Martin Kolozs über die Biographie einer faszinierenden Persönlichkeit

Martin Kolozs präsentiert im Rahmen der Tiroler Volksschauspiele sein Buch "Hans Brenner: "...vielleicht bin ich wirklich so". | Foto: Denis Mörgenthaler
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  • Martin Kolozs präsentiert im Rahmen der Tiroler Volksschauspiele sein Buch "Hans Brenner: "...vielleicht bin ich wirklich so".
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TELFS (bine). Der Autor Martin Kolozs wurde in Graz geboren, lebte aber seit seiner frühen Kindheit in Innsbruck, wo er dann auch Philosophie studierte. Seit 2011 wohnt er in Wien. Seine breitgefächerte literarische Tätigkeit wurde vielfach mit Stipendien unterstützt. Seit April 2018 ist er Chefredakteur des Magazins "Ypsilon" der Katholischen Männerbewegung Österreich, und sein neuestes literarisches Werk ist dem verstorbenen Charakterdarsteller Hans Brenner gewidmet. Das Bezirksblatt traf Martin Kolozs vor seiner Buchpräsentation von Hans Brenner: "...vielleicht bin ich wirklich so", die am 28.8. im Rahmen der Tiroler Volksschauspiele stattfinden wird, zum Gespräch.

Herr Kolozs, wie entstand die Idee, die Biographie des Charakterdarstellers Hans Brenner zu schreiben?
MARTIN KOLOZS: Das war bei einem spätsommerlichen Spaziergang durch St. Nikolaus in Innsbruck. Ich hatte einige Wochen zuvor ein Buch beendet und war auf der Suche nach einem neuen Thema. Als ich dann über den Hans-Brenner-Platz ging und am Friedhof sein Grab entdeckte, kam mir der Gedanke ganz spontan. Und weil ich mich als Kind das Zufalls verstehe, sah ich auch darin ein Zeichen, mich näher mit Hans Brenner zu beschäftigen.

Warum genau Hans Brenner?
Das ist eine Frage das Anziehungskraft. Ich schreibe ja nur Biographien über Menschen, die mich wirklich faszinieren. Bei Hans Brenner war das sofort der Fall. Natürlich wusste ich einiges über ihn, hatte Filme mit ihm gesehen usw. Aber im Gespräch mit seinen Freunden und Kindern hat es mich dann richtig gepackt und für zwei Jahre nicht mehr losgelassen - so lange hat es gedauert, das Buch zu schreiben.

Der gebürtige Österreicher Brenner, der in Bayern eine zweite Heimat fand und sich als Arbeitersohn in die Künstlerliga hochgearbeitet hatte, profilierte sich durch anspruchsvolle Rollen und als herausragender Volksschauspieler, wie würden Sie den Bühnenstar Hans Brenner beschreiben?
Das ist nicht leicht zu sagen, weil er auf der Bühne ja nicht Hans Brenner war, sondern stets in seiner Rolle aufging. Richtig wäre also zu sagen, dass Hans Brenners großartiges Talent darin lag, auf der Bühne alles zu geben, auch sich selbst, bis zur Selbstaufgabe.

Was beeindruckt Sie am meisten am Mensch Hans Brenner?
Das ist schwer zu beantworten, weil Hans Brenner ein äußerst vielschichtiger Mensch war. Er hatte viele Gesichter, nicht nur auf der Bühne. Das machte ihn ebenso authentisch wie schwer zu fassen. Am meisten hat mich vielleicht an ihm fasziniert, dass er hart an sich gearbeitet hat und auch im Scheitern lernte. Er hat sich oft in seinem Leben gewandelt, blieb aber immer der Hans Brenner.

Kann der Leser mit Details rechnen, die noch nie veröffentlich wurden?
Ja, das war mir ein großes Anliegen. Über den Schauspieler Hans Brenner ist doch vieles bekannt, aber der Mensch, seine Herkunft, die wechselhaften Einflüsse auf ihn usw. blieben bisher unbekannt. Ich habe viele Interviews geführt - u. a. mit Julia Gschnitzer, Wendelin Weingartner, Konstantin Wecker - und durfte den privaten Nachlass einsehen, was mir eine Fülle persönlicher Einblicke gestattete. Alles in allem bin ich sehr zufrieden mit dem Ergebnis und hoffe, dass Hans Brenner dadurch für viele wieder ein Stück lebendiger wird.

HINWEIS: Präsentation am 28. August 2018 im Rahmenprogramm der Tiroler Volksschauspiele Telfs; 2018 jährt sich sowohl Hans Brenners 80. Geburtstag wie auch sein 20. Todestag. Das Vorwort zum Buch hat Tobias Moretti verfasst.

Martin Kolozs präsentiert im Rahmen der Tiroler Volksschauspiele sein Buch "Hans Brenner: "...vielleicht bin ich wirklich so". | Foto: Denis Mörgenthaler
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