Blackout
Katastrophen: Telfs ist gut aufgestellt

Manfred Auer, der Zivil- und Katastrophenschutzbeauftragte der Gemeinde, mit der Mappe, die alle Kontakte enthält.
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  • Manfred Auer, der Zivil- und Katastrophenschutzbeauftragte der Gemeinde, mit der Mappe, die alle Kontakte enthält.
  • hochgeladen von Georg Larcher

Der "Blackout" ist für alle Bürger, auch für die Stellen in Land und Gemeinden, ein Horror-Szenario.

TELFS. Ein Blackout kündigt sich nicht an, er ist plötzlich da - dann sollten alle darauf vorbereitet sein, Bürger und sämtliche Einrichtungen im Land. Im Jahre 2006 wurde dafür das Tiroler Katastrophenmanagementgesetz durch den Landtag beschlossen. Dieses regelt das Katastrophenmanagement durch die Gemeinden, BH und Land und sieht u.a. auch die Erlassung von Landes-, Bezirks- und Gemeinde-Katastrophenschutzplänen vor. In jeder Gemeinde gibt es eine Einsatzleitung, ihr obliegt die Beratung und Unterstützung der Behörde bei der Vorbereitung und Durchführung der Abwehr und der Bekämpfung von Katastrophen.

Blackout in Telfs

Im Beispiel von Telfs wird der Bürgermeister bei einem "Blackout"-Vorfall aktiv, ruft über die Leitstelle Innsbruck die Mitglieder der Gemeindeeinsatzleitung zusammen, um die weitere Vorgehensweise zu besprechen, die für jeden Katastrophen- oder Krisenfall vorgesehen Maßnahmen umzusetzen und die Blaulichtorganisationen wie Feuerwehr, Polizei, Rotes Kreuz zu koordinieren. "Wir sind die Schnittstelle zwischen den Blaulichtorganisationen, Gemeindewerke und Telfer Betriebe und haben damit auch Mittel und Kontakte, um bei Bedarf auf sämtliche der Gemeinde zur Verfügung stehenden Ressourcen zurückzugreifen", erklärt Manfred Auer, der zuständige Zivil- und Katastrophenschutzbeauftragte der Gemeinde. So kann die Gemeinde – so war es z.B. auch beim Hochwasser im Juni des Jahres der Fall – auf LKW, Bagger und andere Geräte von Telfer Firmen zurückgreifen, als Unterstützung der Feuerwehren. In einer Mappe, die im Gemeindeamt liegt, sind alle Maßnahmen und Kontakte enthalten. Diese Abläufe werden aber in erster Linie digital am Computer abgerufen, dank spezieller Akku-Technik kann der Betrieb dieser Geräte lange aufrecht gehalten werden. Erst wenn diese Möglichkeit erlischt, gibt's noch alles auf Papier.

Checkliste für alle Fälle

Und sollte auch der interne Behördenfunk seinen Geist aufgeben, hat speziell Telfs noch ein weiteres Kommunikations-Standbein: Die Kooperation mit dem Amateurfunkverein eröffnet viele weitere Möglichkeiten. "Da sind wir schon sehr gut aufgestellt", versichert Auer.
Wie umfangreich so ein Maßnahmenkatalog aussieht, ähnlich einer Checkliste für Piloten, schildert Auer anhand eines Beispieles: "Wenn Winter ist und der Strom fällt aus, stehen z.B. auch die Heizungen in den Schulen still, dann wird der Schulbetrieb wegen der Kälte eingestellt, die Heizungen müssen dann entleert werden, um Frostschäden zu vermeiden und so weiter." Notstromaggregate in bestimmten Einrichtungen, etwa in Altenwohnheimen, haben auch nur eine begrenzte Laufzeit. Bei einem Blackout kann man auch nicht mehr bei einer Tankstelle nachtanken, ohne Strom bleibt der Zapfhahn trocken. "So ein Blackout ist wohl das schlimmste Szenario, das man sich vorstellen kann, das reicht in alle Bereiche hinein", so Auer.

Bewusstsein schärfen

Was die Situation verschärft, ist der Umstand, dass Bürger auch bei Kleinigkeiten schon die Feuerwehr alarmieren. "Die Leute müssen sich bewusst sein, dass - gerade bei landesweiten Katastrophen- und Krisenfällen, jeder für sich selbst und in seinem Bereich verantwortlich ist und Vorsorge treffen sollte", so Auer.
Dazu Romans Cartoon der Woche: Wenn der Strom ausfällt ...

Dazu weiß Blackout-Experte Herbert Saurugg
viel zu erzählen, in seinem Vortrag am 19.9. um 19:30 Uhr im kleinen Rathaussaal Telfs - mehr dazu hier:
VORTRAG Saurugg: "Blackout-Vorsorge - geht uns alle an!"

BUCH TIPP zum Thema:
Katastrophen und Krisen überleben

ZUR SACHE:
Aufbau der Gemeindeeinsatzleitung

Die Gemeindeeinsatzleitung besteht in der Marktgemeinde Telfs ausschließlich aus Gemeindeangestellten – mit Ausnahme des Bürgermeisters und der Vize-Bürgermeister – die sich für jenen Aufgabenbereich freiwillig melden und mittels Bescheid bestellt werden. Es finden regelmäßig Übungen und Schulungen statt, um den Ernstfall zu proben und hierfür gewappnet zu sein.

Bei Fragen im Zusammenhang mit dem Zivil- und Katastrophenschutz steht der 
Zivil- und Katastrophenschutzbeauftragte Herr Ing. Manfred Auer gerne zur Verfügung.

Rathaus Marktgemeinde Telfs
Untermarkstraße 5+7 · 6410 Telfs
Telefon: 0 52 62 / 69 61 - 14 07
manfred.auer@telfs.gv.at
www.telfs.gv.at

Manfred Auer, der Zivil- und Katastrophenschutzbeauftragte der Gemeinde, mit der Mappe, die alle Kontakte enthält.
Manfred Auer, der Zivil- und Katastrophenschutzbeauftragte der Gemeinde, mit der Mappe, die alle Kontakte enthält.
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