100 Jahre Hoamatland

Beiträge zum Thema 100 Jahre Hoamatland

Der Stadtplatz von Vöcklabruck, als er noch Durchzugsstraße war. Heute wird darüber diskutiert, ob der Platz künftig Fußgänger- oder Begegnungszone sein soll. | Foto: Archiv/Kilian Verlag
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Vöcklabruck ist gewachsen
Stadt im Wandel der Zeit

Die Bevölkerungszahl in der Bezirksstadt hat sich in den vergangenen 100 Jahren verfünffacht. VÖCKLABRUCK. Mit einer Fläche von 112 Hektar präsentierte sich Vöcklabruck 1914 als die kleinste der landesfürstlichen Städte im Land ob der Enns. "Bei der Aufhebung und der Neuordnung der Gemeinden und Bezirke 1848 hatte Vöcklabruck große Teile seines Stadtgebietes an die umliegenden Gemeinden verloren", berichtet Stadtarchivarin Gudrun Steiner in ihrem Buch "Vöcklabruck im Ersten Weltkrieg". Die...

  • Vöcklabruck
  • Alfred Jungwirth
Die Glashütte im Freudenthal  war um 1910 einer der bedeutendsten Arbeitgeber im Bezirk Vöcklabruck. Sie belieferte 350 bis 400 Apotheken mit Medizingläsern. | Foto: Sammlung Dopler/Archiv Saminger
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Glashütte Freudenthal
Ohne Fabrik kein Dorf

Bis ins Jahr 1942 zählte die Glashütte Freudenthal zu den wichtigsten Arbeitgebern im Bezirk. WEISSENKIRCHEN (rab). "Ogehloss'n" – mehr als 200 Jahre lang schallte dieser Ruf jeden Morgen durch das abgeschiedene Freudenthal in Weißenkirchen. "Der Schürer heizte in der Nacht die Öfen an. Wenn er um etwa 2.30 Uhr nach Hause ging, weckte er mit diesem Ruf die Arbeiter auf", erzählt Herbert Saminger. Der ehemalige Volksschuldirektor verwaltet die umfangreiche Sammlung des "Glaslpfarrers" Johann...

  • Vöcklabruck
  • Maria Rabl
Maria Fischer (geb. Christ, 2.v.r.) posiert um 1890 mit ihren Linzer Freundinnen in Dirndlkleidern am Attersee.  | Foto: Tostmann
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Tracht zwischen Mode und Tradition

Dirndl und Lederhose blicken auf eine bewegte Geschichte zurück, vor allem im 20. Jahrhundert. SEEWALCHEN (rab). "Als meine Großeltern 1949 das Unternehmen gegründet haben, hat jeder gesagt: Die Zeiten dafür sind vorbei", erzählt Anna Tostmann-Grosser von Tostmann Trachten in Seewalchen. "Darauf entgegnete meine Großmutter: 'Was kann das Dirndl dafür, dass es von den Nazis missbraucht wurde?'" So war es ein langer Weg, bis sich wieder eine Offenheit für das Dirndl entwickelt hatte. Schon in der...

  • Vöcklabruck
  • Maria Rabl
Friederike Stranzinger wird bald 103 Jahre alt. Für diese Spezialausgabe der BezirksRundschau erzählte sie von ihrer Kindheit, der Kriegszeit, der Liebe und weiteren interessanten Details. | Foto: BRS/Rohn
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"Heute geht es uns sehr gut"

Friederike Stranzinger aus Lambach blickt mit bald 103 Jahren auf ein bewegtes Leben zurück. LAMBACH. Friederike Stranzinger wohnt im Haus ihrer ältesten Tochter in Lambach, seit sie ihre 80-Quadratmeter-Wohnung im Ortszentrum nach einem Oberschenkelhalsbruch mit 97 Jahren nicht mehr alleine bewohnen konnte. Rund ein Jahr später folgte ein weiterer Sturz mit Beckenring- und Schambeinbruch. Auch danach schaffte es die Dame durch eiserne Disziplin, mit Hilfsmitteln wieder zu gehen. Eben diese...

