Campingplatz Leutasch
Europarcs um gute Lösung für Mobile-Homes bemüht

Andres Bruil, Vorstand der EuroParcs Group kam nach Leutasch um eine gemeinsame Lösung mit der Gemeinde zu finden. | Foto: Europarcs
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LEUTASCH. Der Nebel Rund um den Campingplatz Leutasch scheint sich zu lichten. Positive Gespräche zwischen Gemeinde und Europarcs lassen auf eine gütliche Lösung hoffen.

Aufregung um Mobile-Homes

Die Niederländische Firma Europarcs hat zum Jahreswechsel in Leutasch für Aufregung gesorgt. Ohne vorher mit der Gemeinde Absprache zu halten, wurden sogenannte "Mobile-Homes" am Campingplatz Leutasch aufgestellt. Das stieß bei Gemeinde und Land auf Unverständnis und Widerstand. Es wurde vermutet, dass hier Zweitwohnsitze entstehen, die fast das ganze Jahr leer stehen könnten. Prompt kam es zu einer Überprüfung und Änderung im Camping-Gesetz. Nun bemühte sich Andres Bruil, Vorstand der EuroParcs Group in einem gemeinsamen Gespräch mit dem Leutascher Bürgermeister Jorgo Chrysochoidis um eine gute Lösung, die für Gemeinde, Region und Europarcs wünschenswert ist. 

"Vorgehensweise war nicht ideal"

Im Interview mit den Bezirksblättern gibt Andres Bruil zu, dass die Vorgehensweise am Anfang des Jahres nicht unbedingt ideal war:

"Wir sind Anfangs ein bisschen zu ungestüm gewesen, das geben wir zu. Jetzt wollen wir den Leutaschern aber als guter Nachbar die Hand reichen und gemeinsam daran arbeiten, dass dieses tolle Projekt zustande kommen kann. Wir wollen hier in Leutasch ein zusätzliches touristisches Angebot schaffen, dass es hier noch nicht in dieser Form gibt."

Man ist kompromissbereit 

Die übliche Vorgehensweise von Europarcs besteht darin, Campingplätze zu erbauen und sie hauptsächlich mit Mobilehomes auszustatten. Danach werden die Plätze zu ca. 80% an lokale Investoren veräußerst, die diese Mobilehomes dann vermieten und verkaufen. Wie Bruil erklärt, funktioniert dieses Schema beispielsweise in Holland und Belgien sehr gut. Dass es in Österreich zu solchen Problem kam, war von seiner Warte aus nicht vorhersehbar. Um dennoch auf einen grünen Zweig zu kommen und auch alle rechtlichen Parameter einzuhalten, will man nun Kompromisse eingehen. Zum einen wünschen sich die Leutascher, dass ein Teil des Campingplatzes für "traditionelles Camping", sprich für Wohnwagen und Zelte frei bleibt. Zum Anderen zeigt sich Europarcs bereit, die Mobile-Homes nicht an einen Investor zu verkaufen, sondern sie selbst zu behalten um sie dann ganzjährig zu vermieten. Damit wäre das Problem mit den leerstehenden "Ferienwohnsitzen" gelöst. 

Nebensaisonen besser nutzen

Es finden noch weitere Gespräche mit Gemeinde, Land, Anwälten und Klaus Schrittesser statt, der in Österreich für Europarcs zuständig ist. Das Projekt scheint sich jedoch in diese Richtung zu bewegen. Noch gibt es aber weder eine Bewilligung, das Projekt weiterzuführen, noch eine endgültige Entscheidung, wie weiter verfahren wird. Andres Bruil hat jedoch eine genaue Vision:

"Keiner will hier einen Streit, wir wollen die Nebensaisonen Frühling und Herbst hier noch attraktiver machen. Mit den wettergeschützten Mobile-Homes ist das möglich. In Seefeld ist in den Nebensaisonen nicht so viel los. Das Urlaubsverhalten der Menschen ändert sich allerdings. Viele wollen mehrere kurze Urlaube machen, auch in der Nebensaison. Genau hier wollen wir mit den Mobile-Homes ansetzen und die Nebensaisons für Camper und die Gemeinden Leutasch und Seefeld noch attraktiver machen. Sprich, das Urlaubs- und Unterkunftsangebot am Plateau soll um eine neue, interessante Komponente erweitert werden."

Wie funktioniert das mit den Mobile-Homes?

Mobile-Homes stehen auf Rädern und sind nicht fest im Boden verankert. Sie können innerhalb einer Stunde wieder abtransportiert werden. Sie sind für Menschen da, die campen, aber nicht auf einen gewissen Komfort verzichten wollen. Obwohl Europarcs eine holländische Firma ist, wird alles im und rund um den Campingplatz und die Mobile-Homes von heimischen Firmen geregelt und begleitet. Beim Aufbau und Betrieb sind ausschließlich größere und kleinere lokale Firmen beteiligt. Das "Resort" wird an die lokalen Gegebenheiten angepasst. Es gibt Schnitzel und Gröstel – keine Freihandel und Bitterballen.

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