Enorme Belastung für Polizei in Telfs – Gemeinde fordert Aufstockung auf 40 Dienstposten

Setzen sich gemeinsam für mehr Dienstposten in Telfs ein (vlnr): Wille Oliver, Sicherheitsgemeinderat in Telfs, Inspektionskommandant Johann Ortner, NR Hermann Gahr und Bürgermeister Christian Härting | Foto: Privat
  • Setzen sich gemeinsam für mehr Dienstposten in Telfs ein (vlnr): Wille Oliver, Sicherheitsgemeinderat in Telfs, Inspektionskommandant Johann Ortner, NR Hermann Gahr und Bürgermeister Christian Härting
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TELFS. „Es hat bereits Gespräche mit dem Landeshauptmann und dem Bundesministerium gegeben. Das Telfer Personalproblem ist bekannt und muss gelöst werden“, fasst Gahr zusammen. Polizist Ortner schildert die aktuelle Situation: „Wir sollten laut Dienstpostenplan eigentlich 30 Polizisten haben. Eine Belastungsstatistik der Landespolizeidirektion ergibt seit mehreren Jahren einen Sollstand von 37 Polizisten. In der aktuellen Situation sind unsere 25 Polizisten überlastet und müssen im Schnitt rund 50 Mehrdienstleistung (Journaldienst und Überstunden) pro Monat erbingen, um überhaupt den Dienst aufrechterhalten zu können.“ In der Praxis bedeutet dies, dass während der Woche am Abend lediglich drei Polizisten den Dienst versehen können. „Zwei Unfälle gleichzeitig, dann steht der Laden“, schüttelt auch der örtliche Personalvertreter Thomas Pohl den Kopf.

Problem schon länger bekannt

Der Marktgemeinde Telfs ist dieses Missverhältnis schon länger bekannt. „Wir haben uns auf vielen Ebenen bemüht. Immerhin ist Telfs die drittgrößte Gemeinde Tirols. Die Anzahl der Delikte ist durchaus mit der Stadt vergleichbar. Bisher hat aber nichts gefruchtet. Dabei steigen die Anforderungen für unsere Region“, so Bürgermeister Härting. Ein Beispiel aus der jüngeren Vergangenheit: Eine nicht genehmigte Veranstaltung in Telfs musste aufgelöst werden. Zwei Streifenpolizisten standen einem Mob mit 200 wütenden Partygästen gegenüber. „Solche Situationen häufen sich. Wir haben zwischen 1.000 und 1.200 Gerichtsdelikte pro Jahr. Unter anderem sind wir in unserer Region mit 40 Wegweisungen wegen häuslicher Gewalt im Vorjahr konfrontiert gewesen. Im Bezirk Landeck waren es weniger als 20“, erklärt Personalvertreter Pohl. Sicherheitsgemeinderat Oliver Wille, Telfs, führt noch einen weiteren Punkt ins Treffen: „Die ständige Arbeitsbelastung lässt die Leute ausbrennen. Das spüren auch die Familien und die Motivation leidet.“

Voller politischer Einsatz von NR Hermann Gahr

NR Hermann Gahr hat sich die Situation vor Ort angehört und kann das Telfer Anliegen auf ganzer Linie nachvollziehen. „So kann es nicht weitergehen. Auf der einen Seite steht das Justizsystem vor neuen Anforderungen. Aber auf der anderen Seite hat sich auch das öffentliche Sicherheitsempfinden gewandelt. Darauf müssen wir reagieren. Die Forderung des Polizeinspektion Telfs ist realistisch und nachvollziehbar“, fasst Gahr zusammen. Er verspricht seinen vollen politischen Einsatz. Auch in Telfs wird reagiert. Eine Petition zum Thema soll an NR Hermann Gahr übergeben werden. „Wir wollen den Druck erhöhen“, sagt Bürgermeister Christian Härting.

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