  • Wels & Wels Land
  • Margret Rohn
227 Menschen ließen in Großraming ihr Leben. | Foto: Auer

Turbine für Uruguay
1000 Häftlinge bauten Kraftwerk

Großraminger Kraftwerks-Turbine ursprünglich für Uruguay gedacht GROSSRAMING.  1939 hätte eine große Turbine nach Uruguay verschifft werden sollen. Durch den Ausbruch des Krieges war es nicht mehr möglich, diese über den Atlantik zu transportieren. „Somit wurden aus den ursprünglich zwei geplanten Kraftwerken in Großraming einfach ein großes. Man baute quasi ein Kraftwerk rund um die Turbine. Daher ist es auch so leistungsstark“, weiß Adolf Brunnthaler aus Weyer. „Strom für den Führer“Der...

  • Steyr & Steyr Land
  • Lisa-Maria Auer
Erfolgreiches Duo aus Reichraming: Gerhard Hrinkow & Hannes Brandecker (re.). | Foto: Privat
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Radsportler machen gemeinsame Sache
Wer den Hrinkow Gerhard bei der Stange hält

Gerhard Hrinkow kürt sich mit 69 in Italien nochmals zum zweifachen Weltmeister seiner Klasse. REICHRAMING. Anfang der 1970-er: Gerhard Hrinkow ist 22 Jahre alt. Rauchen ist weit verbreitet, die Risiken dagegen nahezu unbekannt. Auch Hrinkow greift zum Glimmstingel. Geraucht habe er „gar nicht einmal so wenig“, wie er heute sagt. Ein Freund und der heutige Bürgermeister, Reini Haslinger, lädt Hrinkow damals auf eine Tour mit dem Rennrad ein. Heute erinnert sich Haslinger noch genau an diese...

  • Steyr & Steyr Land
  • Lisa-Maria Auer
Steyr-Ennsleite, Kinder beim Baden, um 1928 | Foto: Stadtarchiv Steyr

Kinder beim Baden auf Ennsleite
Wohnen in Steyrs Baracken – „Was als Notwendigkeit begann...“

STEYR. Das Leben in den 1920ern und -30ern in Steyr war geprägt vom Leben in Baracken, Arbeit in der Automobilfabrik und auch sich waschenden Kindern auf der Ennsleite. Ein Auszug aus der „Arbeiter-Zeitung“ vom 1. November 1925 zeugt davon: „Wir hatten ein paar Holzschaffel und einen großen Blechkübel zum Baden. Eigentlich dienten sie dazu, uns zu waschen und zu schruppen. Was als Notwendigkeit begann, wurde schnell zum Spiel. Wir plantschten und bespritzten uns oft stundenlang und hatten dabei...

  • Steyr & Steyr Land
  • Lisa-Maria Auer
„Landplage aus dem Dambachtale“: Sozialdemokratische Freizeitkultur in Steyr, 1927/28, vielen gefiel das nicht. | Foto: Museum Arbeitswelt

„Landplage aus dem Dambachtale“
Der Steyrfluss und seine Freikörperkultur

Freikörperkultur habe nicht nur politische, sondern hygienische & psychologische Gründe STEYR. Die Freikörperkultur ist in der Ersten Republik auch in der Sozialdemokratie nicht überall verbreitet. Ihre Anhänger sind fast ausschließlich in größeren Städten. Die Freikörperkultur hat hygienische, psychologische und politische Hintergründe. Die Arbeiterschaft soll aus ihren schlechten Wohnverhältnissen heraustreten und ein gesundes Körpergefühl entwickeln. Sie versteht sich als Absage an die...

  • Steyr & Steyr Land
  • Lisa-Maria Auer
Das Cover des Reiseführers aus dem Jahr 1936.  | Foto: Brunnthaler

Reiseführer aus 1936
„Wohin in der Urlaubszeit?“

ENNSTAL. Dieses Bild zeigt das Cover eines Fremdenverkehrsprospekts aus dem Jahr 1936. „Es wurde auch 'Goldenes Buch' genannt“, weiß der Weyrer Adolf Brunnthaler. Darin finden sich Ausflugstipps aus Ternberg, Losenstein, Reichraming, Großraming, Maria Neustift und Weyer. Und, würden Sie bei den folgenden Zeilen auf den Geschmack kommen? „Für die leiblichen Bedürfnisse des Fremden bürgen die seit vielen Jahren bekannten, nach Wiener Muster geführten Küchen der Gasthöfe bei mäßigsten Preisen.“...

