: Die medizinische Versorgung in der Großregion rund um Fehring steht auf dem Prüfstand. | Foto: fotolia.com
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Unserem Bezirk Südoststeiermark scheinen die praktischen Ärzte auszugehen. Nach dem Schließen der Ordination von Taha Al-Bayyati in Hatzendorf ist nun auch Franz Valentin in Unterlamm in den Ruhestand getreten. Insgesamt fast 1.400 Patienten sind damit gezwungen, ersatzweise die praktischen Ärzte in Fehring, Riegersburg und Söchau bzw. Loipersdorf und Fürstenfeld aufzusuchen.
Die Situation verschärft sich zusehends. Die Kassenstellen lassen sich nämlich, wie die Erfahrung am Land zeigt, nur schwer nachbesetzen. Dabei: Die nächsten Pensionierungen im einwohnerstarken Bezirk Südoststeiermark werden nicht lange auf sich warten lassen.
Ende September ist Franz Valentin der kleinen 1.200 Gemeinde Unterlamm "abhanden gekommen". Zuletzt habe sich die Anzahl der "Stammgäste" in der Ordination zwar auf ein Drittel reduziert, Spitzenzeiten mit 1.000 Patienten seien aber Beweis dafür, wie groß das Potenzial sei, rechnet Bürgermeister Robert Hammer vor.

Kommt Jobsharing für Ärzte?

Die Kassenstelle in Unterlamm wurde ausgeschrieben. Ein großes Plus im Werben um einen neuen "Landarzt" dürfte die Hausapotheke gewesen sein. Mittlerweile soll die Vergabe nämlich abgeschlossen sein, wie es aus der Ärztekammer heißt. Jedenfalls wollte auch Hammer im Sinne einer "medizinischen Nahversorgung" nicht locker lassen. Grund: "Die öffentliche Anbindung von Unterlamm ist schlecht."
Wie schwer es ist, einen "Nachfolger" zu finden, wird am Fall Hatzendorf in der Gemeinde Fehring deutlich. Dort ist nach zwei erfolglosen Versuchen eine dritte Ausschreibung durch die Ärztekammer notwendig geworden. Aber Bürgermeister Johann Winkelmaier resigniert keineswegs, vielmehr denkt er über alternative Lösungen nach. Allein über die Entlohnung könne man die "Landflucht" nicht stoppen. "Wir müssen überlegen, wie der Landarzt wieder zu dem hohen Ansehen kommt, das er früher einmal gehabt hat." Oft scheitere eine Nachbesetzung daran, dass ein Mediziner zwar gerne seinen Beruf ausüben würde, allerdings nicht in einer Vollzeitbeschäftigung. Winkelmaier denkt laut über "Doppelordinationen" mit einem einzigen Kassenvertrag nach.
Ordinationen, die sich zwei Ärzte nach dem Prinzip von "Jobsharing" teilen, sind Inhalt einer langjährigen Forderung der Ärztekammer. Ohne Zustimmung der GKK sei die Idee allerdings nicht umsetzbar. Teilzeitbeschäftigung gebe es auch schon in den Spitälern, daher sei der Vorstoß des Fehringer Bürgermeisters zu begrüßen, so Martin Novak für die Ärztekammer.
Auch in Bad Gleichenberg waren mehrere Ausschreibungen notwendig, ehe jetzt eine erste Erfolgsmeldung die Runde macht. Inzwischen besteht laut Novak ein ernsthaftes Interesse an der Kassenstelle im Kurort.

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