  • Steyr & Steyr Land
  • Lisa-Maria Auer
Anna Riedl wuchs in St. Ulrich auf und lebt heute noch dort. | Foto: Auer

Die ersten Verspotteten
Zeitzeugin über Weihnachten 1945 – „man spürte Frieden“

90-jährige St. Ulricherin über den Kriegsschauplatz, das elektrische Licht und das Schuljahr 1938. ST. ULRICH. „Ich habe mich nie arm gefühlt. Jetzt im Nachhinein betrachtet waren wir es aber schon“, erinnert sich Anna Riedl aus St. Ulrich an ihre Kindheit. Besonders schön empfand Riedl die ersten elektrischen Lampen: Das muss im 34er oder 35er Jahr gewesen sein, als wir den Strom bekamen“, so die 90-Jährige. „Haben die ganze Straße gebraucht“„Auf einmal war alles hell – so empfanden wir das...

  • Steyr & Steyr Land
  • Lisa-Maria Auer
Szene vom 27. Juni 1984: Bauarbeiter sollen die Besetzer stürzen und sie von den Maschinen wegzerren. Nach einer halben Stunde ist der – für die Bauarbeiter – ungeglückte Spuk vorbei. | Foto: Basisgruppe
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Basisgruppe Hintergebirge
Rettende Menschenkette als Wegbereiter für Nationalpark Kalkalpen

Wie die Basisgruppe „Schützt das Hintergebirge“ die Gründung des Nationalparks beeinflusste. REICHRAMING. Die Achtzigerjahre brachten für Reichraming die stärksten Veränderungen seit Ende des Zweiten Weltkrieges und dem Ortsumbau. Der Kampf gegen den Kanonenschießplatz der Voest und das Kraftwerksprojekt der Ennskraftwerke AG rückte Reichraming zu dieser Zeit in den Mittelpunkt äußerst unterschiedlicher Interessen. Für die Ortsbevölkerung gab es zwei Positionen: dafür oder dagegen....

  • Steyr & Steyr Land
  • Lisa-Maria Auer
<f>Diese Goldmünze </f>bekam jeder Mitarbeiter – eine große Summe, wenn man bedenkt, dass zu diesem Zeitpunkt knapp 45% der Steyrer Bevölkerung dort Arbeit fanden.  | Foto: Museum Arbeitswelt
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Arbeitszeiten & Erfindung des Wochenendes
Eine Goldmünze für jeden Mitarbeiter der Steyr-­Daimler­-Puch AG

Flexiblere Arbeitszeiten und die „Erfindung“ des Wochenendes STEYR. Nach der Wiederherstellung der Demokratie kommt es nach 1945 schrittweise zu Verbesserungen für Arbeitnehmer. „Samstag gehört Vati mir!“: Dieser Slogan steht symbolhaft für den Kampf der Gewerkschaften um eine Fünf-Tage-Woche zu je acht Stunden. In Österreich wird 1959 die Arbeitszeit auf 45 Stunden gesenkt, 1970 auf 43 Stunden, 1972 auf 42 Stunden und 1975 schließlich auf die 40-Stunden-Woche. Arbeitsbeginn, Arbeitsende und...

  • Steyr & Steyr Land
  • Lisa-Maria Auer
Thomas Scheuringer und Siegfried Fleck (r.) gaben der BezirksRundschau bereits Einblicke in das neue Regionalbildarchiv. Am Foto zeigen sie alte Glasplatten um 1890-1900. | Foto: Mittermayr/BRS

Onlinearchiv nostalgiebild
Uropa beim Feiern entdecken

BEZIRK (jmi). Seit Monaten arbeiten die Vereine Kunst & Kultur Neukirchen am Walde/Eschenau und Heimat- und Kulturwerk Waizenkirchen an dem Regionalbildarchiv nostalgiebild.at. Diese Onlineplattform beherbergt Schnappschüsse und ganze Fotostrecken bis zurück ins späte 19. Jahrhundert. Die Chancen, einen Verwandten auf einem öffentlichen Fest beim Feiern zu entdecken, sind daher groß. Aber: Das Sammeln ist gar nicht so einfach. Im Ersten Weltkrieg hat sich das Fotografieren an die Front...

  • Grieskirchen & Eferding
  • Julia Mittermayr
Französische Überlebende nach der Befreiung (7. Mai 1945) | Foto: NA Washington/Kopien im Archiv der KZ-Gedenkstätte Ebensee
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Geschichte des Konzentrationslagers Ebensee
Die dunkelsten Stunden des Salzkammerguts

EBENSEE, SALZKAMMERGUT. Die Errichtung des Konzentrationslagers Ebensee begann am 18. November 1943 mit der Überstellung von 63 KZ-Häftlingen aus dem Mauthausen-Außenlager Redl-Zipf nach Ebensee. Inmitten des oberösterreichischen Salzkammergutes sollte ein riesiges unterirdisches Rüstungsprojekt verwirklicht werden, das die Verlegung des Raketenforschungszentrums Peenemünde in Norddeutschland in bombensichere Stollenanlagen vorsah. „Aufgrund des akuten Arbeitskräftemangels sollten diese durch...

  • Salzkammergut
  • Katia Kreuzhuber
Gräfin Theodora Kottulinsky (sitzend, 4.v.l.) ließ im Krieg im Schloss Kogl ein Lazarett einrichten. | Foto: atterwiki.at/Alfred Doloscheski

Schwerer Start für das "Hoamatland"

In eine ungewisse Zukunft gingen die Menschen im Bezirk nach Ende des Ersten Weltkrieges. BEZIRK (ju). Der Zerfall der Jahrhunderte währenden Monarchie im Jahr 1918 war auch die Geburtsstunde des Landes Oberösterreich. Zum Feiern war den Menschen damals jedoch nicht zumute: Viele Familien hatte im Ersten Weltkrieg Angehörige verloren. Lebensmittelknappheit und Arbeitslosigkeit wurden zu einem immer größeren Problem. "Gegen Ende des Krieges und zu Beginn der Ersten Republik spitzte sich die...

  • Vöcklabruck
  • Alfred Jungwirth
1918 fanden in Oberösterreich Streiks für die Beendigung des Kriegs statt. Im Bild: Rückzug der Mittelmächte. | Foto: Sammlung Cerwenka

1918: Hoffnung & Zweifel im Bezirk

Der Erste Weltkrieg hinterließ auch bei den Menschen in Urfahr-Umgebung seine Spuren. BEZIRK (vom). Das Jahr 1918 steht für viele bedeutende Momente: Das Ende des Ersten Weltkrieges, das Ausrufen der neuen Staatsform "Republik" und damit das Ende der Kaiserzeit, die Einführung des Frauenwahlrechts in Österreich und tragischerweise ebenso für den Ausbruch der spanischen Grippe, die zahlreiche Todesopfer forderte. Hungersnot im Bezirk Auch Urfahr-Umgebung war zu dieser Zeit vom Krieg gezeichnet....

  • Urfahr-Umgebung
  • Veronika Mair
Die Marineakademie in Braunau. | Foto: Rachbauer
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Halb Braunau war in den 20ern "blau"

Noch gezeichnet vom Krieg, hatten die Braunauer um 1918 vor allem unter dem Hunger und der spanischen Grippe zu leiden. BEZIRK BRAUNAU (ebba). Das Jahr 1918 steht für viele bedeutende Momente: Das Ende des Ersten Weltkrieges, das Ausrufen der neuen Staatsform "Republik" und damit das Ende der Kaiserzeit, die Einführung des Frauenwahlrechts in Österreich und tragischerweise auch für den Ausbruch der spanischen Grippe, die zahlreiche Todesopfer forderte. Hunger und Pandemie Doch was trug sich vor...

  • Braunau
  • Barbara Ebner

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